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Von TraderFox
29. Oktober 2020

An den US-Aktienmärkten hatten am Mittwoch zunehmende Virusängste der Investoren die jüngste Talfahrt beschleunigt. In diesem Umfeld verzeichnete der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ebenfalls deutliche Abgaben auf 14.807 Punkte. Amgen hebt angesichts starker Medikamenten-Verkäufe für 2020 unerwartet die Gewinnerwartung auf 5 bis 6% an. Rückkehr zu Wachstum in Asien und Zukäufe führen bei Expeditors derzeit wieder zu stärkeren Geschäftsimpulsen.

Im TraderFox-Index gab am Mittwoch die Amgen-Aktie ungeachtet gestern verkündeter höherer Prognosen deutlich nach und notierte am Ende bei 230,75 USD. Zunächst aber legte der US-Biotechnologiekonzern gestern seine Bilanz für das abgelaufene 3.Quartal vor, und konnte damit einmal mehr die Erwartungen übertreffen. Der Quartalgewinn legte dabei kräftig um 19% auf 4,37 USD zu und die Erlöse um 12% auf 6,4 Mrd. USD. Im Vorfeld lagen die Schätzungen bei 3,78 USD je Aktie und 6,37 Mrd. USD. Ein wichtiger Treiber hinter den starken Geschäften war bei Amgen vor allem der Absatz des bislang schon so erfolgreichen Mittels Enbrel. Das bei Entzündungen und einer Form von Arthritis angewendete Medikament konnte demnach erneut deutlich gestiegene Verkäufe vermelden. Auch befinden sich derzeit weiterhin über 20 Medikamentenkandidaten in Phase 3 der klinischen Studienzeit. Zudem arbeitet das Unternehmen gegenwärtig mit dem Pharmakonzern Eli Lilly in Form einer Partnerschaft an einem Impfstoffkandidaten gegen den Covid-19-Virus. In dieser Woche hatte Eli Lilly hierfür bereits einen Vertag mit der US-Regierung abgeschlossen, der die Lieferung von bis zu einer Million Impfstoffdosen absichern soll.

Amgen erhöhte angesichts des starken Quartalswachstums letztlich auch seine Gewinnaussichten für 2020, und will 15,80 bis 16,15 USD je Aktie verdienen, was einem Plus von 5-6% gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. In den zurückliegenden 10 Jahren lagen die Zuwächse hier im Schnitt sogar bei 11%. Kein Wunder also, weshalb die Aktie währenddessen eine so starke Performance hingelegt hat. Auch schüttete das Management erstmals Dividenden trotz des riesigen Geschäftserfolges der letzten Jahre vergleichsweise spät aus. Für 2019 wurde von Amgen die Gewinnbeteiligung aber von 5,80 auf 6,40 USD angehoben. Damit beträgt die gegenwärtige Dividendenrendite der Aktie knapp 3% und liegt diesbezüglich sogar über dem üblichen Branchendurchschnitt.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Nach dem jüngst markierten Jahreshoch gab am Mittwoch im TraderFox-Index auch die Aktie von Expeditors deutlich nach und schloss am Ende bei 89,20 USD. Der international agierende Logistiker, der mit seinen Dienstleistungen neben Import und Exportgeschäften auch Lagerverwaltung sowie Vertriebsservice abdeckt, hatte sich zügig von den Corona-Auswirkungen erholt. Dabei erholten sich die Umsätze allein in Q2 wieder um 26% auf 2,78 Mrd. USD. Insbesondere die wieder gut laufende Luftfracht-Sparte des Unternehmens war hierfür verantwortlich. Expeditors selbst bietet in diesem Geschäftsbereich aber auch noch Services rund um Zollabwicklung und Seefracht sowie Cargo-Versicherungen an. Das weltweite Logistikgeschäft wurde zuletzt auch mit der Übernahme der “Fleet Logistics’ Digital Platform“ vom Management ausgebaut. Die zugekaufte Plattform lässt sich in die Unternehmenseigene Onlineplattform “LTL shipping“ sowie “Koho“ problemlos integrieren, und unterstützt Expeditors damit letztlich bei der stärkeren Ausrichtung auf digitale Logistiklösungen.

Zwar schwächte sich das sonst so dynamische Wachstum in Asien im Zuge der Corona-Ausbreitung bis in den Sommer hinein etwas ab. Dennoch erwartet das Unternehmen langfristig gerade in dieser Region die stärksten Wachstumsimpulse. Die global erzielten Umsatzzuwächse lagen in den zurückliegenden 5 Jahren jedenfalls bei durchschnittlich 5%. Dennoch hat die Dividendenrendite von 1,2% bei einer Ausschüttungsquote von nur 28% hier reichlich Raum nach oben. Expeditors kauft aber auch eigene Aktien zurück, allein im letzten Quartal wurden 0,4 Mio. Papiere über die Börse eingezogen. Somit ergibt sich auch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für die letzten 3 Jahre von im Schnitt 3,2%.

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