articles-marktberichte-international
11
Von Liridona Preniqi
19. Dezember 2024

Die gestrigen Zinsprognosen der US-Notenbank drücken den QIX Dividenden Europa Index am Donnerstag um 0,9 % ins Minus auf 14.220 Punkte.  Sanofi`s Forschungspartner Teva überzeugt mit neuen “Duvakitug“-Studien, das Mittel könnte die beiden häufigsten Darmerkrankungen, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn behandeln. Deutsche Telekom weitet ihre Partnerschaft dem Deutschen Fußball-Bund bis 2026 aus, und wird neben der DFB-Elf künftig auch das Sponsoring der Frauen und U21-Nationalmannschaft begleiten.

Eine Kursexplosion von über 6,0 % konnte am Dienstag im Dividenden-Index die Sanofi-Aktie hinlegen. Heute verzeichnet sie auch erneut leichte Zugewinne auf aktuell 91,35 Euro. Der Anstoß zum Höhenflug kam vom israelischen Forschungspartner Teva, dessen Aktien an der Wall Street nach neuen Studiendaten zum Antikörper Duvakitug um 26,0 % hochsprangen. Schließlich wird das Mittel gemeinsam mit dem Pharmakonkurrenten Sanofi entwickelt. Der Chef von Sanofi`s Forschung und Entwicklungsbereich, nannte die Teva-Studienergebnisse sogar “beispiellos“. Duvakitug könnte die nächste Stufe in der Behandlung von Colitis ulcerosa sowie bei Morbus Crohn darstellen, sagte er in einer Erklärung. Wenn das Ausmaß der Wirkung im Phase-3-Programm anhält, glauben wir, dass wir ein differenziertes Medikament für Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen haben werden. Sanofi`s Partner Teva testete Duvakitug jedenfalls über die letzten Monate an Patienten mit Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, den beiden weltweit häufigsten Darmerkrankungsformen. In der ersten Gruppe erreichten 36,2 % der Patienten, die eine niedrige Medikamentendosis erhielten, und 47,8 % der hochdosierten Gruppe ein Zurückgehen von Krankheitserscheinungen gegenüber nur 20,5 % in der Placebo-Gruppe. Die Reaktionen bei der Sanofi- und auch bei derTeva-Aktie werden damit nachvollziehbar. Zumal in der “Morbus Crohn“-Gruppe 26,1 % der niedrig dosierten und 47,8 % der hochdosierten Patienten eine “endoskopische“ Reaktion zeigten. Während es in der Placebo-Gruppe nur 13,0 % waren.

Das von Sanofi und Teva entwickelte Medikament blockiert dabei “TL1A“, ein Protein, das vor allem bei Patienten mit immunologischen Erkrankungen auftritt. Zwar begannen die Unternehmen von 2 Jahren sich mit Duvakitug zunächst nur auf Colitis ulcerosa und Morbus Crohn zu konzentrieren. Experten aber sagten schon damals, dass es über Magenkrankheiten hinausgehen und schließlich auch Erkrankungen wie Arthritis, Haut- oder Lungenkrankheiten behandeln könnte. Sanofi`s Partner Teva prognostizierte in 2023 sogar, das Duvakitug ein “Multimilliarden-Dollar-Blockbuster“ werden könnte. Jedoch sind Teva und Sanofi mit ihren Bemühungen rund um TL1A bei weitem nicht allein. Im vergangenen Jahr gab der US-Rivale Merck gut 10,8 Mrd. USD aus, um Prometheus Biosciences mit seinem experimentellen TL1A-Medikament zu übernehmen. Und selbst der Sanofi-Konkurrent  Roche zahlte 7,1 Mrd. USD, um das gemeinsame Televant-Projekt von Roivant Sciences und Pfizer, und deren Bemühungen zur Entwicklung eines TL1A-Medikaments zu kaufen. Die jüngsten TL1A-Daten von Teva/Sanofi wurden von Analystenseite aber gelobt, weil die Placebo-bereinigten Reaktionen auf Duvakitug besser waren als die auf die Medikamente von Merck und Roche. Und ungeachtet dessen bietet die Aktie von Sanofi auch weiterhin eine solide Dividendenrendite von 3,3 %.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Leicht im Minus bei 29,25 Euro notiert im Dividenden-Index am Donnerstag dagegen die Aktie der Deutschen Telekom. Für Schwung bei den Anteilsscheinen des Telekom-Dienstleisters sorgte zuletzt vor allem die Mitteilung, neben einem höheren 2024er-Jahresausblick auch eine mögliche rekordhohe Gewinnausschüttung anvisieren zu wollen. Immerhin versprach der Deutsche Telekom-Vorstand zuletzt den Aktionären für das laufende Jahr eine erneute Dividendenanhebung auf 0,90 Euro, was genau 0,13 Euro mehr als für 2023 wären. Für die Deutsche Telekom waren zuletzt aber nicht nur die Mobilfunk-Geschäfte der T-Mobile US-Tochter ein Wachstumstreiber, auch Partnerschaften und Sponsoring gehören weiterhin zur Konzernphilosophie. Vor gut einer Woche hatten die Bonner ihre bisherige Zusammenarbeite mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) sogar bis 2026 verlängert und inhaltlich ausgeweitet. Neben der DFB-Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann werde die Deutsche Telekom künftig auch Sponsoringaktivitäten der Frauen und U21-Nationalmannschaft begleiten, teilte der DFB hierzu mit. Demnach soll die Deutsche Telekom damit auch Partner des deutschen Teams bei der WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada werden. Dies gilt auch für Sportausrüster Adidas, der danach allerdings durch den US-Rivalen Nike ersetzt wird.

Ein wesentlicher Bestandteil der Zusammenarbeit soll laut DFB und Deutscher Telekom aber vor allem die Förderung des Amateurfußballs sein. Beide Partner haben dafür auch eine Initiative ins Leben gerufen, die es Vereinen ermöglicht, Spiele und Trainings zu streamen, hieß es in der Mitteilung des Verbandes. Zudem ist es beiden auch ein besonderes Anliegen, dass Frauenfußball künftig Bestandteil der Partnerschaft sein wird. Darüber hinaus will die Deutsche Telekom die Digitalisierung des Amateurfußballs vorantreiben, indem der Mobilfunk- und Breitbandanbieter eine Vielzahl von automatisierten Kameras zur Verfügung stellt. Genügend Geld dürfte hierfür auch vorhanden sein, schließlich verdiente das Unternehmen in Q3 unter dem Strich rund 3,0 Mrd. Euro, ein Plus von 54,0 %. Die Aktie der Deutschen Telekom ist zwar auch weiterhin ein solider Dividendentitel, aktuell wirft er aber nur noch 2,5 % an Kapitalrendite ab.

 

Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

 

Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 

 

Teilen