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Von TraderFox
28. September 2020

Am Freitag hatte das Comeback der Tech-Werte zum Handelsende die US-Börsen weitgehend gestützt. Während der S&P 500 dabei um 1.6% anzog, schloss der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index kräftig mit 1,8% im Plus bei 20.012 Punkten. Simulations Plus gibt neue Kooperation bei pharmakologischen Datenmodellen bekannt, und verbucht weiterhin 20%ige Quartalzuwächse. Softwaredienstleister NIC steht dank COVID-19 und veralteter IT-Systeme vor hochprofitablen Nachfrageboom.

Mit Zugewinnen von 7,5% auf 70,98 USD zählte am Freitag im TraderFox-Index die Aktie von Simulations Plus zu den absoluten Tagesgewinnern. Das amerikanische Softwareunternehmen liegt damit bereits seit Januar mit über 100% vorn. Ein Haupttreiber hinter dem jüngsten Anstieg waren die Nachrichten, dass das Unternehmen, das im Bereich von Software- und Datenanalyse als führender Dienstleister gilt, in der letzten Woche ein weiteres Pharmaunternehmen als Kunde gewinnen konnte. Wie der Vorstand von Simulations Plus hierzu mittteilte, werde das Partnerunternehmen, was nicht näher genannt wurde, an der Entwicklung neuer Module für die ADMET Predictor-Softwarereihe des Unternehmens mitwirken. Dabei unterstützt der Softwareanbieter mit seinem umfassenden Know-how weltweit hauptsächlich Pharma- und Biotechfirmen, aber auch Chemiezulieferer bei der ansonsten langwierigen und teuren Entwicklung von Wirkstoffen und Medikamenten. Mit langjährigen pharmakologischen Erkenntnissen und den wissenschaftlichen Modellen wird den Kunden dabei unter anderem der Weg bis hin zu vorklinischen Studien geebnet, teilweise sogar mit Künstlicher Intelligenz. Simulations Plus verfügt auf diesem Gebiet über 20 Jahre an Erfahrung und vermarktet inzwischen 12 verschiedene Software- und Simulationsprodukte.

Mit dem reinen Softwaregeschäft erzielt das Unternehmen aber nur gut 44% der zuletzt auf 40 Mio. USD gestiegenen Erlöse, der Rest wird über Consulting verdient. Das künftige Wachstum in diesem Bereich ist aber schier riesig, was sich angesichts eines KUVs von 32 letztlich auch in einer schon hohen Bewertung der Aktie widerspiegelt. Wobei das Analyseunternehmen aber in den letzten 5 Jahren jährlich im Schnitt bereits um beachtliche 24% gewachsen ist. Und auch die Profitabilität, die sich anhand der Gewinnmarge von 23% zeigt, lässt bei Simulations Plus nichts zu wünschen übrig. Allerdings könnten neben den erwarteten starken Wachstumsraten mit softwarebezogenen Datenanalysen auch strategische Übernahmen zukünftig dazu beitragen, in die bereits enorme Marktkapitalisierung von über 1 Mrd. USD hinzuwachsen. Im jüngsten Quartal lag das Umsatzplus jedenfalls bei stattlichen 24%.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.

Auch die Aktie von NIC verzeichnete am Freitag im TraderFox-Index leichte Zugewinne auf 19,70 USD. Dabei zählt der Anbieter von E-Government-Lösungen, dessen Kerngeschäft darin besteht, vor allem den öffentlichen Sektor ins Internet zu bringen, zu den eindeutigen Corona-Profiteuren. Nicht nur das mit dem letzten Geschäftsbericht, der die pandemiebeeinflussten Wochen beinhaltete, ein Umsatzanstieg von über 2% vermeldet werden konnte. Auch einzelne US-Bundesstaaten wie Arkansas, Pennsylvania und auch South Carolina hatten jüngst ihre Vertragslaufzeit mit NIC um teils 2 Jahre verlängert. Zwar bieten zahlreiche amerikanische Regierungsstellen mit ihren Bürgerdiensten heute schon bequeme und digitale Webdienste an, dennoch herrscht in diesem Bereich in Anbetracht veralteter IT-Systeme weiterhin ein enormer Nachholbedarf. Mit seinen Digitalisierungsangeboten hilft das Unternehmen dabei insbesondere bei der Beantragung von Führerscheinen, Visas und zahlreichen anderen wichtigen Genehmigungen. Inzwischen betreut NIC über 6.000 öffentliche Ämter, Landkreise, Behörden und Ministerien. Dementsprechend stieg auch der Umsatz seit 2015 kontinuierlich von 292 Mio. bis auf zuletzt 362. Mio. USD. Zwar hatte die Virus-Ausbreitung zuletzt auch Einfluss auf den operativen Geschäftsverlauf des Unternehmens, was sich aber hauptsächlich in verzögerten Projekten bemerkbar machte.



Dennoch sollt 2020 die anvisierte Umsatzgröße von rund 380 Mio. USD erreicht werden. Von Behördenseite wird dabei vor allem die unternehmenseigene mobile Plattform Gov2Go nachgefragt, auch die Anwendung RxGov wird immer mehr genutzt, da mit dieser verschreibungspflichtige Medikamente datenbasiert analysiert werden können. Mit diesen von NIC zur Verfügung gestellten Softwaretools hat das Management letztlich auch eine Nische gefunden, da es hier kaum auf Konkurrenten trifft. Für das Unternehmen spricht dazu auch der zunehmende Anteil an wiederkehrenden Erlösen. Mit einer Nettomarge von 16% ist das digitale Geschäft mit Regierungsämtern dazu auch noch sehr profitabel.

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