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Von Christina Rothfuß
28. November 2023

Am Dienstag bewegt sich der QIX Dividenden Europa Index vor den im Wochenverlauf erwarteten Inflationssignalen aus der Eurozone und den USA erneut kaum vom Fleck. Am Nachmittag notiert er folglich unverändert bei 12.425 Punkten. RWE verkündet neben neuen Dividendenplänen auch frische 2030er-Investitionsziele, bei denen 55,0 Mrd. Euro ins grüne Portfolio fließen sollen. Sanofi erzielt in Phase-III-Studie mit Dupixent erneut einen Behandlungserfolg bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), und strebt damit noch 2023 eine US-Zulassung an.



In Anbetracht neuer Investitionsziele und Dividendenpläne ist am Dienstag die Aktie von RWE im Dividenden-Index mit einem Plus von 2,7 % auf 39,60 Euro der größte Gewinner. Dabei hat der Energieversorger heute vor Investoren höhere Ziele für das laufende Jahrzehnt kommuniziert. In den Jahren 2024 bis 2030 sollen weltweit 55 Mrd. Euro netto investiert und das grüne Portfolio auf mehr als 65 Gigawatt (GW) ausgebaut werden, teilte das Management heute auf einem Kapitalmarkttag in London mit. Die Investitionen sollen das profitable Wachstum kräftig ankurbeln. Das Geld dafür dürfte bei RWE vor allem über das Kerngeschäft hereinkommen, zu dem das Unternehmen neben Wasser, Biomasse und Gas auch die Bereiche Windkraft sowie Solar zählt. Schon in den vergangenen Monaten hatte der Erzeuger insbesondere vom Ausbau des Portfolios zur Erzeugung von Strom und dem Handel mit Energie profitiert hat. In den 9 Monaten zog dabei der operative Gewinn um beachtliche 80,0 % auf fast 6,2 Mrd. Euro an. Über 90,0 % davon wurde von RWE in der Kernsparte erwirtschaftet. Seit Jahresbeginn hat das “Green“-Tech-Unternehmen die gesamte Erzeugungskapazität schon um rund 6 GW steigern können. Und der Vorstandschef rechnet künftig laut Aussagen vor Investoren sogar mit einer jährlichen Steigerung des EBITDA von durchschnittlich 14,0 %, das demnach bis 2030 auf mehr als 9 Mrd. Euro klettern soll.

Aber auch die Aktionäre von RWE sollen an den künftigen Ergebniszuwächsen teilhaben. Schließlich soll die Dividende jährlich um 5,0 bis 10,0 % steigen. Bereits für 2024 soll sie trotz höherer Investitionskosten auf 1,10 Euro von derzeit geplanten 1,00 Euro für das laufende Geschäftsjahr erhöht werden. Dies dürfte auch die vom Management vorgesehene Untergrenze für die kommenden Jahre sein. RWE als Vorreiter in Sachen Ausbau grüner Energien hatte schon vor 2 Jahren seine Zielgröße von 50 GW bis 2030 vorgestellt. Im Jahr 2023 ist diesbezüglich eine Investitionssumme von insgesamt 4,4 Mrd. Euro geplant. Geht man von den neuen Management-Prognosen aus, dann dürften die anvisierten Investitionsgelder bei dem Energieerzeuger auf jährlich rund 7,8 Mrd. Euro steigen. Solange die Anteilseigner darunter nicht leiden, dürfte RWE damit alles richtig machen. Die Aktie wird nur mit einem KGV von 11 bewertet, zudem bietet sie eine solide Dividendenrendite von 2,4 %.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Am Montag war im Dividenden-Index die Sanofi-Aktie einer der Top-Performer. Heute notiert sie aber wieder mit 1,3 % im Minus bei aktuell 85,75 Euro. Die heutige Reaktion der Anleger überrascht durchaus. Schließlich hatte der französische Pharmaproduzent gestern für seinen Kassenschlager Dupixent bei der Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) einen weiteren Studienerfolg verkündet. Bis zum Jahresende solle ein Zulassungsantrag in den USA für die Indikation gestellt werden, teilte die Unternehmensführung hierzu außerdem mit. Das Mittel, das Sanofi gemeinsam mit der US-Biotechfirma Regeneron für verschiedene immunologische Erkrankungen entwickelt hat, ist bereits für die Behandlung von Asthma und mittelschwerer Neurodermitis zugelassen. Die Phase-III-Studie “Notus“ habe den primären Endpunkt mit überragender Effektivität erreicht, gab der Pharmaspezialist gestern zunächst bekannt. Dupixent habe letztlich eine signifikante Verringerung der “Exazerbationen“ (Deutliche Verschlimmerung der Symptome) gezeigt, und damit Daten einer früheren Studie bestätigt. Laut Sanofi hat das Medikament dabei die Lungenfunktion der Patienten schnell und deutlich verbessert.

Vor diesem Hintergrund sieht der Arzneimittelproduzent das Potenzial von Dupixent untermauert, das weltweit erste Biologikum zur Behandlung von COPD zu werden. Schon 2022 hatte das Mittel dem Unternehmen fast 8,3 Mrd. Euro in die Kassen gespült, und damit 44,0 % mehr als im Vorjahr. In diesem Jahr dürfte es sogar noch mehr werden, nachdem in den ersten 9 Monaten von Sanofi damit bereits 7,7 Mrd. Euro eingenommen wurden. Analysten halten inzwischen fast 20,0 Mrd. Euro an Jahreserlösen bis zum Ende des Jahrzehnts für möglich. Geht man zudem von einer für 2023 unveränderten Gewinnbeteiligung von 3,33 Euro aus, dann bieten die Anteilscheine von Sanofi aktuell auch noch immer eine robuste Dividendenrendite von 3,7 %.



Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u. a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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