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Von TraderFox
10. November 2021

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index ist am Mittwoch vor wichtigen Inflationsdaten aus den USA auf Richtungssuche. Folglich verzeichnet der Index leichte Abgaben auf 153,40 Punkte. Casino-Dienstleister Evolution vermeldet weiterhin hohes Wachstum und investiert zugleich in strategische Zukäufe und Nischenmärkte. RELX will dank der deutlichen Erholung im Messe- und Veranstaltungsgeschäft nach 9 Monaten in 2021 umsatztechnisch wieder um 4 bis 5% zulegen.

Ein Top-Performer war die Aktie von Evolution Gaming im Qualitäts-Index nach dem Rekordhoch im Sommer eher nicht, dafür konsolidierte sie auf hohem Niveau. Auch am heutigen Mittwoch liegt sie kräftiger im Minus bei aktuell 136,80 Euro. Dabei bedient der schwedische Softwarespezialist mit seinen digitalen Lösungen und entsprechenden Dienstleistungen die anhaltend boomende Nachfrage nach Live- und Online-Casinospielen. Vor allem der in eigenen Studios Live-betriebene Casinobereich und die Random Number Generator (RNG)-Casinos sind dabei die beiden derzeit am stärksten wachsenden Geschäftsfelder des Unternehmens. Die weltweiten Live- und RNG-Casinomärkte haben in den zurückliegenden 5 Jahren immerhin um im Schnitt 28% bzw. 9% jährlich zugelegt. Evolution wurde 2006 in Stockholm gegründet, und ist seitdem beachtlich gewachsen. Allein 2020 war dank explodierender Nutzerzahlen bei Internet-Casinos aufgrund der Corona-Pandemie mit einem Umsatzanstieg von 53% auf 561 Mio. Euro überaus dynamisch verlaufen. Die von den Schweden entwickelten und innovativen B2B-Live-Casinoanwendungen, die insbesondere auf den schnell wachsenden Online-Gamingmarkt zugeschnitten sind, werden global vermarktet, und sind zudem äußert renditestark. Mittlerweile kümmert sich Evolution operativ um über 500 Gaming-orientierte Firmenkunden, zu den unter anderem auch die bekannten amerikanischen Casinobetreiber MGM, Caesars Entertainment und Wynn gehören.

Und da das Unternehmen mit seinen Software-Anwendungen jeweilige Gebühren durch die Nutzung der lizensierten Live- und RNG-Software in den Casinos verdient, fließen dem Software-Entwickler quasi jeden Monat zuverlässige Einnahmen zu. Dieses Umsatzmodell bringt dann folglich neben soliden Cashflows auch beachtliche Margen. Wobei die Umsatzmarge zuletzt bei atemberaubenden 61% lag. Das boomende Online-Casino-Marktumfeld, verfügt jedenfalls auch weiterhin über beachtliches Expansionspotenzial. Und Evolution nutzt zudem strategische sinnvolle Übernahmen, wie der im letzten Jahr übernommene Gaming-Softwareproduzent NetEnt, um letztlich noch schneller zu wachsen oder in andere Nischen vorzustoßen. Dem Unternehmen kommt außerdem zugute, dass in vielen Ländern die Online-basierten Spiele- und Casinomärkte wie derzeit in Lateinamerika und Amerika vor einer weiteren Deregulierungen stehen.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.



Zunehmende Hoffnungen auf eine weitere operative Erholung hatten zuletzt auch die Aktie der RELX Group im Qualitäts-Index auf ein neues Jahreshoch getrieben. Am Mittwoch liegt sie dabei wieder leicht im Plus bei 27,60 Euro. Die britische Verlagsgruppe mit ihren Angeboten rund um Fachzeitschriften, wissenschaftlichen Magazinen und Fachbüchern gilt als großes europäisches Medienhaus. Und das Geschäft an sich, nimmt man die unternehmenseigene Messe- und Ausstellungssparte heraus, ist auch ziemlich Pandemie-resistent. RELX selbst ist vor 3 Jahren aus dem bekannten Unternehmen “Reed Elsevier“ hervorgegangenen, und hat sich als Holding zudem auf Datenanalysen und Internet-Fachportale sowie Online-Tools und Marketinglösungen spezialisiert. Die gesamte Medienbranche wird von Investoren zwar als recht defensiv eingeschätzt, ist aber dennoch auch zyklisch, was der Fachverlag im Jahr 2020 schmerzlich zu spüren bekam. Vor allem das internationale Ausstellungs- und Fachkonferenzgeschäft, was rund 16% zum Gesamtumsatz beisteuert, war regelrecht implodiert. Immerhin organisiert das Unternehmen unter normalen Umständen im Jahr bis zu 500 Konferenzen und Messeveranstaltungen in mehr als 40 Ländern.

Inzwischen hat sich bei RELX aber zumindest das Kerngeschäft erholt, und könnte organisch in diesem Jahr wieder um bis zu 4 bis 5% zulegen. Dies lässt sich aus den jüngsten 9-Monatszahlen ableiten, die mit einem Umsatzplus von 6% eine Beschleunigung der Erholung zum 1.Halbjahr mit nur 4% zeigen. Auch das durch die Corona-Pandemie bislang stark belastete Veranstaltungsgeschäft war mit 9% im grünen Bereich, nachdem es von Januar bis Juni noch um 40% rückläufig gegenüber dem Vorjahr war. Der Medienverlag und Datenbankanbieter will diese robuste Entwicklung auch bis Ende 2021 fortführen, und dabei auch wieder alte Kennzahlen erwirtschaften. Denn durch die zunehmende Erholung der Ausstellungs- und Konferenzsparte, dürften bei RELX wieder Gewinnmargen von zuletzt 20% drin sein.

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