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Von TraderFox
07. Februar 2020

Nach dem deutlichen Wochengewinn angesichts des anhaltenden Optimismus zur Eindämmung des Coronavirus gibt der QIX Dividenden Europa Index am Freitag leicht nach. Am Nachmittag liegt er dabei mit 0,3% im Minus bei 11.795 Punkten. Pharmahersteller Sanofi profitiert 2019 vor allem von Impfstoffen und plant eine deutlich höhere Dividende. Allianz will sich ab 2022 von der Last der Quartalsabschlüsse durch die Deutsche Börse angesichts der neuen Bilanzierungsregeln befreien lassen.

Nach den deutlichen Zugewinnen des Vortages zeigt sich am Freitag im Dividenden-Index die Sanofi-Aktie erneut leicht im Plus bei 94,00 Euro. Damit bleiben die Papiere weiterhin auf Rekordkurs. Der französische Pharmahersteller hatte gestern vermeldet im vergangenen Jahr von guten Geschäften mit Impfstoffen sowie seinem Medikament Dupixent gegen Hauterkrankungen und Asthma profitiert zu haben. Daraufhin stieg der Umsatz des Unternehmens um 5% auf 36,1 Mrd. Euro, und auch der bereinigte Gewinn kletterte 2019 um gut 10% auf rund 7,5 Mrd. Euro. Bei Sanofi belasteten jedoch einige Abschreibungen auf Akquisitionen und Medikamente sowie Restrukturierungskosten die Jahresbilanz. Dies drückte letztlich vor allem den auf die Aktionäre zu verteilenden Gewinn, der um gut ein Drittel niedriger ausfiel, als im Jahr zuvor. Dennoch wurde vom Vorstand eine Dividende von 3,15 Euro je Aktie vorgeschlagen, was über den ursprünglichen Erwartungen von 3,11 Euro lag. Dabei ist Sanofi mit seinem Pharma- und rezeptfreien Produktgeschäft in Europa schon länger als äußerst konservativer Dividendenzahler etabliert.

Schließlich hatte das Management im Rahmen seiner aktionärsfreundlichen Politik seit 2007 die Ausschüttungen kontinuierlich von 1,75 Euro auf zuletzt 3,07 Euro erhöht. Allein in den letzten 5 Jahren ist sie dabei um gut 10% gestiegen. In dieser Zeit lag die Rendite im Schnitt sogar bei immerhin 4%. Und selbst nach dem jüngsten Kursanstieg bietet die Sanofi-Aktie dank des neuen Dividendenvorschlags noch immer eine Kapitalrendite von 3,4%. Für 2020 rechnet das Pharmahersteller jedenfalls mit weiterem Gewinnwachstum, so dass auch in diesem Jahr eine Erhöhung der Gewinnbeteiligung zu erwarten sein dürfte.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Im heutigen Marktumfeld verbucht im Dividenden-Index die Aktie der Allianz leichte Abgaben und steht damit aktuell bei 226,70 Euro. Der Münchner Versicherer versucht sich laut Medienberichten von der Last kompletter Quartalsabschlüsse befreien zu lassen. Wir befinden uns in Sondierungsgesprächen mit der Deutschen Börse, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag und bestätigte damit einen Bericht der "Wirtschaftswoche". Hintergrund sei die Umstellung auf den neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 17 im Jahr 2023. Die neuen Regeln werden die Bilanzen der Versicherungsunternehmen grundsätzlich umkrempeln. Und um die neuen Zahlen mit den alten vergleichen zu können, müsste die Allianz ihre Quartalsabschlüsse für das Jahr 2022 sogar doppelt erstellen, fürchtet man in München. Daher haben wir die Überlegung, dass wir nur noch Halb- und Ganzjahresabschlüsse vorlegen wie etwa in Frankreich, ergänzte der Sprecher. Zwar sähen die Regeln der Deutschen Börse für Dax-Konzerne bisher eine quartalsweise Berichterstattung vor. Dies könne der Börsenrat aber ändern.

Bei der Allianz will man sich dabei den französischen Versicherer Axa zum Vorbild nehmen, der zum ersten und dritten Quartal nur noch Eckdaten etwa zum Umsatz und zum Neugeschäft veröffentlicht. Derweil läuft bei dem Münchnern das eigene Versicherungsgeschäft aber bestens. Unterm Strich könnte die Allianz für 2019 am 21.Februar operativ sogar ein neuerliches Rekordjahr vermelden. Und auch die internen Prognosen für die nächsten Jahre sehen noch immer ein moderates Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich vor. Diese Ausschichten könnten langfristig dazu führen, dass die Bewertung der Aktie nicht nur günstiger wird sondern auch die Ausschüttungen in Anbetracht der anhaltend freundlichen Dividendenpolitik sogar weiter moderat wachsen.

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