Ungeachtet des noch unklaren Ausgangs der US-Präsidentschaftswahl setzte die Wall Street am Mittwoch zur kräftigen Erholung an. Der marktbreite S&P 500 zeigte dabei Zugewinne von 2,2%, während der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index um 0,3% auf 15.351 Punkte nachgab. Pharmaproduzent Merck profitiert in Q3 von 21%igem Umsatzzuwachs bei Krebsmittel Keytruda. Software- und IT-Komplettlösungen für den Autohandel bringen CDK Global trotz schwierigem Umfeld gegenwärtig Margen von über 10%.
Für Schlagzeilen sorgten am Mittwoch am Markt die Kursgewinne im gesamten Pharmasektor. So legte im TraderFox-Index vor allem die Merck & Co-Aktie kräftig um 4,1% auf 80,60 USD zu. Spekulationen, dass es im US-Senat nach der Wahl nun doch keine Preisbegrenzungen für Arzneimittel geben könnte, da er weiterhin republikanisch regiert werden dürfte, beflügelten gestern die Papiere des Pharmaunternehmens. Mit einer zuletzt erzielten Umsatzgröße von gut 47,35 Mrd. USD und dem damit verbundenen enormen Cashflows ist es eines der führenden innerhalb der Branche. Spezialisiert ist Merck dabei in erster Linie auf eine breite Palette an Medikamenten, Impfstoffen und biologischen Therapeutika. Und die Geschäfte laufen trotz Pandemie derzeit wieder bestens. Nach einem Umsatz- und Gewinnanstieg von 1% bzw. 16% in Q3 wurde vom Management jüngst auch der Ausblick für das Gesamtjahr 2020 angehoben. Der Pharmaproduzent profitierte dabei von der steigenden Nachfrage nach dem unternehmenseigenen Krebsmittel und Blockbuster Keytruda sowie von verschiedenen in Krankenhäusern benötigten Arzneien und Produkten. Allein mit Keytruda setzte Merck im abgelaufenen Quartal aber insgesamt 3,7 Mrd. USD um und damit 21% mehr als im Vorjahr.
Unsere Produktnachfrage ist wieder robust, und auch unser Medikamentenvertrieb erfährt trotz Pandemie nur noch leichte Unterbrechungen, betonte zuletzt der Vorstand. Folglich wurde die Umsatzprognose bis Ende Dezember leicht auf 47,6 bis 48,6 Mrd. USD erhöht. Merck als stabiler Gesundheitsdienstleister gilt aber dank des beständig wachsenden Produktportfolios auch weiterhin als zuverlässiger Dividendenzahler. Seit dem Ende der Finanzkrise hat sich die Gewinnbeteiligung von 1,52 USD kontinuierlich auf bis zuletzt 2,44 USD erhöht. Zwar werden vom Unternehmen rund 60% des Jahresgewinns an die Anteilseigner ausgezahlt, dennoch ergibt das nur eine Dividendenrendite von gegenwärtig 3,1%. Die durchschnittliche adjustierte Rendite hingegen lag in den vergangenen 5 Jahren aber bei fürstlichen 6,5%.
Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.
Auch die Aktie von CDK Global legte im TraderFox-Index in den letzten Handelstagen eine deutliche Erholung hin. Zum Handelsende lag sie gestern aber wieder leicht im Minus bei 46,10 USD. Das US-Unternehmen, das im Wesentlichen Softwareanwendungen und IT-Komplettlösungen für den Automobil-Einzelhandel anbietet, konnte zu Wochenbeginn mit Q1-Turnaroundzahlen (30.09) punkten. Vor allem die starke Umsatzentwicklung konnte Investoren überzeugen. Dabei vermeldete CDK einen Anstieg der Erlöse zum schwierigen Vorquartal (Q4) um 10% auf 494 Mio. USD. Auch die Gewinnerwartungen konnte das Management übertreffen. Getrieben von unserer Fokussierung auf nur noch bestimmte Autohändler und dank unserer technologischen Fortschritte, haben wir auf unserem Kernmarkt Nordamerika einen Rekordumsatz für ein erstes Quartal hingelegt, kommentiert der Unternehmenschef die Zahlen. Der IT-Dienstleister arbeitet aber weltweit in über 100 Ländern mit rund 30.000 Händlern zusammen. Die eigenen Wachstumsaussichten hängen für CDK damit aber in gewisser Weise vom Kaufinteresse der Autokäufer und den Investitionsplänen der jeweiligen Partner ab. Der Einbruch des globalen Autoabsatzes, der sich schon 2019 unter anderem durch den US-chinesischen Handelsstreit ergab, war operativ für das Unternehmen durchaus zu spüren.
Innerhalb der zurückliegenden 5 Jahre haben sich die Umsätze dementsprechend auch kaum spürbar erhöht und lagen zuletzt bei 1,96 Mrd. USD. Und das obwohl den Autohändlern innovative Softwarelösungen angeboten werden, die die Abwicklung von Kauf- und Bestellprozessen und die Suche von Einzelteilen sowie Finanzierungen und Versicherungsangebote beinhalten. CDK selbst zahlt trotz hoher Gewinnmarge von 11% aber nur eine kleine Dividende, die aktuell nur eine Kapitalrendite von 1,1% ergibt. Viel interessanter sind aber auch hier die Aktienrückkäufe der Vergangenheit, und dadurch kommt die Aktie auf eine hohe adjustierte Rendite von 4,7%.
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