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Von Christina Rothfuß
18. Mai 2022

Nach dem starken Vortag bremsen am Mittwoch hohe Verbraucherpreise und damit neuerliche Zinssorgen den QIX Dividenden Europa Index wieder aus. Folglich notiert der Index am Nachmittag unverändert bei 12.470 Punkten. Papierproduzent UPM will mit 3tem „Green-Bond“ nachhaltige Wald- und Umweltprojekte finanzieren, die Aktie bietet weiterhin 4,0 % Dividende. Partners Group investiert in ein amerikanisches Immobilien-Portfolio mit einem Vermögenswert von 1 Mrd. USD. 

 

Nach der durchaus kräftigen Erholung von den März-Tiefs präsentiert sich am Mittwoch im Dividenden-Index die Aktie von UPM-Kymmene wieder etwas im Minus bei 32,75 Euro. Dabei zählen die Papiere des finnischen Herstellers von Papier-, Zellstoff- und Holzprodukten angesichts der breit aufgestellten Geschäfte eigentlich zu den robusteren, aber dennoch zyklisch beeinflussten Werten. Im letzten Jahr erreichten die weltweit erzielten Erlöse von UPM fast 10 Mrd. Euro, und die bilanzierte Eigenkapitalquote lag bei soliden 61 %. Dennoch hat das Management in dieser Woche erneut eine sogenannte „Grüne-Anleihe“ (Green Bond) erfolgreich am europäischen Rentenmarkt platziert und damit insgesamt 500 Mio. Euro eingenommen. Die Laufzeit wurde diesbezüglich mit 7 Jahren festgelegt, bei einem Zinssatz von 2,25 %. UPM will mit dem eingesammelten Kapital seine „Green Finance Framework“-Strategie weiter verfolgen, und dabei unter anderem neue Wald- und Bewirtschaftungsprojekte mit Bezug zur Nachhaltigkeit anstoßen bzw. refinanzieren. Dazu sollen Lösungen für klimaneutrale Produkte sowie gegen Umweltverschmutzung und zur Müllreduzierung gefördert werden. Seit November 2020 haben die Finnen damit insgesamt 3 Green-Bonds mit einem Gesamtvolumen von 1,75 Mrd. Euro aufgelegt. Mit der 3ten Euroanleihe wird UPM im Unternehmensbereich einer der größten Emittenten im skandinavischen Wirtschaftsraum, betonte der Finanzvorstand. Damit können wir unsere Nachhaltigkeitsziele unterstützen und besser erreichen.

Operativ geht es dem Unternehmen, das seine Einnahmen vor allem mit Zeitungsdruckpapier, Etiketten und Aufkleber sowie Furnier- und Sperrholz erwirtschaftet, derzeit angesichts der hohen Nachfrage nach Papier- und Holzprodukten sehr gut. Immerhin waren die Umsätze von Januar bis Ende März um 12 % auf 2,50 Mrd. Euro gestiegen. Hierfür machte UPM insbesondere Preiserhöhungen in allen Sparten von grafischen Papieren für Kunden aus der Werbebranche über Verpackungsmaterial bis hin zu holzbasiertem Biotreibstoff verantwortlich. Ausgebremst wurde das Geschäft allerdings auch durch zahlreiche Kostensteigerungen unter anderem für Logistik und Benzin sowie einem Streik in den finnischen Papierwerken. Der langfristige Fokus von UPM liegt mit seinem Holz- und Papiergeschäften aber weiterhin auf Wachstumsmärkten wie Deutschland, Finnland und dem derzeit stark Corona-beeinflussten China. Die Aktie selbst wird auch nur mit einem 2022er KGV von 15 bewertet, zudem ist die gegenwärtige Dividendenrendite von fast 4,0 % weiterhin attraktiv. 

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Am Mittwoch liegt im Dividenden-Index nach der jüngsten Kurserholung die Aktie von Partners Group erst mal wieder mit 2,2 % im Minus bei aktuell 979,00 Euro. Der weltweit führende Finanzmanager von Private-Equity-Anlagen hatte am Montag bekannt gegeben, im Auftrag seiner Kunden ein Portfolio von mehr als 3.500 Einfamilienhäusern in den USA erworben zu haben. Das Immobilien-Portfolio bestehe aus 2.528 kürzlich errichteten Einfamilien-Miethäusern und einer Pipeline von über 1.000 im Bau befindlichen Häusern, teilte Partners Group hierzu mit. Der Bruttovermögenswert betrage 1 Mrd. USD, heißt es weiter. Gekauft wurde das Portfolio von verbundenen Unternehmen des Finanzinvestors Fortress Investment Group und Kairos Living. Die von dem Schweizer Vermögensverwalter erworbenen Häuser verteilen sich auf 17 US-Bundesstaaten in der “Sunbelt“-Region, wobei sich die meisten aber in Texas, Alabama, Georgia und Oklahoma befinden. Diese Region gehört in den USA derzeit zu dem am schnellsten wachsenden Gebiet, was unter anderem auf das hohe Arbeitsplatzwachstum, relativ erschwingliche Preise und das günstige Klima zurückzuführen ist. Partners Group will nach dem Kauf mit dem Immobilienentwickler Kairos Living bei der Errichtung der neuen Häuser zusammenarbeiten. Der neue Partner soll sich danach auch um die Verwaltung des Portfolios kümmern.

Als Teil des Wertschöpfungsplans will der auf Privatmarkt-Anlagen spezialisierte Finanzinvestor zugleich auch Wachstumskapital zur Verfügung stellen. Vor allem, um zusätzliche Häuser zu erwerben und in die Kairos-Living-Betriebsplattform zu investieren. Schon seit 1996 investiert Partners Group erfolgreich im Auftrag seiner Kundschaft, die hauptsächlich aus Pensionskassen besteht, in Asset-Klassen wie Private Equity, Real Estate und Private Infrastructure. Weltweit summiert sich die Anlagesumme seitdem laut Unternehmensangaben auf bislang über 150 Mrd. USD. Die Aktie war im letzten Jahr auch ein absoluter Highflyer und markierte sogar ein neues Allzeithoch. Und dank der hohen Kapitalrenditen aus dem Anlagegeschäft zahlte Partners Group bis zuletzt auch beachtliche Gewinnanteile an seine Aktionäre aus. Die Dividendenrendite lag in den letzten Jahren meist zwischen 2,5 und 3,5 %.

 

Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 

 

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