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Von TraderFox
06. September 2019

Zunehmender Optimismus bezüglich neuer Gespräche im Handelsstreit zwischen den USA und China hatten die US-Börsen im Donnerstagshandel kräftig beflügelt. In diesem Umfeld zog auch der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index deutlich um 1,0% an und schloss bei 18.908 Punkten. F5 Networks setzt mit Übernahme des Webserver-Anbieters Nginx auf mittelfristig höhere Wachstumsraten und erzielt weiterhin eine Gewinnmarge von 20%. Schädlingsbekämpfer Rollins setzt bei seiner Expansion weiterhin auf kleinere Zukäufe und will bis 2022 schuldenfrei sein.

Starke Kursgewinne von 2,6%% auf 131,25 USD konnte am Donnerstag im TraderFox-Index die Aktie von F5 Networks verbuchen. Die amerikanische Technologiefirma bietet hauptsächlich Hard- und Softwarelösungen an, mit dem Unternehmen ihre IT-Infrastruktur und App-Anwendungen vor Angriffen sicherer machen. Zwar erreichten die Umsätze nach einer jahrelangen Wachstumsphase zuletzt 2,2 Mrd. USD. Doch das Geschäft des Netzwerk-Spezialisten gerade mit neuen Services und Cloud-Angeboten entwickelte sich zusehends schleppend. Kletterte der Umsatz von F5 in den zurückliegenden 5 Jahren noch um 8%, so lag er im letzten Quartal nur noch bei leicht über 3%. Und das Wachstum der Vergangenheit wurde vor allem von der Software-Sparte des Unternehmens getrieben. Daher hatte der Vorstand auch eine strategische Neuausrichtung in die Wege geleitet, mit der F5 seinen Kunden unter anderem modernere App-Security-Lösungen anbieten kann. Zu diesem Zweck wurde im März auch der Webserver-Dienstleisters Nginx für 670 Mio. USD zugekauft. Das Management erhofft sich hierdurch in erster Linie eine deutliche Ausweitung des Angebots an Multi-Cloud-Umgebungen.

Beide Unternehmen dürften ihr jeweiliges Produktportfolio jedenfalls durch die Dienste des Anderen sehr gut ergänzen. Dabei gehören zu den bekanntesten Nutzern der Open Source-Software und den Webservern von Nginx unter anderem Airbnb, Netflix, Pinterest und Instagram. Durch die laufende Umstrukturierung wurde aber auch die F5-Aktie bis zuletzt in Mitleidenschaft gezogen. Für ein Qualitätsunternehmen ohne größere Schulden und einer Nettomarge von 20% ist das aktuelle KGV von 12 eine der niedrigsten Bewertungen in der gesamten Cybersecurity-Branche. Zumal für die weitreichenden Cloud- und Security-Dienste von F5 in den nächsten Jahren mit einem durchschnittlich Gewinnzuwachs von 5% zu rechnen ist.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.



Deutliche Zugewinne von fast 2% konnte gestern auch die Aktie von Rollins im TraderFox-Index erzielen. Am Ende notierte sie damit bei 34,20 USD. Der Anbieter von weltweiten Dienstleistungen rund um Schädlingsbekämpfung konnte zuletzt den Abschluss einer wichtigen Übernahme vermelden, die zugleich auch zu mehr Umsatz und einem höheren Cashflow führte. Die Erlöse des Unternehmens kletterten jedenfalls im jüngst abgeschlossenen 2.Quartal um beachtliche 9% auf 524 Mio. USD. Das Ende 2018 von Rollins zugekaufte Unternehmen Clark Pest Control und weitere kleine Akquisitionen trugen zu diesem Wachstum immerhin rund 5,5% bei. Der Hygienespezialist war aber auch organisch gewachsen und konnte bei seinen international angesiedelten Kunden vereinzelt sogar höhere Preise durchsetzen. Als unangefochtener US-Marktführer ist Rollins dank vieler Zukäufe schon in den vergangenen 5 Jahren im Schnitt um solide 6% gewachsen. Die Gewinnmarge des Geschäfts von 12% entwickelte sich dabei indes relativ stabil. Dem Vorstand zufolge dürfte sich 2019 in Anbetracht der neuen Tochter Clark auch der freie Cashflow um über 40 Mio. USD erhöhen. Die zusätzlichen Mittel sollen neben neuen Übernahmen auch zur Schuldenreduzierung verwendet werden. Bis Anfang 2022 will es Rollins jedenfalls schaffen, schuldenfrei zu sein. Auch dürften in den kommenden Jahren die Gewinne um durchschnittlich 8% zulegen. Die Aktie ist zwar mit einem derzeitigen KGV von 43 noch immer nicht ganz so attraktiv. Dies sollte sich aber durch weitere Aktienrückkäufe in den anstehenden Quartalen ändern.

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