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Von TraderFox
15. Juli 2021

Geldpolitische Aussagen des Notenbankchefs sowie die beginnende Berichtssaison haben den US-Aktienmärkten am Mittwoch wieder Auftrieb gegeben. Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index zeigte sich in diesem Umfeld aber unverändert bei 25.549 Punkten. Veeva bedient mit seinem hochprofitablen Cloud-Geschäft rund 900 Healtcare-Kunden und will bis Ende 2025 seinen Umsatz auf 3 Mrd. USD verdoppeln. Internet-Auktionsgeschäft von Copart beschleunigt Pandemie-bedingt seine Wachstumsdynamik, was 37%ige Preisexplosion bei Gebrauchtwagen zur Folge hat.



Leichte Abgaben auf 315,15 USD musste am Mittwoch im TraderFox-Index die Aktie von Veeva Systems hinnehmen, das Plus seit Jahresbeginn summiert sich bei den Papieren aber dennoch auf ordentliche 15%. Das US-Unternehmen, das spezielle Software-und Cloud-Lösungen für seine Kunden aus der Pharma- und Gesundheitsbranche anbietet, feierte sein Börsendebüt mit einer Erstnotiz von gut 20,00 USD im Jahr 2013. Seitdem hat sich technologisch so einiges verändert, inzwischen werden unternehmensseitig auch 2 lizenzpflichtige Cloud-Services offeriert. Mit ”Veeva Vault” können insbesondere LifeSciences-Firmen forschungs-und entwicklungsbezogene Inhalte und Daten über die angebotene digitalen “Software as a Service“-Plattform effizienter managen. Zur Anwendung ”Veeva Commercial Cloud” gehören neben Datenanalysen beispielweise auch kommerzielle Verkaufsvorgänge sowie die Überwachung von klinischen Studien und die Kontrolle der bei der Herstellung von Pharmaka so wichtigen Produktsicherheit. Veeva dominiert auf dem globalen Cloud-Markt damit nicht nur eine stark wachsende Nische, sondern bedient zudem auch rund 900 wissenschafts- und gesundheitsorientierte Kunden wie die Pharmaproduzenten AstraZeneca und Merck. Am Ende kommen aber gut 80% der jüngst 1,56 Mrd. USD an erzielten Erlösen über die Abo-Dienste, 20% über verschiedene professionelle Dienstleistungen, wie Beratung und Support, herein. Und das Wachstum des Cloud-Spezialisten ist auch weiterhin sehr beeindruckend. Jedenfalls kamen allein in Q1 insgesamt 59 Neukunden dazu, was einen nie zuvor gesehenen Wert ausweist.

Beim Quartalsumsatz konnte Veeva zudem erneut ein Plus von fast 30% auf 434 Mio. USD vermelden, was die Aktie zuletzt auf wieder über 300,00 USD trieb. Die Nachfrage nach den passenden digitalen Analyse- und Überwachungs-Instrumenten bleibt dem Management zufolge gerade aus der gesamten Pharma-Industrie auch hoch, so dass die Gesamterlöse bis Ende 2025 auf 3 Mrd. wachsen sollen. Was in etwa einer Verdopplung von 2021 ausgesehen bedeuten würde. Mit seinem technologischen Vorsprung verfügt das Softwareunternehmen aber nicht nur über einen beeindruckenden Track-Rekord, das Plattformgeschäft ist für Veeva als Marktführer auch äußerst renditestark. Immerhin wurde allein in den letzten 12 Monaten eine Nettomarge von herausragenden 26% erwirtschaftet. Nur das gegenwärtig hohe KGV von fast 80 sowie das KUV von 30 macht die Aktie für Investoren derzeit noch nicht wieder so interessant, langfristig gehört der stark wachsende Cloud-Dienstleister aber in jedes Depot.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.

Nach dem jüngsten Rekordstand verzeichnete am Mittwoch im TraderFox-Index die Aktie von Copart erneut leichte Gewinne und schloss letztlich bei 138,60 USD. Dabei war für den amerikanischen Online-Gebrauchtwagenhändler der Jahresstart alles andere als verheißungsvoll. Die Papiere notierten bei 100,00 USD und Investoren glaubten, dass Covid-19 doch einen stärkeren operativen Einfluss auf das Unternehmen haben könnte. Immerhin waren 2020 durch die verhängten Lockdown-Phasen und der damit eingeschränkten Mobilität vieler US-Autofahrer deutlich weniger Unfälle auf den Straßen zu verzeichnen. Dabei ist das eigentliche Geschäftsmodell von Copart, mit Ankauf, Reparatur und dem Weiterverkauf von gebrauten Fahrzeugen und Unfallwagen über die eigenen Internet-Auktionsplattformen ziemlich konjunkturresistent. Zumal bei der Verwertung von Unfallfahrzeugen die großen Versicherungsgesellschaften als wichtigste Kunden gelten. Das firmeneigene Online-Verkaufsgeschäft dagegen, das weltweit inzwischen in über 11 Ländern angeboten wird, erlebte seit letztem Jahr aber einen ungeahnten Nachfrage-Boom. Folglich sind die Preise gebrauchter Fahrzeuge mittlerweile in die Höhe geschossen. Das Management sprach in diesem Zusammenhang zuletzt von bis zu 37%.

Aber nur ein kleiner Teil der von Copart verkauften Gebrauchtwagen und Autoteile landet letztlich bei privaten Käufern, der Großteil geht an kommerzielle Abnehmer. Wie erfolgreich das firmenumfassende Online-Auktionsgeschäft aber letztlich wieder ist, belegen die jüngsten Umsatzzahlen. So legte in Q1 der Umsatz um 33%, und die Gewinne sogar um dynamische 93% zu. Dabei hat auch die Profitabilität mit 34% Gewinnmarge nicht unter den Corona-Einflüssen gelitten, was zeigt, wie außergewöhnlich robust das Qualitätsunternehmen letztlich agiert. Für den weiterhin schnell wachsenden US-Marktführer zahlt man derzeit an der Nasdaq aber weiterhin einen Premiumaufschlag. Copart ist aber fast schuldenfrei und verfügte Ende April über Cash-Reserven von über 900 Mio. USD, was in den kommenden Quartalen durchaus für weitere kurspflegende Aktienrückkäufe eingesetzt werden könnte.

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