Unerwartet starke Juli-Umsätze des US-Einzelhandels haben die Wall Street am Donnerstag erneut beflügeln können. In diesem Umfeld zog auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index um 0,9 % auf 25.786 Punkte an. IT-Ausrüster Cisco verbucht in Q4 mit +6,0 % eine Erholung beim Ordereingang, zudem erwartet der Vorstand ab 2025 ein wieder höheres Wachstum. Restaurantbetreiber Darden treibt mit jüngstem “Chuy's“-Zukauf seinen Expansionskurs voran, die Aktie bietet derzeit auch 3,8 % an Dividendenrendite.
Mit zeitweise über 8,0 % Plus war am Donnerstag im TraderFox-Index die Aktie von Cisco Systems der absolute High-flyer. Am Ende blieb auch ein Gewinnzuwachs von 6,8 % auf 48,55 USD übrig. Dabei lieferte der IT-Ausrüster gestern nur einen durchwachsenen Jahresabschluss inklusive eines Q4-Umsatzrückgangs ab, der aber die Erwartungen übertraf. Allerdings verbesserte sich bei dem Unternehmen die Entwicklung in der Netzwerk-Sparte. Cisco bilanzierte erstmals auch den kürzlich übernommenen US-Softwareentwickler Splunk. Zudem kündigte das Management an, im Zuge einer Umstrukturierung etwa 7,0 % der Belegschaft abbauen zu wollen, was zunächst zu Kosten von bis zu 1,0 Mrd. USD führen dürfte. Der Hersteller von Netzwerkroutern und Switches gab am Ende aber einen positiven Ausblick auf das Jahr 2025, was Investoren aufhorchen ließ. Cisco musste aber im 4. Quartal (31. Juli) erneut einen Umsatzrückgang von 10,0 % auf 13,6 Mrd. USD verkraften, Analysten hatten allerdings nur mit 13,5 Mrd. gerechnet. Für Hoffnung sorgten aber die Prognosen des Cisco-Vorstands, schließlich waren die Erlöse des IT- und Softwareanbieters quartalsbezogen zum dritten Mal in Folge gesunken. Zudem spiegelten die jüngsten Zahlen die anhaltende Stabilisierung des Netzwerkgeschäfts der Amerikaner wider. Dem Chef zufolge verbuchte aber Cisco zuletzt mit +6,0 % eine deutliche Erholung bei den Bestellungen. Und die Auftragslage, insbesondere in den Bereichen “Data Center-Switching“, “Routing“ und “Wireless“, war demnach auch weiterhin als stark zu bezeichnen.
Für das Technologieunternehmen dürfte damit sogar die Talsohle bei der Netzwerknachfrage durchschritten worden sein. Dies ist letztlich auch eine gute Voraussetzung für eine gruppenweite Geschäftserholung für 2025. Zudem dürfte Cisco im lukrativen IT-Markt rund um den laufenden KI-Infrastrukturausbau ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Schließlich hatten sich zahlreiche Anbieter von Cloud-Diensten zuletzt darum bemüht, ihre Rechenleistung zu erhöhen, um KI-Dienste wie ChatGPT und Google`s Bard bewältigen zu können. Von seinem Kerngeschäft, dem Verkauf von Netzwerk-Switches und Routern, hatte sich Cisco in den letzten Jahren auch immer mehr wegbewegt. Und dank einer Vielzahl an Übernahmen will die Unternehmensführung den Umsatz mit Software und IT-Dienstleistungen auch künftig weiter steigern. Für 2026 und 2027 wurde gestern für Cisco jedenfalls ein Wachstum von 4,0 bis 6,0 % prognostiziert. Zudem bietet die Aktie auch noch immer gut 3,2 % an Dividendenrendite.
Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl einbezogen.
Mit einem Kursanstieg von 2,4 % auf 144,30 USD war am Donnerstag im TraderFox-Index die Aktie von Darden Restaurants ebenfalls ein Gewinner. Dabei notieren die Anteilscheine der US-Restaurantgruppe derzeit so niedrig wie schon lange nicht mehr, und haben inzwischen ein überschaubares KGV von 13. In den USA betreibt das Unternehmen mehrere bekannte Restaurantmarken, zu denen auch “Olive Garden“ und “LongHorn Steakhouse“ gehören. Zudem ist Darden Restaurants auch weiterhin auf Expansionskurs, was sich im aktuell niedrigen Aktienkurs offenbar auch noch nicht widerspiegelt. Erst im Juli wurde die Übernahme der Tex-Mex-Kette “Chuy's“ für 605,0 Mio. USD in bar verkündet, die den Papieren durchaus Auftrieb verleihen sollte. Das Management von Darden Restaurants betonte diesbezüglich, dass man sich für Chuy's entschieden habe, weil die Restaurantkette neben der starken Erfolgsbilanz auch über Wachstumspotenzial verfüge. Die künftige Tochter betreibt derzeit 101 Restaurants in 15 US-Bundesstaaten und kam damit zuletzt auch Jahreserlöse von 450,0 Mio. USD. Wir glauben, dass Chuy's hervorragend zu unserer erfolgreichen Strategie passt, und das Darden-Portfolio um eine neue Gastronomiekategorie erweitert, kommentierte der Vorstand letztlich die Zukaufspläne von Darden Restaurants.
Für den Restaurantbetreiber, der zuletzt über 190.000 Mitarbeiter beschäftigte, ist Chuy's auch deshalb interessant, da man mit der Tochter gemeinsame Geschäftsziele vorantreiben und künftig mehr Gästen authentische, frisch zubereitete Tex-Mex-Gerichte anbieten kann. Dabei hatte Darden Restaurants erst vor gut einem Jahr mit “Ruth's Hospitality“, die bis dahin größte Steakhouse-Übernahme der Firmengeschichte, für knapp 715,0 Mio. USD abgeschlossen. Die jahrelange Expansion hat den Umsatz des Unternehmens zuletzt sogar auf über 11,0 Mrd. USD getrieben. Und aktuell kommt die Aktie auch auf 3,8 % Kapitalrendite.