Die Wall Street hat am Mittwoch die Zinspolitik der US-Notenbank Fed positiv aufgenommen und zugelegt. In diesem Markumfeld zog auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index um 1,0 % auf 21.168 Punkte an. Spezialversicherer Assurant vermeldet Q3-Prämienzuwächse von über 8,0 % auf 2,77 Mrd. USD, und verdoppelt fast die Kapitalerträge auf 125,5 Mio. USD. Eisenbahngesellschaft Norfolk Southern gilt seit Jahren als Dividendenstar und verfügt auf Sicht von 2 bis 3 Jahren über robuste operative Perspektiven.
Der absolute High-flyer war am Mittwoch im TraderFox-Index die Aktie von Assurant, die um 12,0 % auf 166,50 USD zulegen konnte, und damit einen Jahreshöchststand markierte. Die gestrige Kursstärke des amerikanischen Versicherers, der sich auf einen Nischenmarkt fokussiert und dabei mit seiner Sparte “Global Lifestyle“ vor allem vernetzte elektronische Geräte wie Handys, Tablets und Computer, aber auch Immobilienbereiche und Autos versichert, verwundert nicht. Schließlich meldete Assurant am Dienstag für das 3. Quartal einen kräftigen Anstieg des bereinigten Gewinns, der durch höhere Einnahmen der “Global Housing“-Sparte und gestiegene Anlagerenditen getrieben wurde. Das Global Housing-Geschäft des Unternehmens, das Versicherungen für Kreditgeber, Mehrfamilienhäuser und Hypothekendienste anbietet, verzeichnete dabei ein EBITDA-Ergebnis von 165,1 Mio. USD. Investoren feierten die Zahlen auch deshalb mit einem Feuerwerk, da Assurant im Vorjahreszeitraum noch einen Verlust von 38,5 Mio. USD verbucht hatte. Das Umsatz-Momentum unserer Global Housing-Sparte und geringere Schäden in Verbindung mit dem wachsenden US-Mobilgeschäft von Global Lifestyle führten zu einem erheblichen Gewinnzuwachs, erklärte der Vorstand die starken Quartalszahlen. Am Ende stiegen auch die Q3-Prämieneinnahmen um über 8,0 % auf 2,77 Mrd. USD. Und auch die Kapitalerträge von Assurant kletterten zuletzt dank höherer Zinseinnahmen auf 125,5 Mio. USD, verglichen mit 83,5 Mio. USD im Vorjahr. Seit 2017 hat der Spezialversicherer seine Anlage- und Prämienerlöse auf zuletzt 10,80 Mrd. USD steigern können, was immerhin ein jährlicher Anstieg von im Schnitt 12,0 % war.
Das Geschäftsmodell ist zudem auch deshalb so spannend, da mit weiter steigenden Preisen bei modernden Mobiltelefonen zu rechnen ist, insbesondere bei iPhones, und die Vernetzung inklusive vorschreitende Digitalisierung immer wichtiger werden. Assurant deckt mit seinen Policen mittlerweile in Amerika rund 55 Mio. Handygeräte ab, der globale Markt für viele vernetzte Produkte liegt aber bei immerhin 300 Mio. Stück. Dazu kommen noch die Autopolicen, die der Versicherer für E-Autos- und -LKWs sowie E-Fahrräder und -Roller anbietet. Für 2023 rechnet das Management für Assurant mit einem EBITDA-Anstieg im mittleren bis hohen Zehnerbereich. Zudem dürfte das signifikante Wachstum der Global Housing-Sparte den leichten Rückgang im Global Lifestyle-Geschäft teilweise ausgleichen. Im 3. Quartal kaufte die Versicherungsgruppe auch erneut eigene Aktien für 50 Mio. USD zurück, und schüttete rund 37 Mio. USD an Dividenden aus. Assurant bietet jedoch nur eine Dividendenrendite von 1,7 %. Anleger setzten bei dem Unternehmen aber nicht nur auf weiterhin robuste Geschäfte, sondern auch auf weiter steigende Kapitalanlageerträge. Das KGV für die kommenden 12 Monate liegt jedenfalls nur bei 12.
Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.
Die Aktie von Norfolk Southern präsentierte sich am Mittwoch im TraderFox-Index dagegen leicht im Minus bei 190,20 USD. In diesem Jahr war die Entwicklung der Papiere der US-Eisenbahngesellschaft angesichts der nachlassenden Konjunktur in den USA und anziehender Zinsen mit -20,0 % auch bislang eher enttäuschend. Dafür hat das Unternehmen in den letzten Jahren immer wieder Dividendenerhöhungen getätigt, und damit seine aktionärsfreundliche Haltung unterstrichen. Norfolk Southern gehört mit dem beständigen Dividendenwachstum zu den eher reiferen Transportfirmen in Amerika, die damit auch weniger anfällig für starke Marktschwankungen sind. Auf seinem Schienennetz befördert der Logistiker in den USA vor allem nachgefragte Rohstoffe, Zwischenprodukte und Fertigwaren, was zuletzt zu einer Umsatzgröße von 12,32 Mrd. USD führte. Allerdings hat Norfolk Southern in Nordamerika trotz jahrelanger Konsolidierung noch immer mit einer Handvoll an US-Konkurrenten wie Union Pacific oder CSX zu tun. Die amerikanischen Geschäfte des Güterzugbetreibers, der auch von den durch die US-Regierung beschlossenen Infrastrukturpaketen profitierte, waren in den letzten 5 Jahren auch überaus robust verlaufen. Schließlich kletterten die Einnahmen dabei um durchschnittlich fast 5,0 %. Norfolk Southern erhöhte in diesem Zeitraum auch die Dividende um jährlich über 11,0 %.
In der ersten Jahreshälfte zahlte der Logistikdienstleister an seine Aktionäre über die Quartalsdividende diesbezüglich rund 615 Mio. USD und kaufte zugleich 1,3 Mio. eigene Aktien für 303,0 Mio. USD zurück. Schon im Jahr 2022 lag die gesamte Gewinnausschüttung bei 1,16 Mrd. USD, während eigene Anteilsscheine im Wert von 3,11 Mrd. USD eingezogen wurden. Mit diesen aktionärsfreundlichen Schritten zeigt Norfolk Southern jedenfalls sein Engagement, Werte für die Anteilseigner zu schaffen, und unterstreicht zugleich das Vertrauen in das eigene Eisenbahngeschäft. Zwar bietet die Aktie nur gut 2,8 % an Dividendenrendite. Dafür dürften aber die operativen Perspektiven des Unternehmens trotz gestiegener Betriebskosten vor allem bei einem weiterhin stabilen Konjunkturverlauf in den USA auf Sicht von 2 bis 3 Jahren durchweg glänzend sein.