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Von Christina Rothfuß
06. November 2024

Am Tag der US-Präsidentschaftswahl haben sich die US-Börsen am Dienstag deutlich nach oben bewegt. Auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index lag dabei mit 0,8 % im Plus bei 27.304 Punkten. Öl- und Gasbeförderer MPLX finanziert mit starken Cashflows und robusten Transportgeschäften seit Jahren schon stattliche Ausschüttungen. Cardinal Health will seine Expansion im Bereich “Krebsversorgung“ mit dem Kauf von Integrated Oncology Network für 1,12 Mrd. USD vorantreiben.

Eine starke Performance mit neuem Jahreshoch zeigte am Dienstag im TraderFox-Index die MPLX-Aktie, die um 2,4 % auf 45,38 USD anzog. Angetrieben wurden dabei die Papiere der US-Gesellschaft, die mit ihrem Midstream-Öl- und Gasgeschäft als “Master Limited Partnership“ (MLP) gelistet wird, von soliden Q3-Zahlen und der jüngsten Dividendenerhöhung. MPLX wurde vor über 10 Jahren vom damaligen Mutterkonzern Marathon Petroleum abgespalten und hat sich so für externe Investoren geöffnet. Zu den wichtigsten Assets des Energieunternehmens zählt vor allem das eigentliche Hauptgeschäft, das sich aus der Pipeline-Infrastruktur und dem Transport von Öl und Gas zusammensetzt sowie den Speicherkapazitäten der geförderten Rohstoffe. Gestern legte MPLX auch sehr solide Geschäftszahlen für das 3. Quartal vor. Der bereinigte EBITDA-Gewinn belief sich dabei auf 1,71 Mrd. USD, verglichen mit 1,59 Mrd. im Vorjahreszeitraum. Die Sparte “Logistics and Storage“ war mit einem Anteil von 1,16 Mrd. USD diesbezüglich einer der wichtigsten Treiber. Zwar ist das Kerngeschäft der Amerikaner hochgradig abhängig von den schwankenden Öl- und Gaspreisen. Generell sind aber die von MPLX mit den jeweiligen Tankerunternehmen vertraglich gebuchten Speicher- und Transportkapazitäten immer langfristig ausgelegt, was die Risiken für den Pipelinebetreiber deutlich reduziert. Von Juli bis September erwirtschaftete MPLX am Ende einen “ausschüttungsfähigem“ Cashflow von 1,42 Mrd. USD, der zur höheren Ausschüttung von 0,96 USD je Aktie führte, und einer Dividendenanhebung von 12,5 % entsprach.

In den ersten 9 Monaten wuchs unser EBITDA um über 7,0 %, kommentierte der Vorstand die Zahlen von MPLX. Und der anhaltend solide Cashflow war ausschlaggebend für die Entscheidung, die Ausschüttung in diesem Quartal um 12,5 % zu erhöhen. Zugleich betätigte der Manager die Absicht, das MPLX über das wachsende Portfolio auch in Zukunft jährliche Dividendenerhöhungen in dieser Höhe erreichen will. Dabei hat der Transportspezialist seine Gewinnbeteiligung seit dem Börsengang jedes Jahr angehoben. Seit 2020 ist sie mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 7,3 % pro Jahr gestiegen. Diese Zuwächse wurden von MPLX über Expansionsprojekte, wie kürzlich der Bau der “Blackcomb“-Pipeline, und Akquisitionen ermöglicht, die letztlich zum beständigen Anstiegs des ausschüttungsfähigen Cashflows geführt haben. Die Aktie bietet aktuell 7,5 % an Dividendenrendite, und sollte als Investment in ein wachstumsstarkes Energieunternehmen gesehen werden. Zumal sich die Verschuldung, also das “Debt-to-EBITDA“-Verhältnis, bei MPLX mit derzeit 1,8, nach jahrelangen Infrastruktur-Investitionen wieder deutlich verbessert hat.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Ein weiterer Gewinner war in den letzten Handelstagen im TraderFox-Index die Aktie von Cardinal Health, die gestern auch erneut um 1,2 % auf 113,20 USD anstieg. Dabei profitierten die Anteilscheine des US-Krankenhaus- und Pharmadienstleisters neben soliden Q1-Geschäften auch von der Nachricht, den Betreiber von kommunalen US-Krebszentren, Integrated Oncology Network, für 1,12 Mrd. USD übernehmen zu wollen. Cardinal Health will damit seine Expansion im Bereich “Krebsversorgung“ vorantreiben. und zugleich den immer stärker unter dem Wettbewerb leidenden Arzneimittelvertrieb diversifizieren. Durch den Deal erhält die auf Krebs spezialisierte “Navista“-Tochter des Pharma- und Medizintechnikanbieters jedenfalls Zugang zu einem Netzwerk, mit mehr als 100 Gesundheitsdienstleistern in 10 US-Bundesstaaten. Cardinal Health wird im Rahmen der Vereinbarung die mehr als 50 Praxisstandorte des Integrated Oncology Network dem Navista-Bereich anschließen, das Erstattungsleistungen, Managementunterstützung und verschiedene andere Dienstleistungen für Onkologie-Praxen anbietet. Damit schließt Cardinal Health letztlich auch zu seinen US-Rivalen auf, die schon ähnliche Schritte gegangen sind.

So erwarb der Gesundheitsdienstleister McKesson kürzlich einen Teil des Florida Cancer Specialists & Research Institute für 2,49 Mrd. USD, während Cencora in Partnerschaft mit dem Finanzinvestor TPG schon in 2023 OneOncology für 2,1 Mrd. USD kaufte. Der Zukauf von Cardinal Health wird jedenfalls auch von Analysten gelobt. Seit dem Investorentag 2023, auf dem “Navista“ vorgestellt wurde, hat Cardinal immer wieder über die Ausweitung des Geschäfts mit Gemeinschaftspraxen gesprochen, betonten die Experten der US-Investmentbank J.P.Morgan. Und wir sehen die Übernahme als einen positiven Schritt in Richtung “Krebsversorgung“. Gegenwärtig bietet Cardinal Health zwar nur eine überschaubare Dividendenrendite von 1,7 %, dank jahrelanger Aktienrückkäufe ergibt sich aber dennoch eine adjustierte Rendite für die letzte Zeit von im Schnitt 5,8 %.

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