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Von Liridona Preniqi
20. November 2024

Vor den heutigen mit Spannung erwarteten Nvidia-Zahlen gibt der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Mittwoch leicht auf 120,88 Punkte nach. Versorger E.ON sieht in der EU-weiten Energiewende künftig auch weiterhin nachhaltige Wachstumsmöglichkeiten, die Aktie bleibt mit über 4,0 % auch ein Dividendengarant. Medienverlag und Datenbankanbieter RELX peilt für 2024 ein Umsatzplus von 7,0 % an, und erwartet zudem in allen Sparten hohen Renditen.

Mit einem leichten Kursminus auf 11,62 Euro präsentiert sich am Mittwoch im Qualitäts-Index die Aktie von E.ON. Die Papiere des Energieversorgers, der in Europa als einer der großen innerhalb der Branche gilt, notieren damit allerdings auf einem Monatstief. Und dies, obwohl der Chef von E.ON das Unternehmen in seiner aktuellen Verbreitung gut aufgestellt sieht. Wir können bereits jetzt in unseren Kernmärkten bis an die Grenze unserer finanziellen und bilanziellen Kapazitäten wachsen, sagte der Manager Anfang der Woche der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die momentan im Raum stehenden politischen Ziele würden sogar erfordern, dass E.ON noch mehr investiere als die von 2024 bis einschließlich 2028 geplanten 42,0 Mrd. Euro. Diese Summe ist von Unternehmensseite derzeit vor allem für den EU-weiten Ausbau der Netzinfrastruktur geplant. Dabei hat der Vorstand erneut betont, dass es im Interesse von E.ON ist, wenn die angestoßene Energiewende für die Kunden bezahlbarer wird. Wir verlieren kein Wachstum, wenn sie für unsere Kunden finanziell besser zu stemmen ist, so der Manager. In Deutschland hat der Versorger rund 12,0 Mio. Strom- und 2,0 Mio. Erdgaskunden, europaweit sind es insgesamt rund 47 Mio., die von E.ON beliefert werden. Damit zählt das Unternehmen auch mit zu den größten europäischen Betreibern von Energienetzen und -infrastruktur. Zuletzt hatte E.ON auch angekündigt, rund 70,0 % der bis 2028 geplanten Investitionsgelder verteilt über die nächsten 5 Jahre in das deutsche Stromnetz investieren zu wollen.

Da durch die geplante Abkehr von russischen Energieimporten die Bedeutung eines belastbaren Netzes künftig zunehmen wird. Dabei kümmert sich die Gruppe unter anderem um Neuanschlüsse von Solar- und Windkraft-Anlagen sowie die Modernisierung der Netzinfrastruktur. E.ON hat dem Chef zufolge in den bestehenden europäischen Märkten auch genügend Wachstumsmöglichkeiten. Als Beispiele nannte der Manager neue und verbesserte Dienstleistungsangebote, wie intelligente Energie- und Stromsteuerungssysteme für Zuhause und intelligente Verteilernetze. Die Energiewende sei überall, damit geben sich für uns nachhaltige und stetige Wachstumschancen, sagte er. Als E.ON im Frühling die 2028er-Investionspläne verkündete, wurde das von Investoren auch erstmal gefeiert. Inzwischen ist aber wohl ein wenig Ernüchterung eingekehrt. Denn diese Summen müssen erstmal erwirtschaftet oder über zusätzliche Kredite vorfinanziert werden. Dennoch sollte die Dividende von dem Energie-Dienstleister auch in Zukunft abgesichert sein. Aktuell kommt die Aktie von E.ON auch noch immer auf eine stattliche Rendite von über 4,0 %.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Die anhaltende Hoffnung auf einen weiteren starken operativen Verlauf hatte zuletzt die Aktie der RELX Group im Qualitäts-Index auf ein neues Jahreshoch getrieben. Am Mittwoch liegt sie aber leicht im Minus bei 42,65 Euro. Die britische Verlagsgruppe mit ihren Angeboten rund um Fachzeitschriften, wissenschaftlichen Magazinen und Fachbüchern zählt mit zu den größten europäischen Medienhäusern. Und das Geschäft inklusive der unternehmenseigenen Messe- und Ausstellungssparte erzielte zuletzt aber nur gut 21,0 der Gesamterlöse in Europa, rund 60,0 % kamen über Nordamerika herein. RELX selbst war im Jahr 2018 aus dem Medienunternehmen “Reed Elsevier“ hervorgegangenen, und hat sich inzwischen auch auf Datenanalysen und Internet-Fachportale sowie Online-Tools und Marketinglösungen spezialisiert. Die Briten organisieren unter normalen Umständen im Jahr bis zu 500 Konferenzen und Messeveranstaltungen in mehr als 40 Ländern. Und die von RELX in 2023 gruppenweit erwirtschaftete operative Marge von 38,0 % sucht dabei ihresgleichen. Das gesamte Mediengeschäft wird von Investoren zwar als recht defensiv eingeschätzt, ist aber dennoch auch zyklisch, was der Fachverlag im Corona-Jahr 2020 schmerzlich zu spüren bekam.

Vor allem das internationale Ausstellungs- und Fachkonferenzengeschäft des Unternehmens, was im 1. Halbjahr rund 13,0% zum Gesamtumsatz beisteuerte, war damals regelrecht implodiert. RELX als Medienverlag und Datenbankanbieter will in 2024 auch an die robuste Entwicklung des Vorjahres mit einem Umsatzplus von 8,0 % anknüpfen. Aktuell liegen die Schätzungen für dieses Jahr bei einem Zuwachs von 7,0 %. Der Fokus liegt dabei auch erneut auf organischem Wachstum und gezielten Zukäufen. In diesem Jahr dürfte bei RELX auch erstmals die Summe von rund 1,0 Mrd. GBP in Aktienrückkäufe fließen, nach 800,0 Mio. in 2023. Und auch bei der Dividende kann das Unternehmen angesichts einer Ausschüttungsquote von 50,0 % überzeugen, was aktuell eine Kapitalrendite von 2,3 % abwirft.

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