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Von TraderFox
17. September 2019

Die Ölpreis-Explosion vom Vortag nach dem Angriff auf eine Ölraffinerie in Saudi-Arabien bremst den QIX Dividenden Europa Index am Dienstag erneut aus. Der Index notiert dabei am Nachmittag leicht im Minus bei 10.645 Punkten. TOTAL-Konzern hat bei Ölpreiskrisen in der Vergangenheit schon immer Kosten angepasst und flexibel auf Preisveränderungen reagiert. Lindt & Sprüngli glänzt im 1.Hj dank guter Ostergeschäfte und neuen Produktlinien mit einem Umsatzzuwachs von 5,4%.

Mit einem Plus von fast 4,0% war gestern die TOTAL-Aktie einer der Top-Performer im Dividenden-Index. Auch heute kann sie weiter zulegen und notiert damit aktuell bei 48,70 Euro. Der französische Öl- und Gaskonzern profitierte nach dem Drohnenangriff auf die größte Erdölraffinerie Saudi-Arabiens am Wochenende und den daraufhin kräftig gestiegenen Ölpreisen. Analysten sehen den Angriff als die bislang größte weltweite Störung der Ölproduktion überhaupt und rechnen zudem mit zunehmenden geopolitischen Spannungen. Dabei bietet die TOTAL-Aktie trotz gestrigem Anstieg nach der jüngst für 2018 gezahlten Gesamtdividende von 2,46 Euro eine Dividendenrendite von beachtlichen 5,0%. Bei der für die laufenden 12 Monate vom Vorstand in Aussicht gestellten Gewinnausschüttung in Höhe von 2,58 Euro, liegt die Rendite sogar noch höher. Was die Papiere des Ölmultis aber noch interessanter machen, ist die bisherige Dividendenhistorie, die mit Beständigkeit geradezu glänzt. Denn seit 1982 wurden die Ausschüttungen vom Management nicht ein einziges Mal gesenkt, was im Umkehrschluss bedeutet, dass TOTAL inzwischen auf gut 37 Jahre konstanter und zuverlässiger Dividenden kommt.

Und allein in den letzten 5 Jahren konnten die Aktionäre dabei eine Rendite von durchschnittlich 5,4% einfahren. Selbst während des kräftigen Preisrückgangs am Ölmarkt zwischen 2014 und 2016 wurde die Ausschüttung stabil gehalten, was einiges über die Fähigkeiten der Franzosen aussagt, Kosten anpassen und flexibel auf Preisveränderungen reagieren zu können. Bis Ende 2022 soll die jährliche Öl- und Gasproduktion jedenfalls konzernweit um knapp 6-7% zulegen. Dank des anhaltend guten Barmittelzuflusses wird auch eine um 10% höheren Dividende bis 2020 gegenüber 2017 anvisiert.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Leicht im Plus zum Vortag bei 6.680,00 Euro präsentiert sich heute im Dividenden-Index auch die Aktie von Lindt & Sprüngli. Damit notieren die Papiere nur leicht unter ihrem zuletzt markierten Rekordstand. Für den Schweizer Schokoladenhersteller verlief das bisherige Geschäftsjahr sehr erfolgreich. In Anbetracht eines guten Ostergeschäfts und neuen Geschmacksrichtungen in den Produktlinien Lindor und Excellence legten die Erlöse im 1.Halbjahr um 5,4% zu. Das organische Wachstum des Unternehmens lag sogar bei 6,2%. Allerdings konnten die Schweizer gestiegene Preise für bedeutende Rohstoffe wie Kakaobohnen, Milch und Haselnüsse an die Kunden nicht weiterreichen. Mit Effizienzsteigerungen hat das Management von Lindt & Sprüngli hier aber gegengesteuert und damit die Belastungen mehr als kompensieren können. Dementsprechend verbesserte sich auch die operative Marge des Schokoladengeschäfts von 7 auf 7,2%. Überdies konnte sich der Vorstand von Januar bis Juni über ein Wachstum in allen Regionen freuen.

So kletterte allein in Nordamerika der Umsatz um 10,5%. Der entscheidende Treiber dahinter waren vor allem die von der Tochter Russell Stover lancierte Pralinenlinie Bow Line sowie neue zuckerfreie Produkte auf Stevia-Basis. Zugleich konnten Transportkosten in den Ländern durch den Ausbau eines neuen Logistiknetzwerks und Verbesserungen in der Lieferkette gesenkt werden. Für das 2.Halbjahr erwartet Lindt & Sprüngli derweil eine Entspannung bei den Rohstoffkosten und hat für das Gesamtjahr gruppenweit ein organisches Umsatzplus im Bereich von 5 bis 7% angekündigt. Zudem dürfte auch die Profitabilität anziehen, da eine leichte Steigerung der operativen Marge auf 15 bis 15,2% erwartet wird.

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