Die Wall Street hat am Mittwoch angesichts nachgebender US-Anleiherenditen und vor dem Nvidia-Zahlenwerk einen Schlussspurt hingelegt. Auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index lag am Ende mit 0,6 % im Plus bei 28.321 Punkten. Wendy's treibt sein franchise-bezogenes Restaurantgeschäft rund um billige Mahlzeiten global voran, und erreichte jüngst auch die 2-Mrd-USD-Umsatzschwelle.Medienholding Comcast gibt die Abspaltung der Kabel-TV-Sparte bekannt, darunter Programme wie MSNBC und CNBC, um sie für künftiges Wachstum besser zu positionieren.
Am Mittwoch zeigte im TraderFox-Index die Aktie von Wendy’s leichte Abschläge auf 17,92 USD. Die Papiere der US-Restaurantkette sollten angesichts der operativen Aussichten und der enormen Dividendenrendite eigentlich viel höher notierten. Zumal viele Amerikaner in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs auf erschwinglichere Lebensmittel wie “Fast Food“ zurückgreifen, und sich immer mehr vom teurer werdenden Konkurrenten McDonald’s abwenden. Das bedeutet, dass Wendy's mit seinen noch immer günstigen Menü`s eine überzeugende defensive Option darstellt. Während McDonald's versucht, vor allem mit seinem “McCafe“-Kaffeeangeboten einkommensstärkere Kunden zu gewinnen. Zwar ist Wendy's mit seinem franchise-bezogenen Restaurantgeschäft rund um billige Mahlzeiten hauptsächlich in den USA angesiedelt, verzeichnet aber international derzeit ein stärkeres Umsatzwachstum. Auch weil das Unternehmen in neue globale Märkte vorgestoßen ist. In den letzten 5 Jahren lag der gruppenweite Erlösanstieg im Schnitt sogar bei gut 6,5 %. Und zuletzt wurde von Wendy's auch erstmals die 2-Mrd-USD-Umsatzschwelle erreicht. Der Fast Food-Anbieter hat zwar kürzlich angekündigt in Amerika demnächst 140 veraltete Restaurants im Zuge einer Neuausrichtung schließen zu wollen. Wendy's plant dies aber nur in ertragsschwachen Gegenden, in denen der durchschnittliche Umsatz pro Laden in etwa 1,1 Mio. USD beträgt und die Margen deutlich unter dem Unternehmensdurchschnitt liegen.
Die gesamten Schließungen in 2024, darunter auch die 140 im 4. Quartal, werden die Neueröffnungen von Restaurants aber ausgleichen, so dass das Nettowachstum pro Filiale in etwa gleich bleibt, erklärte der Vorstand. In diesem Jahr dürften bei Wendy's aber 250 bis 300 weltweit neue Restaurants zu erwarten sein, was dem Billig-Menü-Konkurrenten McDonald’s nicht gefallen dürfte. Zumal Wendy's mit seiner Fast Food-Kette, allein im 3. Quartal ein US-Umsatzwachstum von 0,2 % verzeichnete, und damit zahlreiche Rivalen ausstechen konnte. Denn die Verbraucher in den USA halten ihr Geld auch weiterhin zurück, und suchen sich folglich tagtäglich günstige Mahlzeiten aus. Der Restaurantbetreiber ist mit einer operativen Marge von 16,0 % zudem auch hochprofitabel. Nur der im Zuge der globalen Expansion gestiegene Schuldenstand dürfte die Aktie noch eine Weile ausbremsen. Wendy's bietet aber eine sportliche Dividendenrendite von 5,5 % und erzielt im Fast Food-Geschäft eine beeindruckende Eigenkapitalrendite von 60,0 %.
Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.
Einer der Tagesgewinner im TraderFox-Index war gestern dagegen die Aktie von Comcast, die am Ende um 1,5 % auf 42,99 USD anzog. Dabei kommt der Medienkonzern offenbar bei seinen Abspaltungsplänen rund um die Kabel-TV-Sparte voran. Denn wie Comcast am Mittwoch in einem Statement bekannt gab, sei nun offiziell geplant, das NBCUniversal Kabel-TV-Netz auszugliedern, darunter TV-Programmkanäle wie MSNBC, CNBC und E!. Als Begründung wurde von Unternehmensseite genannt, dass das Geschäft von der Kündigungswelle bei Kabelanschlüssen und dem Aufkommen von Streaming-Diensten beeinträchtigt werde. Laut Comcast erwirtschafteten die “Kabel-TV-Assets“ in den letzten 12 Monaten bis zum 30. September zusammen etwa 7,0 Mrd. USD an Einnahmen. Die Ausgliederung werde die verbleibenden Vermögenswerte besser für das Wachstum positionieren, so der Unterhaltungsriese. Dazu gehören NBC Entertainment, Sport, News und Bravo, die alle den Comcast-eigenen “Peacock“-Streaming-Dienst antreiben. Die geplante Transaktion, über die das Wall Street Journal bereits im Oktober berichtet hatte, soll voraussichtlich in etwa einem Jahr abgeschlossen sein.
Comcast hob gestern zudem hervor, dass das neue Unternehmen mit dem vorläufigen Namen “SpinCo“ rund 70,0 Mio. US-Haushalte erreichen wird. Mit der beträchtlichen finanziellen Ausstattung wird SpinCo ideal für den Erfolg positioniert und zugleich äußerst attraktiv für Investoren, Produzenten und potenzielle Partner sein, betonte auch der Vorstand von Comcast. Dabei hatte die Mediengruppe den ersten 51,0 %-Anteil an NBCUniversal im Jahr 2011 erworben, bevor der Rest dann 2 Jahre später für 16,7 Mrd. USD gekauft wurde. Die Ausgliederung des Kabelnetzes macht für Comcast auch durchaus Sinn, zumal die Gewinne des Unternehmens inzwischen fast nur noch auf dem Geschäft als Internet- und Breitbanddienstleister beruhen. Die Aktionäre warten aber schon seit Jahren auf eine Aufspaltung des gesamten Mediengeschäfts. Aktuell bietet die Comcast-Aktie aber auch noch immer gut 2,8 % an Dividendenrendite.