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Von TraderFox
28. September 2021

Die Wall Street hat zum Wochenstart trotz steigender Zinsen die Aufwärtsbewegung der vergangenen Handelstage gebremst fortsetzen können. Dagegen lag der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index am Ende mit 0,8% im Minus bei 25.785 Punkten. Rollins treibt seine Wachstumsinitiativen voran und will von dem bis 2027 auf weltweit 30 Mrd. USD ansteigenden Schädlings-Bekämpfungsmarkt profitieren. Public Storage bleibt mit einer Nettomarge von über 40% der weltweit größte Vermieter und profitabelste Betreiber von Lagerräumen.

Teils deutliche Abgaben auf 36,60 USD waren am Montag im TraderFox-Index bei der Aktie von Rollins zu sehen. Zwar sind die Papiere des amerikanischen Schädlingsbekämpfungs- und Desinfektionsspezialisten, dessen Wurzeln bis ins 19.Jahrhundert zurückreichen, alles andere als günstig zu bezeichnen. Heute hat das Unternehmen aber weltweit verteilt auf 900 Standorte über 2,8 Mio. Kunden, und kam zuletzt mit seiner vor allem in Amerika bekannten Orkin-Marke auf Erlöse von gut 2,29 Mrd. USD. Rollins ist damit inzwischen zum globalen Marktführer aufgestiegen, zumal der Ausbruch von Corona vor eineinhalb Jahren, das zuvor schon robuste Reinigungs- und Hygienegeschäft, letztlich noch krisenfester gemacht hat. Beeindruckend ist dabei aber insbesondere das beständige Wachstum, das seit 23 Jahren immer höher als im Vorjahr lag. Die durchschnittlichen Zuwachsraten beim Gewinn summierten sich in den letzten beiden Jahrzehnten sogar auf rund 20%. Und diese Entwicklung wird sich auch nicht so schnell umkehren, vor allem auch weil Rollins ein Profiteur des Klimawandels und den damit einhergehenden höheren Temperaturen ist. Da dadurch die Bedingungen für Schädlinge letztlich begünstigt werden. Mit diesem eher “unspektakulären“ Geschäft werden aber solide Cashflows erzielt, die bislang zahlreiche Zukäufe und auch Dividenden bei zugleich niedrigen Schulden ermöglichten.

Der globale Schädlingsbekämpfungsmarkt, der nicht nur internationale Firmenkunden sondern auch viele Privatpersonen umfasst, dürfte jedenfalls weiter stetig wachsen, und dem Unternehmen dabei künftig gute Erträge bringen. Derweil rechnen Analysten mit einem weltweiten Umsatzvolumen in den nächsten 6 Jahren von bis zu 30 Mrd. USD jährlich, ausgehend von aktuell rund 20 Mrd. USD. Rollins sollte sich hiervon schon allein aufgrund seiner führenden Position ein großes Stück abschneiden. Die Renditen in dem Geschäft sind jedenfalls für das Unternehmen sehr gut, zuletzt lag die Gewinnspanne bei soliden 14%. Einziger Wehrmutstropen ist die hohe Bewertung der Aktie, die nach wie vor ein KGV von 48 zeigt. Sobald die Papiere aber wieder deutlich niedriger notierten, sollten langfristig orientierte Anleger hier einsteigen. Denn selbst in Zeiten von Pandemien und Finanzkrisen werden die Dienste von Rollins nachgefragt.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.

Einer der Favoriten der vergangenen Monate mit einem frischen Rekordhoch war im TraderFox-Index die Aktie von Public Storage. Gestern gab sie allerdings ebenfalls deutlich um über 2% nach und schloss bei 296,70 USD. Die Papiere des Immobilien-Unternehmens, das als REIT an der Börse gelistet wird, hat in den letzten beiden Wochen gut 10% an Wert verloren, und das obwohl die operativen Geschäfte bestens laufen. Zumal der Lagerspezialist von den Anfang des Jahres beschlossenen und milliardenschweren US-Konjunkturpaketen zusätzlich profitiert. Denn hierdurch hat sich das eigentliche Kerngeschäft rund um Storage-Dienstleistungen für Privatleute und Gewerbekunden nicht nur stabilisiert, sondern wurde vom Management auch strategisch ausgebaut. Dabei ist Public Storage mit gegenwärtig 3,09 Mrd. USD an Umsätzen der weltweit größte Vermieter und Betreiber von Lagerräumen, und verwaltet derzeit allein in den USA neben rund 2.600 Standorten auch noch gut 100 Business-Parks. Dazu kommen noch mal knapp 200 Vermietungslager in Europa. Damit ist das Unternehmen umsatzseitig auch viel größer als Konkurrenten wie Extra Space Storage, die nur gut die Hälfte an Einnahmen erzielen. Und selbst in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, ist das Selfstorage-Geschäft dank niedriger Betriebskosten und der anhaltend robusten Nachfrage eigentlich sehr widerstandsfähig.



Gerade in den USA profitiert Public Storage von der maßgeblich bekannten Flexibilität der amerikanischen Bevölkerung, die bei einem Jobverlust oder berufsbedingtem Ortswechsel persönliche Sachen gern zwischenlagern. Zurzeit vermeldet das Unternehmen sogar über eine Mietauslastung von gut 90%, um profitabel zu sein wird aber nur eine Belegungsquote von 30% benötigt. Was letztlich auch die enorme Nettomarge von über 40% mit erklärt. Neben der überschaubaren Verschuldung überzeugen aber vor allem die andauernd starken Kapitalzuflüsse aus dem Vermietungsgeschäft. Abgerundet wird die einzigartige Marktstellung von Public Storage auch mit einer insgesamt sehr soliden Bilanz und einer Dividendenrendite von 2,7%.

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