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Von TraderFox
26. April 2021

Kurz vor der ereignisreichen Woche voller Unternehmensberichte haben Investoren am Freitag dank robuster Wirtschaftsdaten die US-Indizes auf teils neue Höchststände gehievt. Auch der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index zeigte sich dabei mit 0,9% im Plus bei 24.750 Punkten. Konsolidierungswelle unter Börsendaten- und Informationsdiensten rollt jetzt auch auf den Finanzdatenanbieter FactSet zu. Toro als Spezialist für Rasen- und Landschaftspflege erwartet für 2021 dank Corona-getriebener Investitionen mit einem Umsatzplus von fast 20%.



Eine regelrechte Kursexplosion von über 7% auf 347,10 USD konnte am Freitag im TraderFox-Index die Aktie von FactSet Research Systems hinlegen. Geholfen haben dem Papier dabei vor allem Übernahmespekulationen, die kurz vor dem Wochenende an den Märkten zirkulierten. Dem Nachrichtenportal DealReporter zufolge, ziehe der amerikanische Finanzdatenlieferant angesichts der laufenden Konsolidierungswelle unter Börsendaten- und Informationsdiensten derzeit das Interesse von Käufern auf sich. In dem Bericht wird von mindestens einem großen und führenden Branchenunternehmen gesprochen, das FactSet auf dem Radar habe. Erst kürzlich kündigte die Analyse- und Ratingfirma S&P Global an, das britische Marktforschungsunternehmen IHS Markit übernehmen zu wollen. Bereits 2020 hatte der Börsenbetreiber London Stock Exchange Group den US-Datendienstleister Refinitiv zugekauft. Angesichts einer treuen Kundenbasis und weitreichender Content- und Technologielösungen macht das zunehmende Kaufinteresse seitens Nachrichten- und Finanzdatenanbieter an FactSet durchaus Sinn. Zumal das Unternehmen ein interessanter Nischen-Player mit überdurchschnittlich hohen Margen ist. Auch ist das eigene Geschäft rund um Daten- und Portfolioanalysen in den vergangenen 5 Jahren im Schnitt um beachtliche 8% auf jüngst 1,54 Mrd. USD gewachsen.

Das Management hatte sich zuletzt zudem auch auf spezielle Angebote für Vermögensverwalter fokussiert, die neben Finanzanalyseunternehmen eine immer wichtigere Kundengruppe geworden ist. Der Vorstand war zuletzt auch zuversichtlich bezüglich des Wachstumspotentials von FactSet und erklärte, in den nächsten 3 Jahren die Marktposition insgesamt weiter stärken zu wollen, indem man sich vor allem auf die Kernprodukte konzentrieren und damit auch von den Trends der Finanzindustrie profitieren wolle. Der Gewinn des Unternehmens könnte dabei um durchschnittlich 6 bis 7% jährlich zulegen. Die Aktie ist zwar mit dem derzeitigen KGV von 30 nicht günstig, ein potenzieller Käufer dürfte aber dennoch eine hübsche Premiumsumme für das Qualitätsunternehmen zahlen. Denn bei gegenwärtig über 5.700 Kunden verfügt FactSet weiterhin über eine bemerkenswert hohe Bindungsrate.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.

Einer der Favoriten der vergangenen Monate war im TraderFox-Index die Aktie von The Toro Company, die an Freitag mit einem Plus von 1,4% bei 116,35 USD fast ein neues Jahreshoch markierte. Dabei profitiert der amerikanische Spezialist für Rasenmäher und Gartenbewässerungsanlagen nicht nur von der frühlingsbedingten Nachfrage sondern auch vom neu beschlossenen US-Konjunkturpaket. Denn hierdurch wird das Kerngeschäft rund um Rasen- und Landschaftspflege angesichts des anhaltenden Booms auf dem US-Häusermarkt und Corona-getriebener Investitionen von Eigenheimbesitzern und Sportstättenbetreibern enorm profitieren. Toro dürfe allein in diesem Jahr ein Gewinnwachstum von 32% und zusätzliche Verkaufserlöse im Bereich von 1,1 Mrd. USD verzeichnen, was einem Umsatzplus von 18% gegenüber 2020 entsprechen würde. Kein Wunder also, das die Aktie seit Beginn des Jahres bereits fast 25% zugelegt hat. Inzwischen liegt das KGV aber bei 30, das Kurs-Umsatz-Verhältnis von 3 lässt aber noch weitere Kurssteigerungen zu. Zumal das Unternehmen, dessen Sparte mit Geräten zur professionellen Rasenpflege, die unter anderem für Golf- und Sportplätze angeboten werden, und zuletzt sogar das dynamischste Wachstum der gesamten Gruppe aufwies, mit einer Eigenkapitalrendite von 34% und einer Nettomarge von 11% sehr rentabel arbeitet.

Da erstaunt es, das Toro trotz dieser Kennzahlen und beeindruckender Produktinnovationen nach wie vor doch eher unbekannt unter vielen Investoren ist. Die Aktie ist aber dennoch ein erfolgreicher Dauerläufer, zumal gelegentlich auch Übernahmen, wie der zuletzt getätigte Zukauf von Left Hand Robotics vermeldet werden, die das Unternehmensportfolio meist sinnvoll abrunden. Durch die in 2019 getätigte Akquisition des US-Baumaschinenherstellers Charles Machine Works, wurde zudem das bisherige Baugeschäft gestärkt. Toro dürfte damit durch die gekündigte Erneuerung der veralteten US-Infrastruktur in den kommenden Jahren sogar zusätzliche Einnahmen erzielen.

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