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Von TraderFox
19. Januar 2022

Die wichtigsten US-Aktienindizes wurden am Dienstag angesichts stark gestiegener Anleihe-Renditen und schwachen Zahlen aus dem Bankensektor erheblich belastet. Auch der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index gab in diesem Umfeld um 1,8% auf 25.631 Punkte nach. Boomender Immobilienmarkt und starke US-Konjunktur treiben Erlöse von Toro derzeit auf neue Höchstwerte. Pflege- und Kemptner-Spezialist Chemed vermeldet dank anhaltendem Häuserboom für die Sanitärsparte einen Umsatzschub und rechnet hierfür in 2021 mit einem Plus von 17%.

Am Dienstag war im TraderFox-Index die Aktie von The Toro Company mit Zugewinnen von 0,5% auf 99,20 USD einer der robustesten Werte. Die Stärke verwundert dabei nicht, glänzt doch der amerikanische Spezialist für Rasenmäher und Gartenbewässerungsanlagen nicht nur mit solidem Wachstum, auch ein jüngst gemachter Zukauf beflügelt derzeit die Papiere. Zudem profitiert das Unternehmen von der frühlingsbedingten Nachfrage und den von der US-Regierung beschlossenen Konjunkturpaketen. Denn hierdurch wird das Kerngeschäft von Toro rund um Rasen- und Landschaftspflege aufgrund des anhaltenden Booms auf dem US-Häusermarkt sowie Corona-getriebener Investitionen von Eigenheimbesitzern und Sportstättenbetreibern enorm beeinflusst. Allein von August bis Oktober (Q4) legten die Erlöse des Unternehmens um 14% auf 960 Mio. USD zu. Wobei die ”Residential”-Sparte mit fast 20% einer der Haupttreiber dieser Entwicklung war, gefolgt von dem zweitwichtigsten Geschäftsbereich ”Professional” mit 13%. Auf das Gesamtjahr 2020/21 gesehen legten die Verkaufserlöse von Toro um 17% auf 3,96 Mrd. USD zu, der Gewinn sogar um 23%. Dennoch war die Aktie in 2021 kein wirklicher Outperformer, sondern lief nur seitwärts. Der Grund hierfür lag in der damals üppigen Bewertung. Inzwischen sind die Papiere des Unternehmens, dessen Geräte weltweit vor allem zur professionellen Rasenpflege, unter anderem auf Golf- und Sportplätzen genutzt werden, mit einem KGV von 22 und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,6 wieder etwas günstiger zu haben.

Toro dürfte in seine Bewertungs-Kennzahlen aber dank kluger Übernahmen hineinwachsen. Erst vor einer Woche meldete das Management den Kauf des Privatunternehmens “Intimidator Group“, das für seine speziell designten und zuverlässigen Rasenmäherfahrzeuge und Gourmet Grills bekannt ist. Der Garten- und Rasenpflegedienstleister hat dafür rund 400 Mio. USD hingelegt. Das Unternehmensportfolio wurde aber schon in der Vergangenheit meist sinnvoll ausgebaut. So wurde durch die von Toro in 2019 getätigte Akquisition des US-Baumaschinenherstellers Charles Machine Works, vor allem das bis dahin eher vernachlässigte Baugeschäft gestärkt. Dieses dürfte jedenfalls durch die laufende Erneuerung der veralteten US-Infrastruktur auch in den kommenden Jahren zusätzliche Einnahmen generieren.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.

Deutliche Abgaben musste am Dienstag im TraderFox-Index dagegen die Aktie der Chemed Corporation hinnehmen. Die Papiere des Unternehmens, das mit seinen Tochtergesellschaften sowohl im Gesundheitssektor als auch im Handwerksbereich präsent ist, liegen damit seit Jahresbeginn um gut 10% hinten. Immerhin ist Chemed unter der Firmenmarke Roto-Rooter mit weitreichenden Sanitär- und Klempnerservices wie beispielsweise Rohrleitungsreinigungen und Wasseraufbereitungs-Systemen in den USA inzwischen führend und dabei auch für bis zu 90% aller Amerikaner erreichbar. Allein im 3.Quartal zogen in dieser Sparte jedenfalls die Erlöse auch dank des gegenwärtigen US-Immobilienbooms um fast 16% an. Mit diesen Geschäften war das Unternehmen zuletzt ein entsprechender Profiteur der Covid-19-Lookdowns, da viele Besitzer ihre Häuser und Apartments sanitär-technisch ausgebessert haben wollten. Aber auch für die Zeit nach der Pandemie dürfte Chemed gut gerüstet sein, zumal das Unternehmen seinen Kunden einen 24h-Callcenter-Service anbietet sowie über eine starke Internet-Präsenz verfügt. Für 2021 wird für die Roto-Rooter-Sparte aber erstmal mit einem Umsatzplus von 17% gerechnet. Während die Gesundheits-Sparte des Unternehmens, mit der unter dem Namen VITAS Healthcare vor allem im US-Bundesstaat Florida tägliche Hopiz- und Pflegedienste für rund 18,000 ältere Patienten angeboten werden, aufgrund der schwierigen Corona-Bedingungen in diesem Jahr einen Umsatzrückgang von 5% verkraften muss.



Da bei Chemed aber beide Geschäftsbereiche dennoch renditestark sind, verbesserte sich zuletzt sogar die operative Marge auf 18%, die Eigenkapitalrendite lag zudem bei beachtlichen 35%. Mit diesen robusten Kennzahlen bleibt letztlich auch genügend Geld für entsprechende Kapitalrückführungen wie Aktienrückkäufe übrig. Inklusive aller Dividenden kamen den Aktionären in den vergangenen 14 Jahren so insgesamt rund 1,6 Mrd. USD zugute. Bis Ende Dezember wird bei Chemed jedenfalls ein kleines Umsatzwachstum auf 2,15 Mrd. USD erwartet, was schließlich auch in Zukunft weitere Ausschüttungen und Rückkäufe seitens des Pflege- und Kemptner-Spezialisten garantieren sollte.

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