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Von TraderFox
17. Februar 2021

Die wichtigsten US-Indizes haben nach dem verlängerten Wochenende am Dienstag erst Rekorde aufgestellt, danach allerdings an Schwung verloren. Während der S&P 500 dabei um 0,1% nachgab, verzeichnete der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ebenfalls ein kleines Minus und schloss bei 17.445 Punkten. Bank of New York-Mellon will institutionellen Kunden demnächst auch Crypto-basierende Transfers im amerikanischen Bankensystem anbieten. Procter & Gamble schüttet angesichts anhaltend starker Geschäfte trotz aller Corona-Umstände weiterhin solide Dividenden aus.

Im TraderFox-Index war in Anbetracht der Hoffnung auf eine zügige Erholung der US-Wirtschaft in den vergangenen Wochen einer der besten Performer die Aktie der Bank of New York-Mellon. Auch am Dienstag zeigte sie wieder deutliche Zuwächse von 2% auf 42,75 Euro. Was die amerikanische Bank, die in erster Linie Zahlungstransaktionen für andere Finanzdienstleister oder auch Investment Management für institutionelle Kunden wie Pensionsfonds ausführt, aber zuletzt bewegte, war die Nachricht, dass das Unternehmen künftig auch Transaktions-Möglichkeiten rund um Cryptowährungen anbieten will. Wie das Wall Street Journal berichtete, plane die Bank of New York-Mellon seinen Investment-Kunden demnächst sowohl Transfers als auch die Aufbewahrung von Bitcoins und anderen digitalen Assets zu ermöglichen. Dies solle in der gleichen Form wie bei traditionellen Wertpapieren wie Aktien und Anleihen erfolgen. Das Bankinstitut, das mit Erlösen von 6,18 Mrd. USD in der US-Bankenbranche als Systemrelevant gilt, hat hierfür inzwischen eine Plattform entwickeln lassen, die sich noch in der Testphase befindet. Digitale Assets werden derzeit immer mehr Teil des Mainstreams, erklärte der Vorstand der Bank of New York-Mellon gegenüber der Zeitung. Dem Manager zufolge gibt es folglich auch verstärkte Anfragen seitens institutioneller Kunden, wie Hedgefonds und Vermögensverwalter, ihre auf anderen Handelsplattformen gehaltenen digitalen Währungen übertragen zu können.

In der Öffentlichkeit steht dabei vor allem die bekannteste aller Cryptowährungen Bitcoin, die nach dem Bekanntwerden von Tesla`s 1,5 Mrd. USD-Investment in Richtung 50.000 USD anzog. Im Laufe des Jahres will nun die Bank of New York-Mellon ihren Transferservice rund um digitale Währungen anbieten, und rechnet aber mit weiteren 3 bis 5 Jahren, bis sich Crypto-basierende Zahlungsvorgänge im amerikanischen Bankensystem endgültig etabliert haben dürften. Dabei gilt das Unternehmen in der Bankenlandschaft schon jetzt als äußerst renditestark, wovon die einzigartige operative Gewinnmarge von über 45% zeugt. Und dank des robusten Geschäftsmodells, das sich als sogenannte “Trust Bank“ von dem eines normalen Bankinstituts unterscheidet, dürfte die Bank of New York-Mellon nach dem Ende der Pandemie auch so gut wie keine krisenbedingten Kreditabschreibungen vornehmen müssen. Zwar waren angesichts der zuletzt schwierigen Corona-Auswirkungen auf die Wirtschaft allen amerikanischen Banken von der US-Notenbank zeitweise Aktienrückkäufe untersagt. Für die letzten 3 Jahre ergibt sich bei dem Finanzzahlung-Abwickler aber dennoch eine im Schnitt hohe adjustierte Rendite von gut 12%. Aber auch die reguläre Dividendenrendite der Aktie erreicht derzeit fast 3%.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Kaum verändert bei 127,90 USD zeigte sich dagegen am Dienstag im TraderFox-Index die Aktie von Procter & Gamble. Dabei gehörten die Papiere des US-Konsumgüterproduzenten zu den Werten, die sich erfolgreich gegen den deutlichen konjunkturellen Abschwung stemmten, was im letzten Sommer sogar zu einem Rekordhoch führte. Generell kommt noch hinzu, dass er bereits seit über 130 Jahren in Folge robuste Dividenden zahlt. Daher besitzt die Aktie für viele Investoren gerade in unsicheren Pandemie-Zeiten als defensiver Wert über eine Art “Sicherer Hafen“-Funktion. Allein für das jüngste 2.Quartal, das bis Ende Dezember lief, konnte Procter & Gamble jedenfalls ein organisches Wachstum von beachtlichen 8% vorlegen. Aufgrund von Corona hatte sich viele Kunden mit den Hygiene- und Reinigungsartikeln des Unternehmens eingedeckt, und so für eine ungewöhnlich starke Nachfrage gesorgt. Viele Kernmarken aus dem internationalen Portfolio decken dabei wichtige Nischen ab, so unter anderem die Marken Gillette, Oral-B oder auch Mr. Clean. Angesichts dieser Markenstärke ist es dem Management von Procter & Gamble in den letzten 5 Geschäftsjahren immerhin auch gelungen, mit Zuwächsen von insgesamt 80% schneller als der globale Konsumgütermarkt an sich zu wachsen.

Der Vorstand hatte kürzlich auch erneut den Ausblick für 2020/21 angehoben, und rechnet demnach mit einem Umsatzplus von 5 bis 6% und einen Gewinnanstieg im Bereich von 8 bis 10%. Das Covid-19-bedingte Boomjahr wird sich für Procter & Gamble allerdings kaum noch einmal wiederholen, somit wurde die Aktie nach den jüngsten Zahlen zunächst auch abverkauft. Dennoch bleibt sie für Investoren langfristig interessant. Zumal selbst mit nur durchschnittlichen Wachstumsraten solide Dividendenanhebungen dank einer Nettomarge von überragenden 18% möglich werden. Die letzte Erhöhung im April 2020 brachte jedenfalls einen Anstieg um 6%, und ergibt eine Rendite für alle Procter & Gamble-Anteilseigner von derzeit 2,5%.

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