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Von Christina Rothfuß
01. Juni 2023

Enttäuschende Konjunkturdaten aus China haben die US-Aktienmärkte am Mittwoch neben dem Schuldenstreit belastet. Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index schloss dabei ebenfalls mit 0,4 % im Minus bei 26.599 Punkten. Süßwarenspezialist Hershey will 2023 mit seinem Markensortiment erneut um 6 bis 8 % organisch zulegen und zugleich die überragende US-Marktstellung verteidigen. Vermögensverwalter SEI Investments wächst im Schnitt um 5,5 % und ist als Berater für die Anlagesumme von rund 1,3 Billionen USD verantwortlich.

 

Nach den jüngsten Gewinnmitnahmen in Folge des Rekordhochs konnte im TraderFox-Index am Mittwoch die Aktie von Hershey wieder um 1,3 % auf 258,70 USD zulegen. Die Papiere des amerikanischen Süßwaren-, Snack- und Kaugummiproduzenten zogen zuletzt auch deshalb so stark an, da sich die robuste Umsatz- und Gewinnentwicklung des Vorjahres auch im Startquartal fortsetzte. Aber Hershey zählt weltweit nicht nur als Defensivwert mit solider und “süßlich-schmeckender“ Portfolioqualität. Die Aktionäre sind mit den Anteilsscheinen auch reich geworden. Schließlich konnten sie allein in den letzten 10 Jahren performance-technisch um über 300 % zulegen. Dabei verfügt das Unternehmen über bekannte Marken wie Hershey's, Cadbury oder auch KitKat und Whoppers, was zu genügend “Pricing-Power“ und Markentreue führt. Neben Schokolade und Bonbons werden auch Brotaufstriche, Fleischsnacks sowie Popcorn und Proteinriegel hergestellt, mit denen Hershey in 2022 auch dank Preiserhöhungen ein organisches Wachstum von 12 % verbuchen konnte. Und der Schokoladenspezialist dürfte auch in Zukunft die besten Voraussetzungen für einen “Outperformer“ mitbringen, immerhin werden die Portfolioprodukte auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gekauft. Zudem verfügen die Amerikaner in den USA über eine überragende Marktstellung. Allein im Bereich Süßigkeiten und Konfektionsartikel gilt Hershey noch immer als Nr. 1, mit dem umfassenden Snack- und Popcornsortiment als Nr. 2.

Und in den ersten 3 Monaten legten die Quartalserlöse organisch um 3,3 % auf 3 Mrd. USD zu, was auch den erneut angehobenen Verkaufspreisen im Zuge der Kosteninflation geschuldet war. Getrieben wurden die Zuwächse dabei vor allem von der Bonbon-, Pfefferminz- und Kaugummisparte sowie den ”Ready-to-eat” Popcorn- und Brezelprodukten. Zudem verdiente die globale agierende Gruppe mit einer Nettomarge von 20 % beachtlich viel Geld. Deshalb trauen Analysten Hershey auch zu, in den kommenden 5 Jahren eine Gewinnsteigerung von im Schnitt 9 % hinzulegen. Die Aktie hat in 2023 folglich auch schon fast 15 % zugelegt, notiert aber inzwischen mit einem KGV von 25 und einem KUV von 5. Diese Premiumbewertung spiegelt letztlich die Qualität des Süßwaren-Unternehmens mit all den beliebten und robusten Marken wider. Die Aussichten sind auch weiterhin bestens. Auch wenn die Profitabilität unter den steigenden Zinsen bzw. Finanzierungskosten leiden dürfte. Mit Hershey sichern sich aber viele Investoren gegen die anhaltend hohe Inflation ab.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird.  Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.

Eine Seitwärtstendenz zeigte in den letzten Monaten im TraderFox-Index dagegen die Aktie von SEI Investments, die am Mittwoch ein leichtes Minus auf 56,80 USD verbuchte. Die Anteilsscheine des US-Vermögensverwalters und Finanzsoftware-Anbieters entwickeln sich damit entgegen der aktuell spannenden operativen Geschäftsexpansion. Schon im letzten Jahr wurde bei der eigenentwickelten SEI Wealth Platform (SWP) die Schwelle von 100 Mrd. USD überschritten, die in erster Linie Kapitalanlageberater und institutionelle Finanzmanager weltweit zur Verwaltung und Beratung nutzen. Dazu kamen in den letzten Monaten immer wieder kleinere Fintech-Zukäufe und Partnerschaften, wie zuletzt mit dem Londoner Wealth-Manager Verso. SEI Investments selbst bietet dabei Softwaretechnologie sowie Investmentlösungen und betreut derzeit rund 440 institutionelle Kunden wie Pensionsverwalter und Family Offices. Dazu kommen noch gut 500 Fondsmanager, denen der Anlagespezialist ein Gesamtpaket an “Front-to-Back-Office“-Software offerieren kann, das sich auf alle Kapitalanlagebereiche und Asset-Klassen anwenden lassen. Dank zahlreicher Startup-Übernahmen hat SEI Investments mittlerweile auch 10 der Top 20 US-Banken als Klienten gewinnen können, die in den letzten Quartalsen ihre eigenen digitalen und teilweise Cloud-basierten Software-Plattformen ausgebaut haben. Die Amerikaner verwalteten und waren zugleich als weltweite Berater für die Anlagesumme von rund 1,3 Billionen USD (AUM) verantwortlich, was Ende April sogar ein Rekordwert war.

Mit dem erfolgreichen Anlagegeschäft und den angebotenen Technologien ist in den zurückliegenden 5 Jahren bei SEI Investments auch der Umsatz um durchschnittlich 5,5 % auf jüngst 1,88 Mrd. USD gestiegen. Die eigene SEI Wealth Platform verbindet dabei in ihrer elektronischen Infrastruktur 131 globale Börsen in insgesamt 45 Ländern. Das Investmenthaus kommt damit auch der zunehmenden Nachfrage seitens großer institutioneller Fondmanager nach, die über noch umfassendere Daten- und Analyse-Softwaretools verfügen wollen. Und mit den Kapitalanlage- und Softwarediensten, die letztlich auf die Bedürfnisse der Finanzindustrie zugeschnitten sind, erwirtschaftete SEI Investments zuletzt auch eine Nettomarge von stattlichen 21 %. Die Aktie kommt derzeit auch nur auf ein moderates KGV von 14.

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