articles-marktberichte-international
61
Von Liridona Preniqi
12. Juli 2024

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index zeigt sich am Freitag trotz zunehmender Hoffnung auf sinkende US-Zinsen mit 0,8 % im Minus bei 120,88 Punkten. Partners Group erhält in den ersten 6 Monaten hohe Kapitalzuflüsse seiner globalen Kundenbasis und steigert damit das verwaltete Vermögen zum 30. Juni auf 149,0 Mrd. USD. Payment-Spezialist Adyen geht eine “erweiterte“ Zusammenarbeit mit dem Luxuslabel Prada ein, um Kunden künftig ein maßgeschneidertes, luxuriöses Zahlungserlebnis zu bieten.

Am Freitag visiert im Qualitäts-Index nach bestätigten Jahresprognosen die Aktie von Partners Group wieder ihr jüngstes Mehrjahreshoch an und liegt dabei leicht im Plus bei 1.268,50 Euro. Die Papiere des Schweizer Private Equity- und Infrastrukturinvestors sind bereits seit einigen Tagen wieder deutlich gefragt. Schließlich wurden in dieser Woche nicht nur Halbjahreswerte zum verwalteten Vermögen vorgelegt, sondern auch die bisherigen Aussichten vom Management bestätigt. Partners Group erhielt jedenfalls in den ersten 6 Monaten neue Kapitalzusagen von seiner globalen Kundenbasis in Höhe von 11,1 Mrd. USD. Damit erhöhten sich die “Assets Under Management“ (AUM) des Unternehmens zum 30. Juni auf 149,2 Mrd. USD, nach 141,7 Mrd. im Vorjahreszeitraum. Der Vermögensverwalter verteilt seine weltweiten Investments dabei über Private Equity-, Immobilien-, und Infrastruktur-Beteiligungen sowie Kredit-Anlagen. Partners Group als Partner zahlreicher Pensionskassen bleibt zudem auch optimistisch, was die Zukunft der globalen Private-Equity-Märkte betrifft. Für das Gesamtjahr 2024 wurde demnach auch die bisherige Prognose bestätigt, wonach das gesamte “Fundraising“ zwischen 20,0 bis 25,0 Mrd. USD betragen dürfte. Weltweit wurden von den Schweizern im 1. Halbjahr knapp 9,2 Mrd. USD in neue Beteiligungen und Anlagen verteilt über alle Asset-Klassen des Privatmarktes investiert. Zudem konnte Partners Group in dem Zeitraum auch Portfolio-Verkäufe von rund 9,0 Mrd. USD realisieren, am Ende wurden hierdurch die hohen Renditen der vergangenen Jahre aber nicht erreicht.

Das erste halbe Jahr war durch sich allmählich verbessernde Fundamentaldaten gekennzeichnet, während die Ausschüttungen an die Anleger auf einem historisch niedrigen Niveau lagen, kommentierte der Vorstand von Partners Group die Geschäftsentwicklung. Die Nachfrage nach maßgeschneiderten Private-Markets-Lösungen trug aber erneut am stärksten zu den Zuflüssen bei, so der Manager. Dabei bietet Partners Group derzeit nicht nur Private-Equity-Investments für Pensionskassen und vermögende Privatinvestoren an, in 2023 wurde für kleinere Privatanleger sogar erstmals ein Private-Equity-Fonds aufgelegt. Die kurzfristige Transaktionspipeline mit thematischen Investitionszielen ist jedenfalls bei dem Vermögensverwalter wieder gut gefüllt. Allerdings investiert Partners Group weiterhin meist mit dem Fokus auf direkte Kontrolle bei Unternehmensbeteiligungen. Der Private-Equity-Investor sucht dabei vor allem Sektoren mit hoher Transformationskraft, die von robusten langfristigen globalen Trends unterstützt werden. Und dies alles auf der Grundlage von Wertschöpfungsplänen und einem großen Netzwerk von erfahrenen Branchenexperten, mit denen Partners Group zusammenarbeitet. Langfristig will das Management damit auch im Schnitt um jährlich 10,0 % wachsen.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Einer der heutigen Tagesgewinner ist im Qualitäts-Index die Aktie von Adyen, die dabei um 1,8 % auf aktuell 1.140,00 Euro anzieht. Dabei läuft es operativ für das niederländische Fin-Tech-Unternehmen derzeit wieder gut, und auch einige Partnerschaften wurden jüngst bekannt. So ging Adyen im Juni eine “erweiterte“ Zusammenarbeit mit dem Luxuslabel Prada ein, um Kunden künftig ein maßgeschneidertes, luxuriöses Zahlungserlebnis zu bieten. Derzeit offeriert das Unternehmen mit seinen Online-, Mobil- oder In-store-Payment-Plattformen für angeschlossene Einzelhändler schon jetzt bis zu 250 verschiedene Bezahlmöglichkeiten. Die Prada Group hat Adyen aber nun zu ihrem bevorzugten Technologiepartner gemacht, um das Zahlungserlebnis am “Point of Sale“ innovativ gestalten und die eigene Omnichannel-Commerce-Strategie realisieren zu können. Durch die derzeitige Nutzung von Adyen`s Abwicklungs-Plattform kann Prada für alle Einzelhandelskanäle zwar schon jetzt einzigartige Kundenerlebnisse schaffen und sich so im wettbewerbsintensiven Markt des Luxuseinzelhandels differenzieren. Künftig soll Adyen den Luxusanbieter aber vor allem bei der Umstellung seiner Zahlungsinfrastruktur auf nur noch eine einzige Omnichannel-Plattform unterstützen. Das bedeutet, dass Prada in Zukunft eine “Komplettansicht“ auf seine Kunden erhält, die es der Marke ermöglicht, jede Kundeninteraktion maßgeschneidert zu gestalten.

Mit den Niederländern arbeitet die Prada Group schon seit einigen Jahren im Bereich E-Commerce zusammen, vor allem um eine reibungslose Zahlungsabwicklung zu gewährleisten. So wird unter anderem die von Adyen angebotene ”Tap to Pay on iPhone”-Technologie zum Beispiel in den USA und in Mailand eingesetzt. Weitere Märkte werden diesbezüglich laut Prada in Kürze folgen. Der Zahlungsspezialist unterstützt die Tap to Pay on iPhone-Funktion dabei ohne zusätzliche Hardware oder Zahlungsterminals. Letztlich ermöglicht Adyen damit dank seiner Software-Plattform alle Arten von kontaktlosen Zahlungen darunter kontaktlose Kredit- und Debitkarten, Apple Pay und andere digitale Wallets. Die Kunden von Prada müssen sich so nicht mehr an einer Kasse anstellen, sondern können direkt beim Verkaufspersonal im Geschäft bezahlen. Für Luxusmarken ist es wichtig, dass der Kontakt mit den Kunden in den Geschäften und beim Kauf unvergesslich bleibt, betonte der Produktentwicklungschef von Adyen. Obwohl die Technologie für das menschliche Auge völlig unsichtbar ist, ermöglicht sie ein noch effizienteres Einkaufserlebnis, was für die Prada Group von entscheidender Bedeutung ist.

 

Teilen