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Von TraderFox
01. Oktober 2021

Die derzeitigen Lieferengpässe in der Wirtschaft und der aktuelle Haushaltsstreit in Washington haben die wichtigsten US-Aktienindizes am Donnerstag erneut ins Minus gedrückt. Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index fiel in diesem Umfeld ebenfalls um 0,6% auf 25.319 Punkte. HR-Dienstleister Paychex profitiert in Q1 von beachtlicher Erholung am US-Arbeitsmarkt und will 2021/22 eine operative Zielmarge von 36% erzielen. FactSet steigert dank Börsenboom seine Abo-Kundenbasis in den letzten 12 Monaten um 10%, bei einem Umsatzplus von 6,5% auf 1,59 Mrd. USD.

Am Donnerstag war im TraderFox-Index die Aktie von Paychex mit Zugewinnen von 4,2% auf 112,45 USD der absolute Tagesgewinner. Gestern hatte der Lohn- und Gehaltsdienstleister überaus starke Zahlen für das 1.Geschäftsquartal des neuen Bilanzjahrs 2021/22 vorgelegt, und dabei von der gegenwärtig dynamischen Erholung des US-Arbeitsmarktes profitiert sowie den branchenweit führenden Services und technologischen Kundenlösungen. Paychex`s robustes Geschäftsmodell mit all seinen weitreichenden Outsourcing-Diensten war schon in den letzten Jahren auch dank kleinerer Übernahmen beständig gewachsen. Nur die Corona-Umstände im Vorjahr haben diese Einwicklung ausgebremst. Von Juni bis Ende August erholten sich die Erlöse aber erneut um 16% auf 1,08 Mrd. USD, und übertrafen damit die Erwartungen deutlich. Allein die Unternehmenssparte ”Management Solutions” war dabei mit einem Zuwachs von 17% auf 806 Mio. USD einer der Haupttreiber. Unsere Verkaufsperformance wurde im Wesentlichen von der anhaltenden starken Nachfrage sowohl nach digitalen als auch Human-Resources (HR) Outsourcing-Lösungen getrieben, die vor allen von mittelständigen Unternehmenskunden ausging , kommentierte der Vorstand von Paychex die beachtlichen Ergebnisse. Dem Unternehmen, das auch für seine Finanz- und Personalservices bekannt ist, kam im letzten Quartal zudem zugute, dass die Covid-19-Pandemie die digitale Transformation vieler Arbeitsplätze beschleunigt hat.

Als HR-Dienstleister ist Paychex deshalb bestrebt technologisch auf dem neusten Stand zu bleiben. Dies hat zuletzt sogar zu vielen neuen Firmenkunden gerade aus dem “Small Business“-Bereich in den USA und Europa geführt, die sich Ende August auf rund 710.000 summiert haben. Zwar bleiben die Amerikaner in hohem Maße von einem robust laufenden Arbeitsmarkt und damit von der US-Konjunktur an sich abhängig. Für das neue Geschäftsjahr rechnet das Management dennoch wieder mit einem Umsatzwachstum von 8%, die Gewinne sollen sogar um 12 bis 14% zulegen, und das bei einer operativen Zielmarge von 36%. Paychex hat in den letzten 3 Monaten gut 238 Mio. USD an Dividenden ausgeschüttet, und kauft dazu beständig eigene Aktien zurück. Das Papier ist mit einem gegenwärtigen KGV und KUV von 29 bzw. 10 aber nicht unbedingt kaufenswert. Auch wenn bis heute kaum nennenswerte Schulden angehäuft wurden, und das Wachstum der nächsten Jahre weiterhin solide ausfallen sollte.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.

Leichte Kursgewinne verbunden aber mit einem neuen Rekordhoch auf 394,70 USD konnte am Donnerstag im TraderFox-Index die Aktie von FactSet Research Systems verbuchen. Auch der amerikanische Informations- und Analysedatenanbieter, der Investoren und Firmenkunden weltweit Abo-pflichtige Börsen- und Finanzmarkdaten liefert, hatte in dieser Woche beachtliche Wachstumszahlen vorgelegt. Neben dem Q4-Bericht wurde dabei das Gesamtjahr 2020/21 abgeschlossen, was aber dank Börsenboom und Konjunkturerholung zu einem Umsatzplus von 6,5% auf 1,59 Mrd. USD geführt hat. Für FactSet war es damit immerhin das 41te Jahr mit hintereinander steigenden Erlösen. Vor allem auch der Cashflow stieg in den letzten 12 Monaten um 15% auf 494 Mio. USD, was genügend Geld für notwendige technologische Investitionen und Aktienrückkäufe lässt. Bei deinem Barmittelzufluss, kann man das Qualitätsunternehmen zu Recht auch als Cash-Maschine bezeichnen. Die zahlende Abo-Kundenbasis erhöhte sich innerhalb des letzten Jahres ebenfalls um 10% auf nunmehr 578, die reinen Nutzerzahlen stiegen gegenüber dem Vorjahr sogar um 14% auf 19,796.



FactSet hatte zuletzt auch mehrere Zukäufe gemacht, um sein Nachrichten- und Finanzdatenangebot zu erweitern. So wurde unter anderem die Analyse-Plattform Cabot Investment Technology übernommen, die sich auf Daten für Portfolio-Manager spezialisiert hat. In den nächsten 3 Jahren will das Unternehmen damit seine Marktposition global weiter stärken und sich dabei in erster Linie auf seine Kernprodukte konzentrieren, die sich auch an den Trends der Finanzindustrie orientieren. Der Gewinn könnte laut Analysten hierdurch um durchschnittlich 6 bis 7% jährlich zulegen. FactSet ist in den letzten 5 Jahren schon im Schnitt um über 8% beständig gewachsen. Das Geschäftsmodell des Informations-Dienstleisters ist allerdings von der jeweiligen Börsenstimmung und den Finanzunternehmen, die auf die Entwicklung der Finanzmärkte schauen, abhängig, zumal sie einen Großteil der Abo-Kunden darstellen. Die Bindungsrate ist aber weiterhin erstaunlich hoch, und dank der stetigen technologischen Weiterentwicklung ist FactSet eine verlässliche Wachstumsaktie mit Potenzial.

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