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Von TraderFox
15. Mai 2019

Am Dienstag konnten die amerikanischen Börsen dank der jüngsten Entspannungssignale des US-Präsidenten eine moderate Erholungsrallye hinlegen. Während der S&P 500-Index dabei wieder um 0,8% anstieg, kletterte der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index sogar um 1,0% auf 15.774 Punkte. US-Technologiekonzern Oracle kommt trotz geschäftlichem Gegenwind auf eine hohe adjustierte Dividendenrendite von 5,3%. Versicherer Travelers profitiert weiterhin von solidem Prämienwachstum und kauft massiv eigene Aktien zurück.

Einen der kräftigsten Anstiege verzeichnete am Dienstag im Traderfox-Index zeitweise die Oracle-Aktie, die dabei am Ende um 1,3% auf 54,15 USD anstieg. Der IT-Konzern ist mit einem Jahresumsatz von knapp 40 Mrd. USD und einem weltweiten Marktanteil von 50% einer der führenden Software- und Hardwareanbieter im Datenbanken-Geschäft. Wie viele andere Technologieunternehmen auch, so hat Oracle relativ spät angefangen seinen Aktionären eine quartalsweise Gewinnausschüttung zu zahlen. Dies passiert bei vielen Gesellschaften meist dann, wenn das konzernweite Geschäft in die Reifephase eintritt und die dynamische Wachstumszeit erst einmal vorbei ist. Aber selbst die derzeitige Ausschüttung des Software-Dienstleisters ist alles andere als beeindruckend. Schließlich liegt die Ausschüttungsquote nur bei 27%, wodurch sich eine Dividendenrendite von derzeit 1,8% ergibt. Die fundamentalen Gründe hierfür liegen hauptsächlich in dem für Oracle zurzeit doch herausforderndem Umfeld.

Schließlich stagnieren die Umsätze trotz einiger wichtiger Zukäufe in der traditionellen Datenbanken-Sparte seit einigen Jahren. Und der Gewinn je Aktie klettert nur noch weil das Management regelmäßig eigene Aktien am Markt zurückkauft. Immerhin ergibt sich damit allein für die letzten 5 Jahre eine adjustierte Dividendenrendite von 5,3%. Zwar hat sich Oracle in der jüngsten Vergangenheit auch immer stärker in boomende Technologiebereiche wie Cloud Computing vorgewagt. Aber selbst hier kommt das Unternehmen nicht auf die beachtlichen Umsatzzuwächse wie sie beispielsweise Wettbewerber zeigen. Auch wenn der Softwarespezialist mit seinen Kernbereichen und zugekauften Geschäften weiterhin eine überragende Gewinnmarge von 27% erzielt, so dürfte doch in naher Zukunft kaum eine deutliche Aufstockung der Dividende zu erwarten sein.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.



Gestern konnte im Traderfox-Index auch die Aktie von The Travelers Companies deutliche Kursgewinne auf 145,70 USD verbuchen und markierte damit zugleich ein Mehrjahreshoch. Der US-Schadensversicherer ist mit Prämieneinnahmen von zuletzt 30 Mrd. USD einer der größten Versicherer des Landes. Sein Geld verdient das Unternehmen dabei im Wesentlichen mit dem Schreiben von Versicherungspolicen für mittelständige Unternehmen und Privatkunden. Und da Travelers gerade bei Gewerbeangeboten eine Nische abdeckt, bedeutet dies letztlich eine stärkere Preisfestsetzungsmacht und auch bessere Konditionen bei Vertragserneuerungsrunden. Darüber hinaus ist das Management schon seit Jahren für seine generell konservative Versicherungskultur und auch aktionärsfreundliche Politik bekannt. Immerhin erzielte die auch weltweit aktive Unternehmensgruppe innerhalb der vergangenen 5 Jahre aus seinen Versicherungsgeschäften in jedem einzelnen Jahr solide Gewinne. Bei Travelers zeigt sich aber gerade an der historischen Aktienanzahl, dass die Schaffung von Mehrwert für die Aktionäre durchaus Priorität hat. So kaufte das Unternehmen während der Finanzkrise im Jahr 2008 massiv eigene Aktien zurück und drückte so die Anzahl der umlaufenden Papiere bis Ende 2011 um rund 200 Mio. auf nur noch 393 Mio. Aktien. Aktuell liegt der “Share Float“ gerademal bei 260 Mio. Stück. Und der Vorstand dürfte diesen Kurs auch dank des langsamen und beständigen Geschäftsverlaufs künftig weiterführen. Die Aktie von Travelers ist jedenfalls mit ihrem KGV von 12 weiterhin attraktiv bewertet. Dazu kommt noch eine Dividendenrendite von derzeit 2,3%, die in den letzten 5 Jahren im Schnitt nur bei 2,1% lag.

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