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Von Christina Rothfuß
27. November 2024

Die Wall Street hat am Montag mit neuen Rekorden auf die am Wochenende bekannt gewordenen Neuigkeiten zum US-Finanzministerposten reagiert. In diesem Umfeld zog auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index um 0,8 % auf 29.252 Punkte an. Restaurantbetreiber Darden baut dank solider Cashflows derzeit sein internationales Geschäft weiter aus und schüttet gut 64,0 % seiner Barmittel als Dividende aus. Midstream-Dienstleister Enterprise Products gilt als Dividendengarant und dürfte auch von Donald Trumps US-Wahlsieg profitieren.

Mit über 4,0 % Plus auf 175,20 USD war am Montag im TraderFox-Index die Aktie von Darden Restaurants der einzige High-flyer. Dabei bietet die amerikanische Restaurantgruppe derzeit nicht nur eine spannende Expansionsstory sondern auch eine solide Dividendenhöhe. Investoren feierten im September aber auch die angekündigte Zusammenarbeit mit dem US-Essenslieferdienst Uber Eats. Darden selbst betreibt Full-Service-Restaurantketten wie “Olive Garden“, “Bahama Breeze“ und “Longhorn Steakhouse“. Derzeit erweitert das Unternehmen sein internationales Geschäft und baut gleichzeitig viele inländische Standorte um. In der Vergangenheit gelang es Darden bislang auch immer, die Umsätze beständig zu steigern und solide Erträge zu erwirtschaften. Der Gastronomie-Dienstleister hat sich außerdem verpflichtet, seine Cashflows in Form von wachsenden Dividenden an die Aktionäre weiterzugeben. Allein in den letzten 4 Quartalen generierte Darden einen freien Cashflow in Höhe von 992,0 Mio. USD. Gut 64,0 % dieser überschüssigen Barmittel wurden letztlich in Dividendenschecks umgewandelt. Und diese Ausschüttungspolitik wird auch vollständig durch die aktuellen Bargewinne finanziert, zudem besteht bei den Amerikanern hier noch Spielraum für weiteres Wachstum. Dabei ist der Restaurantbetreiber, der zuletzt über 190.000 Mitarbeiter beschäftigte, auch weiterhin auf Expansionskurs.

Erst im Juli hatte Darden diesbezüglich die Übernahme der Tex-Mex-Kette “Chuy's“ für 605,0 Mio. USD vermeldet. Die künftige Chuy's-Tochter betrieb zuletzt immerhin schon 101 Restaurants in 15 US-Bundesstaaten und kam damit auf Jahreserlöse von 450,0 Mio. USD. Außerdem wurden zuletzt Pläne für ein Lieferprogramm mit dem Essen-Abholdienst Uber Eats angekündigt, das kürzlich gestartet wurde. Darden ist jedenfalls als etablierter Marktführer in seiner Branche mit überzeugenden Wachstumsvisionen unterwegs. Und die finanzstarken Ertragsbringer dürften bei dem Gastronomie-Spezialisten auch noch ein paar Jahre bestehen bleiben. Schließlich gibt es das Unternehmen schon seit fast einem Jahrhundert. Darden dürfte mit seiner großzügigen Dividendenpolitik letztlich auch weiterhin das Vermögen der Aktionäre steigern. Aktuell bietet die Aktie auch eine noch immer attraktive Kapitalrendite von 3,0 %.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Einer der Investoren-Lieblinge war im TraderFox-Index in den vergangenen beiden Wochen dank des US-Wahlsiegs von Donald Trump die Aktie von Enterprise Products Partners, die gestern aber mit einem Minus von 0,5 % bei 32,35 USD schloss. Die jüngste Kursexplosion ist bei der im US-Midstream-Geschäft tätigten Gesellschaft auch durchaus nachvollziehbar. Schließlich gilt sie als Cashflow- sowie dividendenstark und dürfte von der Politik der kommenden US-Regierung profitieren. Enterprise Products zahlte seine erste Dividende im Jahr 1998, kurz nach dem Börsengang in den USA als sogenannte “MLP“ (Master Limited Partnership). Seitdem wurden die Aktionäre auch reich belohnt. Denn das Unternehmen gilt mit über 56,0 Mrd. USD an Jahresumsatz zu den Riesen unter den nordamerikanischen Midstream-Betreibern. Ihr Geschäft besteht letztlich darin, Gebühren von anderen Energieunternehmen zu erheben, die ihre umfangreichen Pipeline-, Speicher-, Verarbeitungs- und Transportsysteme nutzen. Dies führt bei Enterprise Products jedes Jahr zu zuverlässigen Cashflows, die wiederum hohe Ausschüttungen an die Anteilseigner ermöglichen. Die Dividendenrendite liegt gegenwärtig bei sportlichen 6,4 %, und sollte auch unter dem neuen US-Präsidenten abgesichert sein. Zumal dieser die Gas- und Ölbranche in Amerika unterstützen will, und Klimaprojekte dagegen eher ausbremsen dürfte. Für Investoren ist bei Enterprise Products aber vor allem eins wichtig, ob das Midstream-Unternehmen in der Lage ist, seine Dividendenzuwächse auch in schwierigen Zeiten mit stabilen Cashflows zu unterfüttern.

Dafür wird meist der ”Distributable”-Cashflow (DCF) bzw. der ausschüttungsfähige Zahlungsstrom als Indikator verwendet, da er anzeigt, wie nachhaltig Dividendenzahlungen überhaupt sind. Seit 2008 hat der von Enterprise Products jährlich erwirtschaftete DCF die Dividende am Ende um mindestens das 1,2-fache abgedeckt. Als eine der führenden Midstream-Gesellschaften hat das Unternehmen in den USA auch noch immer ein sehr starkes Standbein in der Öl- und Gasindustrie, und generiert damit stetige gebührenbasierte Einnahmen. Prominente Konkurrenten von Enterprise Products sind hier am Markt zwar die Energieinfrastrukturfirmen Kinder Morgan und Enbridge. Für das Unternehmen spricht aber, dass das Enterprise Products-Management weiterhin großen Wert auf finanzielle Stabilität und jährliche Dividendenerhöhungen legt. Und dies ist auch der zuletzt im Branchenvergleich durchaus beachtlichen Reinmarge von 11,0 % zu verdanken.

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