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Von TraderFox
02. Juni 2021

Die Wall Street hat am ersten Handelstag im Juni angesichts starker US-Industriedaten nach einem starken Auftakt schnell wieder an Schwung verloren. Auch der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index zeigte sich dabei am Ende mit 0,8% im Minus bei 24.188 Punkten. Regeneron dürfte nach Corona dank Produkt-Portfolio und großer Wirkstoff-Pipeline bis 2025 ein Gewinnplus von im Schnitt 10% erzielen. Rollins will mit seinem Hygienegeschäft von dem in den nächsten 6 Jahren auf weltweit 30 Mrd. USD ansteigendem Schädlings-Bekämpfungsmarkt profitieren.

Leichte Zugewinne auf 503,25 USD zeigt nach dem zuletzt eher enttäuschenden Kursverlauf am Dienstag im TraderFox-Index die Aktie von Regeneron Pharmaceuticals. Die Papiere des US-Biotechunternehmens haben im letzten Jahr gut 15% an Wert verloren, und das obwohl die operativen Geschäfte bestens laufen. Investoren glauben offenbar, dass die Gesellschaft, die sich mit ihren Arzneimitteln und Therapien hauptsächlich auf Antikörpertechnologien spezialisiert hat, in der Nach-Corona-Zeit weniger verkaufen könnte. Dabei setzte Regeneron mit seinem gegen Corona und durch die US-Behörde FDA mit einer Notfallzulassung genehmigten Antikörpercocktail REGN-COV, der in erster Linie bei besonders gefährdeten Infizierten eingesetzt wird, im 1.Quartal gerade mal 262 Mio. USD um. Bei einem gruppenweiten Umsatzplus allein in Amerika von 18% gegenüber dem Vorjahr. Weltweit lagen die Quartalszuwächse sogar bei 38%. Besonders erfolgreich war dabei der Absatz des Blockbusters Eylea (+15%) auf 1,3 Mrd. USD, der inzwischen für 78% der Gesamterlöse steht. Auch das von Regeneron mit dem französischem Pharmaanbieter Sanofi entwickelte Asthmamedikament Dupixent legte zum Jahresstart um 48% zu, was letztlich der jeweils höchste Anstieg einer Produkt-Eigenentwicklung war.

All diese Zahlen konnten der Aktie aber bislang nicht zu einer wieder stärkeren Kursperformance verhelfen. Aktuell liegt das KGV auch nur bei 13, was für ein führendes Unternehmen innerhalb der amerikanischen Biotechbranche eher ungewöhnlich niedrig erscheint. Zumal das in den zurückliegenden Jahren gewachsene Arzneimittelgeschäft von Regeneron, das im Wesentlichen auf Augenkrankheiten, Krebs, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen zielt, mit einer Nettomarge von 43% auch noch überaus profitabel ist. Dazu kommt noch, dass der Gesundheits-Dienstleister aktuell auch mehr als 20 Wirkstoffe in der eigenen Produkt-Pipeline hat. Das zu erwartende Gewinnwachstum, wird folglich für die Nach-Pandemie-Zeit bis 2025 auf im Schnitt 10% geschätzt.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.

Leichte Abgaben sind seit einigen Wochen auch bei der Aktie von Rollins aus dem TraderFox-Index zu sehen. Gestern lag sie erneut mit 1% im Minus und notierte bei 33,75 USD. Dabei ist der amerikanische Schädlingsbekämpfungs- und Desinfektionsspezialist mit seiner vor allem in Amerika bekannten Orkin-Marke und vielen weiteren zugekauften regionalen Tochterfirmen inzwischen ein globaler Marktführer. Mit diesem eher “unspektakulären“ Geschäft lagen die Wachstumsraten in den letzten 15 Jahren aber immer bei mindestens 4%. Denn selbst in Zeiten von Pandemien und Finanzkrisen werden die Dienste von Rollins nachgefragt. Wobei der Ausbruch von Covid-19 vor einem Jahr das zuvor schon robuste Reinigungs- und Hygienegeschäft sogar noch krisenfester gemacht hat. Und die angebotenen Desinfektionsmaßnahmen nutzen nicht nur internationale Unternehmenskunden, auch viele Privatpersonen lassen tagtäglich Haushalts- und Schlafzimmerschädlinge beseitigen. Über die Jahre hinweg hat das Unternehmen hierdurch genügend Kapitalzuflüsse erzielt, die zahlreiche Zukäufe und auch Dividenden bei zugleich niedrigen Schulden ermöglichten.



Vom Management wurden dementsprechend in den letzten 17 Jahren die Ausschüttungen um im Schnitt 12% erhöht. Bis 2018 war Rollins sogar schuldenfrei, und kaufte damals für 361 Mio. USD den damaligen Konkurrenten Clark Pest Control. Heute liegen die Verbindlichkeiten nur noch bei ungefähr 100 Mio., bei einem Nettogewinn von zuletzt 310 Mio. USD. Der globale Schädlingsbekämpfungsmarkt dürfte aber weiter wachsen, zumal mit immer höheren Klimatemperaturen die Bedingungen für Schädlinge begünstigt werden. Analysten rechnen daher mit einem weltweiten Umsatzvolumen in den nächsten 6 Jahren von bis zu 30 Mrd. USD jährlich, ausgehend von aktuell rund 20 Mrd. USD. Rollins mit gegenwärtig 2,2, Mrd. an Erlösen dürfte sich hiervon schon aufgrund seiner führenden Position ein großes Stück abschneiden.

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