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Von TraderFox
05. Februar 2021

Überwiegend erfreulich ausgefallene Quartalsbilanzen und positive Konjunkturdaten haben am Donnerstag die US-Börsen auf teils neue Rekordstände gehoben. In diesem Markumfeld legte folglich auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index um 0,5% auf 17.425 Punkte zu. Pandemie-bedingte Umsatzdynamik bei gebrauchten Autos bringen AutoZone auch in Q3 brummende Geschäfte, die Aktie kommt zudem auf adjustierte Renditen von über 5%. Netzwerkausrüster Juniper Networks kämpft dank Cloud-Boom mit strategischen Zukäufen gegen Preisdruck und sinkende Profitabilität.

Deutliche Zugewinne von über 2% konnte am Donnerstag im TraderFox-Index die Aktie von AutoZone hinlegen und schloss am Ende bei 1.220,40 USD. Für den Autoersatzteil-Händler ist die schwere Rezession, die Corona letztlich in Amerika ausgelöst hat, angesichts des robusten Geschäftsmodells, ein richtiger Umsatz- und Gewinntreiber geworden. Das Unternehmen zeigt sich dahingehend pandemieresistent, da viele Leute aufgrund der Virus-Ausbreitung kaum mit öffentlichen Transportmitteln fahren, und sich zudem wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten derzeit kein neues Auto zulegen. Als Besitzer eines gebrauchten Wagens benötigt man irgendwann auch verschiedenste Ersatzteile, und da kommt AutoZone mit seinem Geschäft ins Spiel. Allein im 3.Quartal zogen in den USA die Auto- und Ersatzteilverkäufe trotz anhaltender Virusinfektionen um über 7% an. Dementsprechend stiegen auch die Erlöse des Unternehmens um 13%, der Quartalsgewinn explodiert regelrecht und lag bei Plus 30%. Dabei waren die dynamischsten Umsatzanstiege des Ersatzteilhändlers schon immer in Rezessionszeiten wie 2001/02 und 2008/09 zu sehen. Der Vorstand von AutoZone erwartet nach den letzten beiden Boomquartalen jedenfalls auch für die kommenden Monate rosige Geschäftsaussichten.

Zumal es noch eine Weile dauern könnte, bis sich die gegenwärtigen Covid-19-Impfungen auf den amerikanischen Arbeitsmarkt spürbar auswirken dürften. Einzig die zuletzt beschlossenen US-Konjunkturpakete der Regierung könnten eine noch stärkere Belebung des Autoersatzteil-Geschäfts bringen. Folglich könnten AutoZone`s Erlöse noch eine Weile überdurchschnittlich hoch bleiben. Mit einer Umsatzgröße von zuletzt 12,99 Mrd. USD ist das Unternehmen am US-Markt neben Konkurrenten wie O'Reilly Automotive und Advance Auto Parts jedenfalls eine wichtige Branchengröße. Dabei ist auch die erzielte Gewinnmarge von 14% durchaus gesund. Das Management schüttet zwar generell keine Dividende aus, in Anbetracht beständiger Aktienrückkäufe ergibt sich für die letzten 5 Jahre aber dennoch eine adjustierte Dividendenrendite von 5,2%. Darüber hinaus ist die Aktie von AutoZone mit einem 2021er KGV von nur 15 auch noch vergleichsweise niedrig bewertet.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Nach dem jüngsten Rekordlauf und den Gewinnmitnahmen konnte gestern im TraderFox-Index die Aktie von Juniper Networks wieder leicht auf 24,40 USD zulegen. Der amerikanische Netzwerkausrüster ist gerade im Hardware-Bereich rund um Router und Switches kleiner als der Rivale Cisco Systems. Zwar bietet das Unternehmen auch umfassende Softwarelösungen für Netzwerkinfrastrukturen an, aber trotz zunehmenden Anforderungen beim stark wachsenden Datenverkehr und der Bandbreiten-Explosion insbesondere im Cloud-Bereich hat Juniper Networks seit Jahren mit fallenden Margen zu kämpfen. Der Grund hierfür ist vor allem der Preisdruck infolge des harten Wettbewerbs. Zuletzt lag die Gewinnmarge bei soliden 8%, Unternehmen wie Cisco oder auch Arista Networks sind diesbezüglich auch dank des anhaltenden Cloud-Booms, also die Auslagerung von Softwaredaten und deren flexibleren Zugriffsmöglichkeiten, deutlich profitabler. In den letzten Jahren hat der IT-Spezialist mit kleineren und größeren Zukäufen aber alles dafür getan hat, um im derzeitig schnelllebigen Technologieumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben. So kaufte das Management zuletzt drei Unternehmen (Apstra, 128 Technology und Netrounds), die in 2020 bereits positive Impulse zum Geschäftsverlauf beitragen konnten.

Im letzten Jahr lag der Umsatz bei Juniper Networks zwar mit 4,44 Mrd. USD kaum verändert zum Vorjahr, und auch das Ergebnis war rückläufig. Dafür legte die Cloud-Sparte dank pandemiegetriebener hoher Nachfrage weiterhin beachtliche aber auch volatile Wachstumsraten hin. Die Cloud-Kunden des Unternehmens profitieren dabei vor allem von günstigen, skalierbaren sowie flexiblen Netzwerkanwendungen, die in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz in diesem Bereich für langfristig robuste Zuwächse sorgen sollten. Der IT-Dienstleister zahlt zudem eine für ein Technologieunternehmen eher ungewöhnlich hohe Dividende von über 3%. Damit hält Juniper Networks seine Investoren zumindest bei der Stange, gerade in Zeiten, wenn das Wachstum mal wieder etwas schwächer ausfällt.

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