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Von Christina Rothfuß
31. Mai 2023

Die US-Aktienindizes haben nach dem verlängerten Wochenende am Dienstag mit unterschiedlichen Vorzeichen geschlossen. In diesem Umfeld lag der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index am Ende mit 0,3 % bei 19.324 Punkten im Minus. Versicherer Travelers wird vom Zinsanstieg und neuen 5-Mrd.USD-Aktienrückkaufprogramm beflügelt und steht zudem für Dividenden-Verlässlichkeit. Netzwerkausrüster Cisco bleibt dank Innovationen und robusten Cashflows dividendentechnisch mit 3 % Rendite für Investoren ein Garant.

Einer der Gewinner am Dienstag war im TraderFox-Index die Aktie von The Travelers Companies, die um 0,6 % auf 173,30 USD anzog. Der amerikanische Schadensversicherer, der mit weltweit rund 6 Mio. Kunden als wichtige Branchengröße gilt, profitiert gegenwärtig nicht nur von anziehenden US-Zinsen, sondern dürfte spätestens 2027 auch in den exklusiven Kreis der Dividenden-Aristokraten einziehen. Bislang konnten sich Aktionäre jedenfalls schon über 18 Jahre in Folge an höheren Ausschüttungen erfreuen. In den USA ist Travelers einer der führenden kommerziellen Versicherungsanbieter, der aber auch ein globales Netzwerk von rund 13.500 Brokern und Versicherungsmaklern unterhält. Die Palette an Versicherungen reicht dabei von Berufsunfähigkeit- über Auto- und Gebäudepolicen bis hin zu Unfall- und Schadensabdeckung. Und gerade die inzwischen bei 5 % stehenden US-Zinsen haben bei Travelers im 1. Quartal zu einem um 4 % höheren Kapitalanlagebetrag von 662 Mio. USD geführt. Aber während sich die Schadenssumme in den ersten 3 Monaten aufgrund des Erdbebens in der Türkei und einigen Unwettern in den USA auf über 3 Mrd. USD belief, konnten die Prämieneinnahmen um satte 12 % auf 9,4 Mrd. USD gesteigert werden. Dies war auch eine Folge der in 2022 von Travelers durchgesetzten Erhöhungen der Versicherungsprämien insbesondere in der Auto- und Gebäudeversicherungssparte von im Schnitt 6 %.

In Q1 verschlechterte sich bei dem Unternehmen jedoch die sogenannte Combined-Ratio, also das Verhältnis von Schadenshöhe zu Prämienerlösen, auf 95,4 %, nach 91,3 % im Vorjahr. In den letzten 16 Jahren befand sie sich aufgrund enormer Katastrophenschäden auch nur einmal über der kritischen 100 %-Marke, nämlich 2011. Die Aktie ist jedenfalls ziemlich billig und notiert mit einem KGV von nur 10. Für Travelers spricht zudem das jüngst erneut bis Ende 2023 verlängerte Aktienkaufprogramm von bis zu 5 Mrd. USD. Nachdem im Startquartal vom Management bereits eigene Anteilsscheine für gut 462 Mio. USD eingezogen wurden. Die Dividendenzahlungen des Versicherers sind zudem in der Zeit von 2017 bis 2022 jährlich um fast 6 % geklettert. Zwar ergibt sich bei Travelers derzeit nur eine Kapitalrendite von 2,3 %. Aktuell liegt die Ausschüttungsquote auch nur bei 30 %. Mithilfe jahrelang getätigter Aktienrückkäufe kommt das Papier aber auf eine adjustierte Rendite, bezogen auf die letzten 3 Jahre, von im Schnitt 5 %.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl einbezogen.

Leichte Kursgewinne auf 50,15 USD verzeichnete am Dienstag im TraderFox-Index auch die Aktie von Cisco Systems. Derzeit wird der US-Netzwerkausrüster vom laufenden KI-Infrastrukturboom beflügelt, der die IT-Ausgaben weltweit schneller beschleunigen dürfte als bisher erwartet. Zuletzt hatte das Management zudem auch dank nachlassender Lieferkettenprobleme den Ausblick für das Gesamtjahr 2022/23 (30.06.) erhöht. Aber Cisco gilt ungeachtet dessen inzwischen auch als solider Dividendenzahler. Aktuell bietet das Papier sogar eine Kapitalrendite von 3,1 %, was gerade in der Technologiebranche als ungewöhnlich hoch anzusehen ist. Die jüngsten Ausschüttungen werden zudem von einer gesunden Bilanz unterstützt. Zumal der Router- und Security-Spezialist immer wieder betont, mindestens 50 % des jährlichen freien Cashflows an die Aktionäre zurückfließen lassen zu wollen. Für Dividendenzahlungen wurden von Cisco zuletzt nur rund 42 % des Barmittelzuflusses genutzt. In den letzten 9 Monaten des laufenden Finanzjahres wurde mit dem Geschäft rund um Netzwerkinfrastruktur-Ausrüstung und IT-Sicherheitslösungen ein freier Cashflow von 13,0 Mrd. USD generiert. Dies war bei Cisco aber immerhin ein Anstieg um beachtliche 44 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit wurden auch die Dividendenausschüttung der letzten 3 Quartale von in Summe 4,7 Mrd. USD mehr als abgedeckt.

Ende März verfügte Cisco zudem über einen Barmittelbestand von 23 Mrd. USD, dem nur 8 Mrd. USD an Schulden gegenüberstanden. Für den IT-Infrastruktur-Anbieter bedeutet dies auch genügend flüssige Mittel für künftige Investitionen, strategisch sinnvolle Übernahmen und Aktienrückkäufe zur Verfügung zu haben. Dies dürfte wiederum zu anhaltend robusten Cashflows und weiteren Dividendenanhebungen führen. Investoren schauen bei Cisco zwar nicht zwingend auf kommende Ausschüttungen, auch wenn sie in den letzten 12 Jahren immer erhöht wurden. Viel wichtiger dürften letztlich die mittelfristigen Ausschichten sein. Und da ist das Technologieunternehmen, neben dem aktuellen KI- und Cloud-Boom auch beim “Internet der Dinge“ (IOT) sowie den globalen 5G-Mobilfunk-Aufrüstungen bei wichtigen Wachstumstrends operativ ganz vorn mit dabei.

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