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Von TraderFox
21. April 2021

Die US-Aktienmärkte haben am Dienstag nach ihrem jüngsten Rekordlauf erneut geschwächelt. Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index lag in diesem Umfeld am Ende aber dennoch mit 0,2% im Plus bei 18.948 Punkten. Johnson & Johnson glänzt neben robusten Pharmageschäften in Q1 auch wieder in seiner Medizintechniksparte und bietet derzeit 2,4% Rendite. Heizungsbauer und Innenausstatter Masco profitiert von milliardenschweren Hilfspaketen mit guten Geschäften rund um den brummenden US-Häusermarkt.

Mit starken Kurszuwächsen von 2,3% auf 166,50 USD stemmte sich am Dienstag im TraderFox-Index die Johnson & Johnson-Aktie gegen den leichten Abverkauf an den Märkten. Ausschlaggebend waren dabei vor allem die guten Zahlen des US-Pharma- und Medizintechnik-Unternehmens, aber auch die in der EU nun erfolgte Zulassung des eigenentwickelten Covid-19-Impfstoffes. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte jedenfalls im 1.Quartal der Umsatz um 8% auf 22,3 Mrd. USD. Johnson & Johnson profitierte diesbezüglich von abermals guten Geschäften in der Pharmasparte. Die Erlöse zogen hier um fast 10% an. Wachstumstreiber blieben die Krebsmedikamente Darzalex und Imbruvica. Deutlich besser lief es für den Gesundheitsdienstleister auch wieder in der Medizintechnik. Hier legten die Umsätze von Januar bis März um knapp 11% zu. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von rund 6,2 Mrd. USD hängen und damit 7% mehr als ein Jahr zuvor. Folglich will das Management auch die Quartalsdividende um 5% auf 1,06 USD je Aktie anheben. Außerdem gab gestern die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) nach einer erneuten Überprüfung grünes Licht für den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson. Er könne zwar tatsächlich in sehr seltenen Fällen Blutgerinnsel auslösen, teilte die EMA hierzu mit. Die Behörde hält aber daran fest, dass die Vorzüge, Covid-19 zu verhindern, höher zu bewerten seien als Risiken von Nebenwirkungen.

Die Amerikaner teilten daraufhin mit, dass die Markteinführung des Vakzins in Europa fortgesetzt werde. Das Präparat soll auch in Deutschland eingesetzt werden und die Impfungen hierzulande beschleunigen. Vor gut einer Woche hatten die Behörden in den USA noch Impfungen mit dem Mittel von Johnson & Johnson zunächst ausgesetzt, nachdem nach etwa 7 Mio. durchgeführten Impfungen mindestens 8 Fälle von Thrombosen aufgetreten waren. Bei dem Unternehmen dürfte sich dies aber kaum auf die unverändert hohe Profitabilität auswirken. Immerhin hatte sich im jüngsten Quartal die zuletzt erzielte Gewinnspanne von 18% trotz Covid-19-Einflüsse kaum vermindert. Dies bleibt bei Johnson & Johnson auch die beste Voraussetzung für die Beibehaltung der schon seit etlichen Jahren anhaltenden und beeindruckenden Dividendenentwicklung. Lag die Ausschüttung des Pharmaproduzenten im Jahr 2000 noch bei 0,62 USD, so hat sie sich bis zuletzt auf 3,98 USD so gut wie versechsfacht. Über die aktuelle Kapitalrendite von 2,4% können sich die meisten Investoren aber durchaus freuen, zumal das aktuelle KGV mit 16 für ein Qualitätsunternehmen nicht zu teuer ist.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Am Dienstag präsentierte sich im TraderFox-Index die Aktie von Masco nach ihrem jüngsten Rekordstand mit leichten Abgaben und notierte damit zum Handelsende bei 63,50 Euro. Mit dem Papier des amerikanischen Heizungs- und Ausstattungsunternehmen setzen Anleger derzeit auf den derzeit weiterhin boomenden US-Immobilienmarkt. Mit seinen beiden Sparten, die zum einen Heizungs- und Klimaanlagenbau abdecken, und zum anderen vor allem Produkte und Services rund um die Inneneinrichtung von Wohnhäusern und Apartments anbietet, erzielte Masco zuletzt über 80% seiner Umsätze in Nordamerika. Mit diesen Geschäften ist das Unternehmen im Wesentlichen auf den Reparatur- und Erneuerungsmarkt fokussiert, der angetrieben von niedrigen Zinsen und milliardenschweren Hilfspaketen der US-Regierung seit dem Corona-Ausbruch im März vergangenen Jahres einen ungeahnten Boom erlebt. Allein im Dezember waren die Verkaufspreise von bestehenden Häusern gegenüber dem Vorjahr um atemberaubende 22% gestiegen, was für Masco letztlich die beste Grundlage für ein pulsierendes Geschäft darstellt.



Für 2021 rechnet der Vorstand dementsprechend mit organischen Umsatzzuwächsen von 2 bis 6%, bei einem Gewinnanstieg von 4 bis 10%. Da die Amerikaner demnächst aber noch einen vierstelligen Unterstützungsscheck der Regierung erhalten werden, dürften wohl beide Prognosen das obere Ende erreichen. Die Aktie von Masco ist jedenfalls alles andere als teuer, zumindest wenn man davon ausgeht, dass die Expansion des Unternehmens unterstützt von kleineren Zukäufen noch ein paar Jahre anhält. Mit einem KGV von 17 ist hier noch Luft nach oben, und auch der freie Cashflow im Verhältnis (FCF) zum aktuellen Kurs ist mit 20 moderat. Der Heizungs- und Klimaanlagenspezialist kommt zudem auf eine beachtliche Nettomarge von 16% und bietet darüber hinaus noch eine kleine Dividende von 1,5%.

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