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Von Liridona Preniqi
29. August 2024

Vor den Quartalszahlen von Nvidia haben sich die Kurse an der Wall Street am Mittwoch nach unten bewegt. Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index kletterte dennoch um 0,1 % auf 31.370 Punkte. Graco ergänzt sein Portfolio mit dem Kauf des US-Anbieters von hochreinen Flüssigkeitslösungen PCT Systems und beschleunigt damit die Expansion im Halbleitermarkt. Terminmarktbetreiber CME Group kündigt für September einen kleineren Bitcoin-Futures-Kontrakt an, der den Bitcoins-Kurs zu 1/50stel abbilden soll.

Kaum verändert zeigte sich am Mittwoch im TraderFox-Index die Aktie von Graco, die damit den Handelstag bei 81,80 USD schloss. Allerdings haben die Anteilscheine des US-Industrie- und Spritzanlagen-Dienstleisters Ende April trotz solider Q1-Zahlen einen deutlichen Rückschlag hinnehmen müssen. Dennoch treibt Graco die Eroberung neuer Märkte und die Portfolioerweiterung mit kleineren Zukäufen voran. So wurde erst kürzlich die Übernahme des Geschäftsbereichs Megaschall- und Ultraschall-Nassreinigungssysteme von PCT Systems (PCT), einem US-Hersteller von Lösungen für die Handhabung hochreiner Flüssigkeiten, abgeschlossen. Für Graco ist die neue Tochter wohl der perfekte Portfoliozukauf. Schließlich beliefert PCT ein breites Spektrum an Abnehmern, darunter die Halbleiter-, Medizintechnik- und Sanierungsindustrie, sowie die hochentwickelte Optik- und Glasbranche. Zum Lieferumfang gehören dabei unter anderem beheizte Prozesswannen, Megaschall-Reinigungssysteme und kundenspezifische Wannen aus Edelstahl, Kunststoff und Quarz. Der PCT-Deal passt bei Graco strategisch nicht nur gut zum Kerngeschäft, sondern unterstützt auch die Expansion des Industriezulieferers im Halbleitermarkt. Und auch für den Vorstand ist das zugekaufte Geschäftsfeld wohl Goldwert. Die Akquisition von PCT ergänzt perfekt unser bestehendes Angebot an Anlagen für die Zuführung hochreiner Chemikalien, die in der Produktion von Halbleitern, Solarzellen, LED-Flachbildschirmen und verschiedenen anderen elektronischen Geräten eingesetzt werden, sagte der Graco-Manager.



Graco selbst liefert aber schon seit einigen Jahren innovative Technologien und Produkte für das Management von Flüssigkeiten und Beschichtungen in industriellen und gewerblichen Anwendungen. Aktuell laufen die Geschäfte auch auf Hochtouren. Die Unternehmensführung erwartet trotz Q1-Umsatzstagnation, das steigende Auftragszahlen und Produktinnovationen den Absatz in den kommenden Quartalen wieder antreiben werden. Zu Graco`s wichtigsten Abnehmern gehören dabei neben Werkstätten, die Autoindustrie sowie Firmen aus dem Luft- und Raumfahrttechnik. Aber auch Verpackungshersteller sowie der Sanitärhandel und das Bauhandwerk fragen das Sortiment weltweit nach. Die Amerikaner gelten sogar als “Expansions- und Übernahmehungrig“. Vorrangig investiert der Anlagenbauer aber in Produktinnovationen, Fertigungsqualität und das Wachstum auf neuen Absatzmärkten. Graco verdient dabei sogar richtig gutes Geld, wovon die noch immer beachtliche Reinmarge von zuletzt 23,0 % zeugt.



Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.



Einer der wenigen Gewinner war mit einem Plus von 1,5 % auf 215,10 USD am Mittwoch im TraderFox-Index die Aktie der CME Group. Der Terminmarktbetreiber und Finanzdatenspezialist ist für seine innovativen und zugleich hochliquiden Handelsprodukte bekannt. In dieser Woche hat die CME Group zudem mitgeteilt, einen kleineren Bitcoin-Futures-Kontrakt für Kleinanleger einführen zu wollen, die von den bestehenden Krypto-Angeboten der Börse ausgeschlossen werden. Die nun geplanten wöchentlich abgerechneten Futures-Kontrakte, sollen “Bitcoin Friday Futures“ heißen, und werden den originalen Bitcoins-Kurs zu 1/50stel abbilden. Damit will der Börsenbetreiber vor allem Anleger ansprechen, die über nicht viel Anlagekapital verfügen. Laut CME Group wird das bar abgerechnete Produkt ab dem 30. September verfügbar sein, vorbehaltlich der behördlichen Prüfung. Durch die Einführung dieses kleineren Future-Kontrakts wird er ein wenig handelbarer und für eine größere Anzahl von Einzelhändlern zugänglicher, erklärte der Vorstand der CME Group-Sparte “Cryptocurrency Products“. Die CME Group nennt die winzigen Kontrakte “BFF“, was für Bitcoin Friday Futures steht. Und der neue BFF-Kontrakt wird jeden Donnerstagabend (New Yorker Zeit) für ein Freitags-Handelsdatum auf der elektronischen CME-Plattform des Unternehmens gelistet. Durch den Verfall am Freitag sollen die Kontrakte den Bitcoin-Kassakurs besser abbilden können. Zumal Kryptowährungen rund um die Uhr gehandelt werden, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.



Derzeit bietet die CME Group bereits Bitcoin- und Ethereum-Futures sowie die jeweiligen “Micro“-Versionen mit einer Größe von jeweils 1/10stel an. Diese wurden sogar schon im Jahr 2021 eingeführt. Seitdem sind die Volumina insbesondere bei den beliebten Micro-Bitcoin-Futures der CME Group in diesem Jahr im Vergleich zu 2023 um etwa 200,0 % gestiegen. Dies zeigt, dass das Interesse unter den sogenannten Retail-Tradern, also Händlern mit geringerem Kapitaleinsatz, sprunghaft gestiegen ist. Doch nach dem jüngsten 50,0 %-Anstieg des Bitcoin-Kurses sind selbst die kleineren Bitcoin-Micro-Angebote für einige, die eine kostengünstigere Anlagemöglichkeit suchen, offenbar unzugänglich geworden. Bei den von der CME Group aufgelegten Micro-Produkten erzielten Ethereum-Futures mit 29,395 Kontrakten und Nasdaq-100 Micro-Futures mit täglich 1,3 Mio. gehandelten Kontrakten im Juni dennoch neue Rekorde. Diese werden auf der von dem US-Börsenbetreiber entwickelten “Globex“-Tradingplattform gehandelt, und sowohl von institutioneller Seite für Absicherungsgeschäfte als auch von vielen Tradern für Spekulationszwecke genutzt.

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