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Von TraderFox
02. November 2021

An den US-Börsen hat der November dank anhaltendem Optimismus für die laufende Berichtssaison mit Rekorden begonnen. In diesem Umfeld zog auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index um 0,5% auf 19.340 Punkte an. Netzwerkausrüster Juniper verzeichnet in Q3 mit seiner Cloud-Sparte gut 20% Wachstum und bietet 2,7% Dividende. AT&T-Aktie dürfte ab 2022 nach dem Verkauf von WarnerMedia eine reduzierte aber durchaus noch immer attraktive Rendite zwischen 5 und 6% bieten.

Nach den zuletzt erfreulichen Quartalszahlen legte am Montag im TraderFox-Index die Aktie von Juniper Networks wieder um 2,5% auf ein neues Jahreshoch bei 30,25 USD zu. Der amerikanische IT-Netzwerkausrüster bewegt sich gerade im technologischen Hardware-Bereich rund um Router und Switches seit vielen Jahren im Schatten des größeren US-Rivalen Cisco Systems. Was den globalen Marktanteil bei Router-Produkten betriff, so belegte das Unternehmen zuletzt aber immerhin den dritten Platz, bei Switches reicht es dagegen nur für den fünften in der Rangliste. Die Kunden von Jupiter sind dabei vorrangig große und international agierende Konzerne sowie Telekom-Serviceprovider. Zwar bietet der IT-Spezialist auch umfassende Softwarelösungen für Netzwerk-Infrastrukturen an, angesichts zunehmender Anforderungen beim stark wachsenden Datenverkehr und der Bandbreiten-Explosion insbesondere im Cloud-Bereich muss sich das Unternehmen seit Jahren aber mit fallenden Margen und sinkenden Umsätzen zufriedengeben. Allein die Erlöse im Cloud-Geschäft von Jupiter gaben angesichts des harten Wettbewerbs von 2017 bis 2019 von 1,3 Mrd. auf nur noch 1,1 Mrd. USD nach. Während beispielsweise der Netzwerk-Konkurrent Arista Networks in der gleichen Zeit hier immerhin gut zweistellig gewachsen ist. Mit der Corona-Pandemie und den daraus entstandenen weltweiten Homeoffice-Trends hat sich dies aber stark verändert.

Inzwischen profitiert Juniper von der Auslagerung von Softwaredaten und deren flexibleren Zugriffsmöglichkeiten, und hält für diesen Nachfrage-Boom entsprechende Cloud-Lösungen bereit. Und mittlerweile ist diese Sparte für über 25% der Gesamtumsätze von zuletzt 4,66 Mrd. USD verantwortlich. Das Wachstum der Cloud-Sparte lag im jüngsten Quartal (Q3) auch mit dem Anstieg auf 303 Mio. USD bei erneut beachtlichen 20%. Der Netzwerk-Dienstleister hat aber in den letzten Jahren mit Portfolio-Zukäufen, wie Apstra, 128 Technology und Netrounds, viel Geld in den Ausbau des eigenen Cloud-Infrastrukturgeschäfts investiert. Vor allem auch um im schnelllebigen Technologieumfeld konkurrenzfähig zu bleiben. Juniper könnte in 2021 folglich auch ein Umsatz- und Gewinnwachstum von 5 bzw. 10% hinlegen, was 2022 sogar noch höher liegen dürfte. Vorausgesetzt, die aktuellen weltweiten Lieferschwierigkeiten bremsen das Unternehmen nicht aus. Für Dividendeninvestoren bleibt die Aktie jedenfalls auch weiterhin interessant. Denn das Management schüttete, trotz hoher Investitionen ins Cloud- und Software-Geschäft im vergangenen Jahr gut 63% seines freien Cashflows aus. Die Juniper-Papiere bringen daher trotz jüngstem Kursanstieg eine für eine Technologiefirma eher ungewöhnlich hohe Dividendenrendite von 2,7%.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Am Montag verzeichnete im TraderFox-Index auch die Aktie von AT&T leichte Kursgewinne und schloss bei 25,40 USD. Zwar gehört der US-Telekomkonzern angesichts seiner Größe schon seit Jahrzehnten zu den verlässlichsten und beständigsten Dividendenzahlern, der jüngste Kursverfall ist aber dennoch enttäuschend. Innerhalb der letzten 6 Monate haben die Papiere immerhin rund 20% an Wert verloren. Dabei wurden allein in den zurückliegenden 37 Jahren immer höhere Gewinnanteile ausgeschüttet. Dies dürfte sich aber, wie im Mai mitgeteilt wurde, Mitte 2022 nach langer Zeit erstmals ändern. Denn AT&T hatte seine Tochter WarnerMedia an den Entertainmentriesen Discovery verkauft, und plant nun eine geringere Gewinnausschüttung. Diese dürfte aber dennoch überdurchschnittlich attraktiv ausfallen, immerhin erzielt der Telekomdienstleister weiterhin einen gut abschätzbaren Cashflow, der schon in der Vergangenheit vor allem durch solide Zuwachsraten im Mobilfunkgeschäft generiert wurde. Und bislang wurden zuletzt immer rund 40% des jährlich erwirtschafteten freien Barmittelflusses von mehr als 40 Mrd. USD ausgeschüttet. Aktuell bietet die AT&T-Aktie gut 8,2% an Dividendenrendite, und Schätzungen gehen aber davon aus, dass sich im kommenden Jahr mit der angekündigten Reduzierung der Ausschüttung die Rendite zwischen 5 und 6% einpendeln dürfte, was immer noch sehr stattlich wäre.

In den USA hat das Unternehmen beim Ausrollen des derzeitigen 5G-Mobilfunknetzwerkes jedenfalls eine führende Rolle übernommen. Der technologische und milliardenschwere Infrastruktur-Ausbau dauert zwar seine Zeit und ist für AT&T durchaus teuer. Mit den künftigen Einnahmen von Mobilfunknutzern und Daten-Abonnenten sollten aber entstandene Kosten langfristig wieder hereinkommen und auch Dividendenzahlungen abgesichert sein. Zumal das Management das zur Verfügung stellen von höheren Datenmengen und deren schnelle Übertragung schon 2020 zur absoluten Unternehmenspriorität erklärt hatte.

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