An den US-Aktienmärkten sorgte am Montag das Boom-Thema KI für teils starke Kursgewinne. Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index gab dennoch leicht auf 32.861 Punkte nach. Börsenbetreiber CME Group konnte in 2024 dank Zins- und Krypto-Derivateboom ein Handelsvolumen (ADV) von 26,5 Mio. Kontrakten abwickeln, was ein Rekordwert war. HR-Dienstleister Paychex führt mit Paycor HCM, dem kleineren Konkurrenten im Bereich Lohn- und Gehaltsabrechnung, offenbar Übernahmegespräche.
Am Montag gab es im TraderFox-Index nach dem jüngsten Rekordlauf bei der Aktie der CME Group deutliche Abgaben auf 225,80 USD. Für das kürzlich erreichte Allzeithoch gibt es bei dem führenden Börsenhandelsbetreiber für Derivate auch fundamental gute Gründe. Schließlich verfügt die CME Group in Chicago und New York nicht nur über einige der liquidesten elektronischen Abwicklungsplattformen der Welt. Am vergangenen Freitag legte das Unternehmen auch erste Eckdaten für das Gesamtjahr2024, das 4. Quartal und den Monat Dezember vor. Und die Zahlen sind einfach atemberaubend. Demnach erreichte das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen (Average Daily Volume - ADV) im Laufe des Jahres einen Rekordwert von 26,5 Mio. Kontrakten, was einem Anstieg von 9,0 % gegenüber 2023 entsprach. Die jüngsten Bestwerte der CME Group beim ADV sind jedenfalls durchweg beachtlich, denn das Wachstum wurde gestützt von allen 6 Anlageklassen. Vor allem die US-Wahl hatte die Handelsumsätze in Q4 bei zahlreichen Produkten wie US-Staatsanleihen und Krypto-bezogenen-Terminkontrakten auf den eigenen “Globex“-Handelsplattformen auf Rekordwerte getrieben. Auf das gesamte Jahr 2024 gesehen waren aber rekordhohe ADVs laut CME Group dabei vor allem bei Zins- (+10,0 %), Energie- (+17,0 %), Agrar- (+13,0 %) und Metallprodukten (+23,0 %) zu verbuchen.
Während Aktienindex- und Krypto-Produkte wie Optionen und Futures auf Zuwächse von +2,0 bzw. +203,0 % kamen. Für 2025 ist bei dem Börsenbetreiber und Finanzdatenanbieter zwar mit wieder niedrigeren Werten zu rechnen. Bei der CME Group dürfte aber auch in diesem Jahr das inzwischen rein elektronische Abwicklungsgeschäft erneut sehr profitabel werden, schließlich lag die Reinmarge zuletzt noch immer bei herausragenden 57,0 %. Auch weil die Amerikaner als hochinnovativ gelten, und im Mini-Future- und Micro-Futurebereich schon vor Jahren eigene Krypto-Terminkontrakte eingeführt haben, die sich auf die digitalen Währungen rund um Bitcoin- und Ethereum bezogen. Laut CME Group waren deren ADVs im Schlussquartal mit einem Zuwachs von über 300,0 % jedenfalls durch die Decke gegangen. Die Aktie des Derivatespezialisten ist deshalb auch nicht billig, und notiert aktuell mit einem KGV von 22 und einem KUV von 14. Qualität hat also noch immer seinen Preis.
Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.
Nach dem jüngsten Allzeithoch lag am Montag im TraderFox-Index auch die Aktie von Paychex deutlich im Minus bei 136,10 USD. Beflügelt wurde die anhaltende Kursrally dabei von noch immer soliden Geschäftszahlen des “Human-Resources“ -Dienstleisters, die mit einer Gewinnmarge von zuletzt 32,0 % auch noch renditestark ausfielen. Paychex will aber weiter wachsen, und könnte demnach sogar vor einer bedeutenden Übernahme stehen. Denn offenbar befindet sich das Unternehmen gerade in fortgeschrittenen Gesprächen zum Erwerb von Paycor HCM, dem kleineren Paychex-Konkurrenten im Bereich Lohn- und Gehaltsabrechnung, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende berichtete. Eine Einigung könnte noch in dieser Woche bekannt gegeben werden, hieß es. Es sei noch aber nichts abgeschlossen und die Gespräche könnten noch scheitern. Für Paychex wäre die potenzielle Akquisition aber die bisher größte Transaktion in der bisherigen Unternehmensgeschichte. In den USA kommt die Gruppe inzwischen auf mehr als 745.000 Kunden und bietet auch in Europa Dienstleistungen in den Bereichen Personalwesen, Sozialleistungen, Versicherungen und Gehaltsabrechnung an. Mit Paychex und Paycor kämen jedenfalls zwei wichtige Akteure auf dem ziemlich fragmentierten Markt für Software und Dienstleistungen mit der Fokussierung auf das Personalwesen zusammen.
Zumal größere Unternehmenskunden hierdurch ihre Kosten senken könnten, wenn mehr HR-Lösungen gebündelt würden. Vor allem die cloud-basierte Software von Paycor, die kleine und mittlere Unternehmen bei der Automatisierung und Rationalisierung ihrer Personal- und Gehaltsabrechnungen unterstützt, dürfte für Paychex interessant sein. Aktuell wird sie in allen 50 US-Bundesstaaten von mehr als 30.000 Paycor-Kunden genutzt. Und da die Konsolidierung auf dem Markt spürbar ist, dürfte Paychex nun auch aktiv geworden sein. Zumal der führende Anbieter von Gehaltsabrechnungsdiensten Automatic Data Processing erst im Oktober die Übernahme von WorkForce Software verkündete, und damit allen Konkurrenten davonzulaufen scheint. Nach dem Bericht von Bloomberg stiegen die Paycor-Aktien am Montag um 24,0 %. Paycor hatte zum Börsenschluss am Freitag einen Marktwert von 3,3 Mrd. USD, während Paychex mit mehr als 50,0 Mrd. USD bewertet wurde.