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Von TraderFox
19. Mai 2020

An der Wall Street haben am Montag positive Nachrichten zu einem Covid-19-Impfstoffkandidaten und auch die fortgesetzte Erholung am Ölmarkt für gute Stimmung gesorgt. In diesem Umfeld zog auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index kräftig um 4,6% auf 14.062 Punkte an. Hoteldienstleister Hyatt will nach der schwierigen Corona-Zeit seinen Expansionskurs in weltweit attraktive Wachstumsmärkte fortsetzen. Travelers vermeldet nur geringe COVID-19-bedingte Verluste in Q1 und bietet inzwischen wieder 3,5% Dividende.

Einer der absoluten Tagesgewinner im TraderFox-Index war am Montag die Aktie von Hyatt Hotels, die sich kräftig um 14% auf 53,65 USD erholen konnte. Die Papiere des amerikanischen Hotelbetreibers haben wie viele Wettbewerber auch seit Beginn der Corona-Pandemie und angesichts weltweiter konjunktureller Unsicherheiten deutlich nachgeben. Mit den nun gestarteten Lockerungen nach den temporären Schließungen vieler Einrichtungen gibt sich auch das Hyatt-Management für seine aktuell 875 internationalen Hotels in über 60 Ländern wieder zuversichtlich. Und mit den vom Unternehmen eingeführten zusätzlichen Hygienemaßnahmen sollen sich Gäste und Angestellte dabei wieder wohl und vor allem sicher fühlen. Auch werden im Zuge von Umstrukturierungen im Juni gruppenweit bis zu 1.300 Jobs wegfallen. Dabei verwies Hyatt erst kürzlich auf die weiterhin langfristig globalen Wachstumschancen trotz des schwierigen Virusumfelds. Immerhin war der Hoteldienstleister mit Erlösen von zuletzt 4,77 Mrd. USD eines der größten und zugleich erfolgreichsten Franchiseunternehmen im international vergleichbaren mittleren und höheren Preissegment. Nur die Rückkehr zu alten Wachstumsraten dürfte schwieriger werden, als es sich das Unternehmen vorstellt. Dabei erwarten Analysten zunächst nur für das chinesische Festland die ersten erfreulichen Impulse für das Hotel- und Beherrbergungsgeschäft von Hyatt, andere Länder, die nicht so schwer von dem Virus betroffen sind, dürften dann schrittweise folgen.

Und die Expansion der Marke, die vom Management bis vor kurzem vor allem in Europa, Afrika, Lateinamerika und Asien vorangetrieben wurde, dürfte damit auch erstmal ins Stocken geraten sein. Für 2019 hatte der Vorstand noch einen weltweiten Zuwachs an Einzelzimmern von 7,5% vermelden können, was knapp 80 neue internationale Hoteleinheiten bedeutete. Und aufgrund der für den laufenden Expansionskurs notwendigen Investitionen schüttete Hyatt auch nur rund 14% der Gewinne als Dividende aus. Viel interessanter ist aber dagegen die adjustierte Dividendenrendite des Unternehmens. In den letzten 5 Jahren wurden Aktionäre hier in Anbetracht beständiger Aktienrückkäufe mit durchschnittlich 5,4% verwöhnt.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Gestern verzeichnete im TraderFox-Index auch die Aktie von The Travelers Companies deutliche Kursgewinne von 5,5% und schloss bei 95,30 USD. Der US-Schadensversicherer gehört weltweit mit rund 6 Millionen Kunden und einem Netzwerk von knapp 13.500 Brokern und Versicherungsmaklern zu den ganz Großen der Branche. Zuletzt kam das Unternehmen dabei auf Prämieneinnahmen und Kapitalerträge von gut 31,83 Mrd. USD. Und schon seit Jahren deckt Travelers gerade bei Gewerbeangeboten als Versicherungsdienstleister eine Nische ab, was letztlich eine stärkere Preisfestsetzungsmacht und auch bessere Konditionen bei Vertragserneuerungen bedeutet. Dennoch hat das Unternehmen vor kurzem mitgeteilt, dass es in diesem Geschäftsjahr COVID-19 bedingte Verluste geben werde. Diese dürften aber überschaubar sein. Zudem hat das Unternehmen seinen Autoversicherungskunden während der Viruszeit deutliche Rabatte gewährt, in der das versicherte Auto nicht genutzt wurde. Insgesamt will Travelers aber die im ersten Quartal angefallenen Corona-Verluste durch die Anpassungen von Prämien in 2020 wie gewöhnlich ausbalancieren, um die Risiken auch entsprechend besser bewerten zu können.

Von seiner Größer her, sollte der Versicherer aber letztlich problemlos durch die derzeitige Krise kommen. Zumal sich auch die Aktienmärkte mittlerweile deutlich erholt haben, und mögliche Abschreibungen auf Kapitalanlagen für Travelers somit niedriger, als von Investoren befürchtet, ausfallen dürften. Für künftige Dividendenausschüttungen bleibt auch die sogenannte Combined-Ratio wichtig, also das Verhältnis von Schadenshöhe zu Prämienerlösen. Die Anteilseigner des Unternehmens können sich aber nun schon seit 149 Jahren über beständige Gewinnbeteiligungen aus dem Versicherungsgeschäft freuen. Aktuell beträgt die Rendite 3,6%, und das KGV der Aktie liegt bei nur 9.

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