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Von TraderFox
26. März 2021

Trotz Rückenwind von den US-Börsen und gutem Geschäftsklima in Deutschland legt der QIX Dividenden Europa Index am Freitag nur begrenzt zu. Dabei liegt der Index am Nachmittag nur mit 0,3% bei 11.765 Punkten im Plus. Technologiekonzern Thales musste zwar für 2020 deutlich Umsatzeinbußen hinnehmen, starke Ordereingänge lassen aber auf eine deutliche Geschäftserholung schließen. Roche übernimmt in den USA das Diagnostikunternehmen GenMark und bietet nach wie vor attraktive 2,8% Rendite.

Nach dem jüngst markierten Jahreshoch zeigt sich am Freitag im Dividenden-Index die Thales-Aktie zunächst kaum verändert bei 83,20 Euro. Dabei hat sich der französische Rüstungs- und Technologiekonzern als einer der führenden Dienstleister mit einer Umsatzgröße von 16,98 Mrd. Euro in der Corona-Krise bislang gut geschlagen. Geholfen haben dem Unternehmen diesbezüglich vor allem seine schon jetzt breit diversifizierten Geschäfte sowie die zunehmende digitale Ausrichtung gerade bei Produktions- und Wartungsprozessen. Zwar konnte Thales mit seinen Anfang März vermeldeten Jahreszahlen die niedrigen Markterwartungen für 2020 insgesamt übertreffen. Dennoch musste der Rüstungs- und Transportzulieferer einen Umsatzeinbruch um -8% verkraften. Teils deutliche Rückgänge wurden dabei mit -21% bzw. -6% insbesondere im Luftfahrt- und Transportgeschäft verbucht. Dagegen zeigte sich die Verteidigungssparte im letzten Jahr durchaus robust, und die Geschäfte rund um digitale Sicherheitsprodukte konnten mit +18% sogar deutliche Zuwächse erzielen. Aber auch wenn Thales beim Ordereingang bis Ende Dezember ein vergleichsweise kleines Minus von 3% verbuchte, die Auftragsbücher sind dem jüngsten Bericht zufolge immer noch prall gefüllt.

Zumal es langfristig für das Technologieunternehmen angesichts der angestrebten Expansion in neue Absatzmärkte weiterhin gut aussieht. Dazu kommt noch die von Experten für die kommenden Jahrzehnte weltweit erwartete und beständig höhere Nachfrage nach den Dienstleistungen des Zulieferers seitens vieler Kunden, die unter anderem aus der Luft- und Seefahrtindustrie kommen. Die von Thales jüngst im Kerngeschäft erzielte Eigenkapitalrendite von 20% ist zumindest weiterhin als stark zu bezeichnen. Für 2020 wurde vom Management jedoch die Dividende von 2,65 Euro im Vorjahr auf nur noch 1,76 Euro zur Liquiditätssicherung gesenkt. Nach der jahrelang durchaus konservativen Ausschüttungspolitik des Unternehmens liegt die Kapitalrendite der Aktie damit aber noch immer bei soliden 2,0%.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Leichte Kursverluste von aktuell 1,2% auf 274,70 Euro verzeichnet im Dividenden-Index heute dagegen die Aktie von Roche. Die Papiere des Schweizer Pharmaunternehmens kommen derzeit trotz anhaltend guter Nachrichten nicht richtig in Schwung. So wurde von dem Unternehmen jüngst mitgeteilt, positive Daten beim Corona-Partner-Projekt mit der amerikanischem Biotechfirma Regeneron erzielt zu haben. Dabei konnten Roche und sein US-Partner neue Studiendaten zur Behandlung von infizierten, aber nicht hospitalisierten Patienten mit Covid-19 vorlegen. Die Phase 3 der Studie habe ihre Ziele erreicht und gezeigt, dass der Antikörpercocktail aus den Mitteln Casirivimab und Imdevimab das Risiko einer Hospitalisierung oder eines Todesfalls im Vergleich zu Placebo um 70% reduziere, teilte der Pharmaproduzent hierzu mit. Aber auch die jüngst von den Schweizern angekündigte Übernahme des börsennotierten US-Diagnostikunternehmens GenMark für insgesamt 1,8 Mrd. USD konnte den Aktienkurs von Roche nur kurzzeitig beflügeln. Dabei bietet die zukünftige Tochter molekulardiagnostische Tests an, die mehrere Krankheitserreger aus einer einzigen Patientenprobe nachweisen können.

Wichtigstes GenMark-Produkt ist diesbezüglich die unternehmenseigene “ePlex“-Plattform. Sie hilft Ärzten vor allem bei der Infektionsursache und erleichtert damit die effektivste Behandlung. Die schnelle Identifizierung von Infektionen in der Blutbahn und der Nachweis von Antibiotikaresistenzen sind für Krankenhäuser und ihre Patienten wichtiger denn je, kommentierte der Chef der Roche-Diagnostiksparte den Zukauf. Dank der seit Jahren schon erfolgreichen Übernahmepolitik und der dadurch beständig wachsenden Pharma- und Diagnostiksparte zählt das Unternehmen jedenfalls auch zu den sogenannten Dividendenaristokraten. Und die gegenwärtige Rendite liegt folglich auch bei attraktiven 2,8% und damit deutlich über dem derzeitigen europäischen Zinsniveau.

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