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Von TraderFox
15. September 2021

Schwächer als erwartetet ausgefallene US-Inflationsdaten haben den Notierungen an der Wall Street am Dienstag keinen Anschub verliehen. Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index gab dabei sogar um 0,7% auf 19.318 Punkte nach. Datenbank-Softwareanbieter Oracle legt das 5.Quartal in Folge ein Umsatzwachstum hin, und Investiert in diesem Jahr bis zu 4 Mrd. ins Cloud-Geschäft. Travelers bleibt dank Prämienwachstum, steigenden Kapitaleinkünften und einer Combined-Ratio von zuletzt 95,4% ein Dividendengarant.

Einer der stärksten Verlierer im TraderFox-Index war am Dienstag die Oracle-Aktie. Dabei lag sie am Ende deutlich mit 2,8% im Minus bei 86,40 USD. Immerhin konnte der amerikanischen Datenbank- und Cloud-Spezialist gestern für das abgelaufene 1.Quartal höhere Erlöse vermelden. Weil die Prognosen aber nicht erreicht wurden, ging der Aktienkurs letztlich zurück. Dank des florierenden Cloud-Bereichs mit IT-Anwendungen und Speicherplatz im Internet stiegen die Umsätze in den 3 Monaten bis Ende August im Jahresvergleich um rund 4% auf 9,7 Mrd. USD (8,2 Mrd. Euro). Der Nettogewinn legte im Quartal sogar um 9% auf 2,5 Mrd. USD zu. Oracle erzielte damit jedenfalls das 5.Quartal in Folge ein Umsatzwachstum, nachdem die Erlöse in den letzten zwei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren rückläufig waren. Die beiden neuen Cloud-Geschäfte IaaS und SaaS, machen jetzt mehr als 25% unseres Gesamtumsatzes aus, mit einer jährlichen Run-Rate von 10 Mrd. USD, kommentierte gestern der Vorstand die Zahlen. Zusammengenommen sind IaaS und SaaS die am schnellsten wachsenden und margenstärksten neuen Geschäftsbereiche von Oracle, so die Managerin. Vor allem die Sparte Cloud Services & License Support, die Cloud-Hosting und Wartung für herkömmliche Server-Software anbietet, überzeugte mit einem Umsatzplus von 9% auf 7,37 Mrd. USD.

Der Datenbank-Softwareanbieter konnte zugleich aber mit seinem Ausblick für das Gesamtjahr 2021/2002 nicht punkten, der einen gruppenweiten Umsatzanstieg von mehr als 3,6% vorsieht. Zudem will Oracle die Investitionsausgaben in diesem Zeitraum auf knapp 4 Mrd. USD in etwa verdoppeln. Dennoch bleibt genügend Geld auch für die Aktionäre übrig, zumal das Technologieunternehmen bei der Nettomarge von 34% weiter operativ prächtig verdient. Für das jüngste Jahresviertel wurde jedenfalls eine Quartalsdividende von 0,32 USD beschlossen, die derzeit jedoch aufs Jahr gesehen nur 1,5% an Rendite bringt. Über die letzten 5 Jahre hinweg summierte sich aber die adjustierte Dividendenrendite in Anbetracht der stattlichen Aktienrückkäufe auf durchschnittlich 5,1%. Oracle bleibt für Kaptalanleger somit weiterhin erste Wahl im globalen Software- und Cloud-Geschäft.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Am Dienstag verzeichnete im TraderFox-Index auch die Aktie von The Travelers Companies leichte Abgaben und schloss letztlich bei 156,35 USD. Der amerikanische Schadensversicherer, der mit weltweit rund 6 Mio. Kunden als wichtige Branchengröße gilt, macht seit Jahren einen guten Job bezüglich verbesserter Profitabilität und Dividendennachhaltigkeit. Die Papiere sind zudem mit einem KGV von 12 auch günstiger bewertet als die US-Konkurrenten Progressive und Chubb. Investoren können sich derzeit aber nicht nur über 17 ununterbrochene Jahre mit höheren Ausschüttungen seitens des Unternehmens freuen, das Management von Travelers dürfte auch die derzeitigen Inflationseinflüsse über steigende Prämienerhöhungen ausbalancieren. Zwar wird höhere Inflation mit starken Wirtschaftsaktivitäten und anziehenden Zinsen in Verbindung gebracht, die letztlich zu steigendem Versicherungsbedarf und dem Versicherer damit neben tendenziell höheren Kapitalanlagezinsen auch steigende Einnahmen bringen. Da die Amerikaner gerade bei Gewerbeangeboten eine Nische abdecken, die schließlich eine stärkere Preisfestsetzungsmacht und auch bessere Konditionen bei Vertrags-Erneuerungsrunden bedeutet. Die Bandbreite an angebotenen Versicherungen reicht bei Travelers letztlich von Berufsunfähigkeit- über Auto- und Gebäudepolicen bis hin zu Unfall- und Schadensabdeckung.

Allein im 2.Quartal kletterten die gruppenweiten Prämieneinnahmen trotz inflationsbedingten Kostensteigerungen in der Auto- und Hausversicherungssparte um 11% auf 8,11 Mrd. USD, die Gesamterlöse des Unternehmens legten dank gestiegener Kapitalmarktzinsen sogar um 17% auf 8,71 Mrd. USD. Wobei die jährlich generierten Versicherungsprämien bei Travelers von 2010 bis 2020 beständig von 21,4 Mrd. auf 29 Mrd. USD gestiegen waren, was einem durchschnittlichen Anstieg von 3,1% entsprach. Mit einer verbesserten Combined-Ratio im Personen- und Schadensversicherungsgeschäft von zuletzt 95,4%, dürften auch Aktionäre zufrieden sein, stellt sie doch künftige Dividenden sicher. Mit einer Dividendenrendite von gegenwärtig 2,2% bietet sich die Aktie des Versicherers zwar auch weiterhin zum Kauf an. Mit Hilfe jahrelanger Aktienrückkäufe seitens Travelers kommt das Papier sogar auf eine beachtliche adjustierte Rendite der letzten 3 Jahre von im Schnitt fast 6%.

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