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Von TraderFox
11. Oktober 2018

Die Angst vor einer Eintrübung der Konjunkturaussichten und steigenden Zinsen belastet auch am Donnerstag den QIX Dividenden Europa Index. Zusätzlich wird der Index vom wieder anziehenden Euro gedrückt. Schließlich notiert er am Nachmittag mit 1,1% im Minus bei 9.745 Punkten. Telia ergänzt mit der Übernahme von GET und TDC Norway sein norwegisches Telekommunikationsgeschäft und bietet wieder eine Rendite von 5,6%. Daimler und der Großaktionär Geely wollen in China ein Joint Venture gründen und eigene Car-Sharing-Dienste anbieten.

Einer der gestrigen Tagesfavoriten im Dividenden-Index war die Aktie der Telia Company. Heute dagegen verbucht sie einen leichten Rückgang auf 3,90 Euro. Der skandinavische Mobilfunkkonzern hatte zuletzt das Telekommunikations- und Internet-Geschäft des dänischen Konzerns TDC in Norwegen erworben. Telia übernahm dabei im Rahmen der Übereinkunft GET und TDC Norway für zusammen 21 Mrd. NKR (2,20 Mrd. Euro). GET bietet Glasfaser-basierte TV- und Festnetzdienste und bedient damit rund 518.000 Haushalte und Unternehmen. Der Anbieter soll künftig mit dem Mobilfunknetz von Telia fusioniert werden Als neuer Teil des Konzerns soll GET in Zukunft auch mit in den Roll-out von Breitband und Glasfaser investieren. Dagegen ist TDC Norway mit Sitz in Oslo im B2B Business-Bereich tätig und beschäftigt rund 870 Mitarbeiter. Das norwegische Unternehmen bietet Dienste in den Bereichen Breitband, Mobile und TV an. Insgesamt stärkt Telia mit dieser Akquisition das eigene Telekommunikationsgeschäft in Norwegen. Der Umsatz von GET und TDC Norway lag im letzten Jahr bei rund 4 Mrd. NKR (420 Mio. Euro). Es wird in Norwegen ein führender Anbieter für beide, Unternehmen und Privatpersonen mit einer Vielzahl von attraktiven neuen Produkten entstehen, sagte der Telia-Vorstand zu den Übernahmen. Im Vorfeld hatte sich das Management im Zuge der Neuausrichtung sukzessive aus den eurasischen Märkten zurückgezogen und dabei mehrere Beteiligungen an Mobilfunknetzbetreibern verkauft. Im Fokus steht seitdem das Kerngeschäft im skandinavischen Raum.

Mit der zuletzt gezahlten höheren Dividende von 2,30 SEK (0,22 Euro) für 2017 bietet die Aktie der Telia Company derzeit eine stattliche Kapitalrendite von 5,6%. Das Ziel des Vorstands war es dabei mindestens 80% des freien Cashflows an die Aktionäre als Gewinnbeteiligung auszuschütten. Trotz des starken Wettbewerbs und der laufenden Restrukturierung hat das schwedisch-finnische Unternehmen die Dividende in den letzten Jahren relativ stabil gehalten. Von 2009 bis 2016 schwankte die Ausschüttung zwischen 2,00 SEK und 3,00 SEK (0,31 Euro). In dieser Zeit kamen die Anteilseigner jedoch in den Genuss einer äußerst attraktiven Rendite von im Schnitt 5,8%.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Leicht im Minus bei 53,15 Euro befindet sich heute im Dividenden-Index auch die Aktie von Daimler. Der Autokonzern strebt rund 8 Monate nachdem der chinesische Automobilhersteller Geely größter Einzel-Aktionär wurde, nun offenbar eine Kooperation im Bereich Mobilitätdienste an. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg gestern berichtete, wollen Daimler und Geely dazu ein Joint Venture in China gründen. Dem Bericht zufolge wollen beide Unternehmen einen eigenen Ride-Hailing- und Car-Sharing-Dienst in China aufbauen und damit dem größten Anbieter Didi Chuxing Konkurrenz machen. An dem Gemeinschafsunternehmen sollen beide Gesellschaften mit jeweils 50% beteiligt sein. Der chinesische Markt für Taxi-Apps ist bereits hart umkämpft und wird neben Didi Chuxing auch von Technologie-Unternehmen wie Meituan Dianping und Uber kontrolliert. Die Geely Holding selbst besitzt außer der Beteiligung an Daimler auch Anteile an dem britischen Sportwagenbauer Lotus, an Volvo Cars und dem Hersteller der berühmten Londoner Taxis Black Cabs. Daimler hatte dagegen schon im Vorfeld seine Mobility-Services Sparte über die Jahre hinweg deutlich ausgebaut. Dazu zählen zahlreiche Beteiligungen wie an dem Ride-Pooling Service ViaVan und auch an der Ride-Sharing App MyTaxi. Die Car-Sharing Plattform Car2Go wurde zuletzt ausgelagert und in ein Joint Venture mit der DriveNow-Tochter von BMW eingebracht.

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