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Von TraderFox
15. April 2019

Starke Quartalszahlen insbesondere aus dem Bankensektor haben am Freitag an der Wall-Street für kräftigen Aufwind gesorgt. Während aber der S&P 500-Index nur um 0,6% anzog, kletterte der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index um knapp 1,5 % auf 16.075 Punkte. Disney will mit Start des eigenen Streaming-Angebots ab November Marktführer Netflix direkt angreifen.US-Holzverarbeitungskonzern Weyerhaeuser glänzt trotz jüngstem Abschwung neben robustem Cashflow auch mit hohen Ausschüttungen und Aktienrückkäufen.

Unangefochtener Gewinner war am Freitag mit einem sensationellen Kursplus von 11% auf 130,06 USD im Traderfox-Index die Disney-Aktie. Der US-Unterhaltungskonzern hatte in der Nacht zu Freitag auf dem angekündigten Investoren-Event erstmals seine Streaming-Pläne konkretisiert, und damit die Anleger in regelrechte Euphorie versetzt. Dem Vorstand zufolge soll der eigene Streamingdienst Disney+ ab dem 12.November in den USA starten und dürfe den derzeitigen Marktführer Netflix somit unter Druck setzen. Denn mit dem Start der neuen Streaming-Plattform werden den anderen Medienkonzernen immerhin die Disney-Filmrechte entzogen. Letztlich könnte Netflix hierdurch im Herbst vor allem diejenigen Abonnenten verlieren, die sich für familienfreundliche Filme und Serien wie “Fluch der Karibik“, “Toy Story“ oder “Die Eiskönigin“ interessieren. Auch preislich macht Disney allen anderen Anbietern unerwartet Konkurrenz. So wird den Nutzern für gerade mal 6,99 USD im Monat das gesamte Entertainmentprogram zur Verfügung stehen und soll sich zudem auch herunterladen lassen. Gegenüber dem günstigsten Netflix-Tarif von 7,99 USD wäre das mehr als verlockend. Zumal der Streaming-Pionier den Preis für sein mittleres Abo-Modell demnächst erhöhen will.

Die künftigen Nutzer jedenfalls erwartet das volle Disney-Programm. Dabei soll die Palette von den typischen Klassikern über Animationsfilme von Pixar bis hin zur Marvel-Superhelden-Reihe reichen. Zusätzlich sollen Dokumentationen des Senders National Geographic, Angebote des Senders ABC sowie die 30 Staffeln von “The Simpsons“ zu sehen sein. Außerdem plant Disney im ersten Jahr rund eine Milliarde USD für sein Streaming-Programm auszugeben. Laut dem Konzern-Chef sollen dabei mindestens 10 neue Filme und 25 neue Serien produziert werden. Insgesamt will der Medienriese damit bis Ende 2024 auf 60 bis 90 Mio. Abonnenten kommen, davon zwei Drittel außerhalb der USA. Denn im Laufe der nächsten 2 Jahre soll das Streaming-Angebot auch weltweit verfügbar sein.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Am Freitag verbuchte im Traderfox-Index auch die Aktie von Weyerhaeuser leichte Zugewinne und schloss bei 27,17 USD. Das US-Unternehmen ist mit Erlösen von zuletzt 7,5 Mrd. USD eines der größten Bewirtschafter von Waldgebieten und entsprechendem Nutzwald. Allerdings kam 2018 die Aktie unter Verkaufsdruck, da Investoren mehrheitlich einen sich abkühlenden US-Immobilienmarkt erwarteten. Weyerhaeuser ist von den dadurch entstandenen Schwankungen des Holzpreises aber nur noch in geringem Maße abhängig, denn das Unternehmen ist breit genug über die gesamte Holzverarbeitungs-Industrie diversifiziert. Das wiederum ermöglicht es dem Unternehmen, ungeachtet konjunktureller Einflüsse stabile Cashflows zu generieren. Dabei ist es für das Geschäft natürlich vorteilhaft, das nicht nur abgeholzte Bäume an sich verkauft werden, sondern auch Holzprodukte sowie nutzbare Landflächen. Diese Aktivitäten erlauben es Weyerhaeuser schließlich nicht nur genügend Kapital für Investitionen ins eigene Geschäft zu erwirtschaften, sondern es bleibt auch reichlich für Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe übrig.

Derzeit liegt die Rendite der Aktie bei stattlichen 5%. Das Management jedenfalls hat die Gewinnbeteiligung allein in den letzten 7 Jahren um gut 125% auf jüngst 1,36 USD erhöht. Dennoch verfügt Weyerhaeuser weiterhin über eine grundsolide Bilanz. Und der Trend steigender Cashflows und Gewinnmargen sowie der Ausbau von weltweiten Holzanbauflächen dürfte auch in den kommenden Jahren anhalten. Letztlich werden die Wachstumsaussichten des Unternehmens und der Erhalt des starken Finanzprofils in Kombination mit dem aktuell niedrigen Aktienkurs einige Schnäppchenjäger auf den Plan rufen.

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