
Eine möglicherweise maßvollere US-Zollpolitik hat am Montag bei den amerikanischen Aktienmärkten die Erholung angetrieben. In diesem Umfeld zog auch der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index um 1,5 % auf 33.439 Punkte an. Bekleidungsspezialist Deckers will in 2025 zwar ein Wachstum von 12,0 % erzielen, zu hohe Erwartungen haben die Aktie aber auf eine KGV-Bewertung von nur noch 19 gedrückt. Getränkehersteller Monster Beverage balanciert die neuen US-Aluminiumzölle mit Absicherungsgeschäften aus, und treibt dennoch seine globale Expansion voran.
Am Montag schoss im TraderFox-Index in Anbetracht eines Erholungsversuchs die Aktie von Deckers Outdoor rund 6,0 % nach oben und beendete den Tag bei 124,70 USD. Dabei sind die Anteilsscheine des US-Schuh- und Bekleidungsproduzenten schon seit Ende Januar auf Talfahrt. Trotz des 2024er-Rekordjahres bei Umsatz und Gewinn sind sich Investoren bei Deckers Outdoor derzeit offenbar nicht mehr sicher, was den zukünftigen Wachstumskurs angeht. Denn nach dem jüngsten Q3-Bericht, der das Weihnachtsgeschäft bis zum 31. Dezember abdeckt, und mit einem Umsatzplus von 17,0 % besser als erwartet ausgefallen war, gibt es Befürchtungen, dass die bisherige Wachstumsdynamik ihren Höhepunkt erreicht habe könnte. Schließlich verkaufte Deckers Outdoor zuletzt viele seiner Schuh- und Bekleidungswaren zum vollen Preis, wodurch sich die Möglichkeit ergab, sich von Konkurrenten wie Nike und Adidas abzuheben. Vor allem die Hoka-Laufschuhe und die berühmte UGG-Marke des Unternehmens konnten im letzten Quartal einmal mehr hervorragende Ergebnisse erzielen. Das Management hatte zuletzt auch eine Prognose für das Geschäftsjahr 2025 vorgelegt. Demnach dürfte Deckers Outdoor zwar ein Umsatzwachstum von 12,0 % hinlegen, Analysten haben hier allerdings mit 15,0 % gerechnet. Die Erwartungen an den Sneaker- und Bekleidungsanbieter waren damit wohl zu hoch, und es scheint, dass Investoren deshalb die Aktien in 2024 aufgrund dessen in die Höhe getrieben haben.
Deckers Outdoor ist zwar bekannt für seine Schuhmarken, darunter die kultigen UGG-Schafslederstiefel, die seit Anfang der 2000er Jahre sehr beliebt sind. Aber die vielleicht größte Erfolgsgeschichte des Unternehmens ist die Hoka-Marke rund um die Hochleistungs-Lauf- und Sportschuhe, die im Jahr 2012 für nur 1,1 Mio. USD erworben wurde. Allein diese Marke ist laut Deckers Outdoor auf dem besten Weg, in 2025 eine Umsatzgröße von mehr als 2,0 Mrd. USD zu erreichen. Die Aktie wird derzeit nur mit einem KGV von 19 gehandelt. Dieses Niveau könnte sich aber als Schnäppchen erweisen, insbesondere wenn es dem Sneakerspezialisten wieder gelingen sollte, die Erwartungen zu übertreffen, während zugleich die globale Expansion vorangetrieben wird. Letztlich dürfte die Wachstumsstory bei Deckers Outdoor vor allem rund um die Schuhmarke Hoka in den nächsten Jahren hochgradig spannend bleiben.
Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.
Am Montag notierte im TraderFox-Index die Monster Beverage-Aktie zwar nur leicht im Plus, mit 57,80 USD kletterte sie aber auf einen Jahreshöchststand. Die Papiere des Herstellers von koffein-basierten Energy- und Alkoholgetränken entwickeln sich damit trotz zahlreicher Herausforderungen wie dem angespannteren US-Konsumumfeld insgesamt sehr robust. Und dies obwohl Monster Beverage auch noch im Wettbewerb mit potenten Konkurrenten, wie z. B. Red Bull oder auch PepsiCo. steht. Allerdings hat das Unternehmen schon immer bewiesen, dass es innovativ ist und neue Produkte weltweit anbieten kann, die den sich wandelnden Geschmacksrichtungen entsprechen. Zudem nimmt der Energy- und Fitnessdrinks-Produzent derzeit auch eine eher abwartende Haltung ein, was US-Zölle und künftige Preiserhöhungen betrifft. Selbst nachdem US-Präsident Donald Trump im Februar mit Wirkung zum 12. März einen Einfuhrzoll für Aluminium von 25,0 % ankündigte. Monster Beverage hat aber derzeit für 2025 einem guten Teil seiner Aluminiumkäufe über die US-Terminbörse abgesichert. Dies bestätigte jüngst der Vorstand gegenüber Investoren. Zudem verlagerte das Unternehmen vor 3 Jahren seine Beschaffung in die USA, um die gestiegenen Frachtkosten in den Griff zu bekommen. Damals wurden zusätzlich auch zwei Aluminiumdosenlieferanten mit ins Netzwerk aufgenommen.
Die erweiterte Lieferantenkette hat bei Monster Beverage letztlich mit dazu beitragen, die Verwendung von importierten Dosen zu reduzieren. Der Getränkehersteller will aber seine internationale Preisgestaltung weiterhin überprüfen, die vor allem von der sich verändernden Handelslandschaft und den Strategien der Wettbewerber abhängen wird. Das Management setzte aber Ende 2024 auf dem US-Markt schon mal eine Preiserhöhung von 5,0 % für zahlreiche Marken, ausgenommen “Bang“, “Reign“ und “Reign Storm“ durch. Zugleich trieb Monster Beverage im letzten Jahr in erster Linie seine Expansion auf den globalen Absatzmärkten voran, wobei einige Regionen wie der Raum Asien-Pazifik sogar ein zweistelliges Wachstum aufweisen konnten. Bei den Amerikanern war dabei auch die Nettomarge wieder auf gut 21,0 % gestiegen, da das Geschäft von der nachlassenden Kosteninflation beflügelt wurde.