Die Wall Street hat am Mittwoch erstaunlich robust auf eine hartnäckig hohe US-Inflation reagiert. Auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index zeigte sich am Ende bei unverändert 26.679 Punkten. Finanzberater Voya Financial bekommt beim Kauf von OneAmerica`s Vorsorgeplänen Vermögenswerte von 47,0 Mrd. USD übertragen, und stärkt damit die eigene Wealth Solutions-Sparte. Gesundheitsdienstleister Cardinal Health erhöht dank boomender Pharmasparte die Mittel für die in 2025 geplanten Aktienrückkaufe auf nunmehr 750,0 Mio. USD.
Deutliche Aufschläge von gut 6,0 % auf 74,95 USD verzeichnete am Mittwoch im TraderFox-Index die Aktie von Voya Financial und markierte damit fast einen neuen Jahreshöchststand. Der Grund für die anziehenden Kurse war die gestrige Nachricht, dass der US-Finanzdienstleister das Altersvorsorgegeschäft vom Versicherer OneAmerica Financial übernehmen will. Die Akquisition soll das “Full-Service“-Vorsorgegeschäft von Voya Financial innerhalb der Wealth Solutions-Sparte strategisch erweitern und die bestehende Produktpalette ergänzen. Das Geschäft von OneAmerica umfasst dabei sämtliche 401(k), 403(b) und 457 Vorsorge- sowie Vergütungspläne und außerdem bestehende Mitarbeiteraktien-Kompensationspläne. Durch die geplante Transaktion bekommt Voya Financial demnach Vermögenswerte in Höhe von gut 47,0 Mrd. USD übertragen und baut damit zugleich die Führungsposition im Altersvorsorgegeschäft durch ein zusätzliches Vermögen von rund 15,0 Mrd. USD aus. Zudem dürfte das beitragsorientierte Kundenvermögen der Wealth Solutions-Sparte durch die Übernahme auf 580,0 Mrd. USD anwachsen, und die Gesamtzahl der Pensionspläne und der Versicherungskunden 60.000 bzw. 7,9 Mio. erreichen. Voya Financial gilt mit seinem Geschäftsmodell rund um Investment- und Pensionspläne, allgemeiner Finanzberatung und Versicherungslösungen bislang als solides Unternehmen mit robusten Zukunftsaussichten. Und der geplante Zukauf dürfte der weiteren Entwicklung wohl sehr gut tun.
Diese Ankündigung ist eine spannende Gelegenheit, unser Wealth Solutions-Geschäft zu erweitern und neue Möglichkeiten zu schaffen, die unsere Wachstumsstrategie vorantreiben, indem wir mehr Menschen betriebliche Vorsorge- und Sparlösungen anbieten, sagte gestern die Chefin von Voya Financial. Für die Übernahme spricht vor allem auch, dass sich OneAmerica`s breites Angebot an Altersvorsorgeprodukten perfekt in das von Voya Financial angebotene Produktsortiment und den digitalen Lösungen integrieren lassen. Damit kann der Finanzdienstleister letztlich seine Reichweite in den USA über alle Marktsegmente hinweg um weitere Gesundheits-, Vermögens- und Anlageangebote ausdehnen. Abgeschlossen werden soll der Deal dann bis zum 1. Januar 2025, vorausgesetzt die US-Behörden stimmen ihm zu. Das Beratungs- und Finanzanlagegeschäft von Voya Financial brachte dem Unternehmen zuletzt sogar Rekorderlöse von 7,73 Mrd. USD, allerdings lag die Nettomarge bei überschaubaren 10,00 %. Und während die vom dem Vorsorgespezialisten ausgezahlte normale Dividende nur auf eine Rendite von gut 2,2 % kommt, erreicht die adjustierte Dividendenrendite der letzten 5 Jahre einen bedruckenden Wert von 7,3 %.
Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.
Einen kleinen Kurrückgang von 0,8 % auf 113,35 USD verbuchte gestern im TraderFox-Index dagegen die Aktie von Cardinal Health. Damit notieren die Papiere des Krankenhaus- und Pharmadienstleisters aber noch immer fast auf Jahreshoch. Und operativ läuft es bei dem Unternehmen derzeit auch noch besser als bislang erwartet. Denn nicht ohne Grund hob Cardinal Health nach dem jüngsten Gewinn- und Erlösanstieg im 4. Quartal (30. Juni) von 29,0 % bzw. 12,0 % die Prognose für 2025 an. Zudem wurden vom Management die zur Verfügung stehenden Mittel für die im nächsten Jahr geplanten Aktienrückkaufe um 250,0 Mio. auf nunmehr 750,0 Mio. USD erhöht. Vor allem aber der Umsatz der Pharmasparte stieg im Schlussquartal um 12,0 % auf 55,6 Mrd. USD, was auf das anhaltende Wachstum bei Marken- und teuren Spezialpharmamitteln zurückzuführen war. Cardinal Health ist dabei noch immer neben McKesson und Cencora, ehemals AmerisourceBergen, eines von 3 Unternehmen, die den Arzneimittelvertrieb in den USA regelrecht dominieren. Der Gesundheits- und Pharmadienstleister ist aber auch weltweit tätig, mit Geschäften in mehr als 35 Ländern und mehr als 10.000 Facharztpraxen und Kliniken. Cardinal Health beliefert eigenen Angaben zufolge in den USA sogar rund 90,0 % der Krankenhäuser und gut 60.000 Apotheken. Und bei den Arzneimittel-Geschäften hat das Unternehmen meist auch langlaufende Verträge abgeschlossen, was für anhaltend sichere Cashflows, auch im neuen Jahr sorgen dürfte. Gegenwärtig bieten die Anteilsscheine zwar nur eine Dividendenrendite von 1,7 %. Da Cardinal Health aber seit Jahren regelmäßig eigene Aktien zurückkauft, ergibt sich für die letzten 5 Jahre aber eine hohe adjustierte Rendite von im Schnitt fast 6,0 %.