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Von TraderFox
06. März 2020

Aus Furcht vor den zunehmenden konjunkturellen Risiken durch den Corona-Lungenvirus bleiben beim QIX Dividenden Europa Index die Anleger auch am Freitag zurückhaltend. Der Index gibt daraufhin am Nachmittag um 2,9% auf 10.305 Punkte nach. Roche könnte Auftrag für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes erhalten, und ist dank stark nachgefragten Arzneimitteln weiter hochprofitabel. Reckitt Benckiser will Lieferengpässe bei Desinfektionsmitteln zügig abbauen und gilt mit fast 3% als attraktive Dividendenperle.

Ungeachtet zuletzt guter Zahlen gibt heute im Dividenden-Index die Aktie von Roche wieder kräftiger nach und steht damit aktuell bei 293,50 Euro. Der Schweizer Pharmahersteller mit Sitz in Basel zählt zu den weltweit führenden Gesundheitsunternehmen. Im Laufe der Jahre hat sich das Unternehmen dabei immer mehr auf Krebs-, Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel- sowie Viruserkrankungen fokussiert. Hierbei entfielen zuletzt vom Umsatz knapp 77% auf den Pharma-Bereich, die Sparte Diagnostik erzielte gut 23%. Allein 2019 wurden immerhin weltweit rund 63 Mio. Patienten mit Medikamenten von Roche behandelt, und 32 der entwickelten Produkte gehören laut WHO-Liste mittlerweile zu den unentbehrlichen Arzneimitteln. Daher könnten die Schweizer in der sich aktuell zuspitzenden Corona-Ausbreitung, von der Regierung den Auftrag erhalten, ein Mittel gegen das um sich greifende Virus zu finden. Aber auch ohne diese Anweisung ist das Pharmaunternehmen international bestens aufgestellt. In den vergangenen 10 Jahren ist Roche jedenfalls umsatztechnisch von 47,8 Mrd. beständig auf 61,5 Mrd. CHF gewachsen. Dank vieler Blockbuster und einer kontinuierlich gefüllten Pipeline konnte das Management auch stets mit einer zweistelligen Nettomarge und Eigenkapitalrendite punkten. Entscheidend für die heutige Marktposition war vor allem auch die Übernahme der US-Biotechfirma Genentech im Jahr 2009. Dies führte schließlich dazu, dass Roche in vielen Bereichen marktführend wurde.

Aber auch für die Aktionäre waren die letzten Jahrzehnte angesichts der krisenfesten Dividendenqualität ausgesprochen einträglich. Wobei vom Vorstand die Ausschüttungen in den letzten 33 Jahren ohne Unterbrechung erhöht wurden. Damit gehört die Roche-Aktie zum durchaus erlesenen Kreis der Dividenden-Aristokraten. Zuletzt bekamen die Anteileigner für 2019 insgesamt 9,00 CHF (8,50 Euro), und damit 0,30 CHF mehr als im Jahr zuvor. Lag die Gewinnbeteiligung im Jahr 2007 noch bei 4,60 CHF, so hat das Management sie letztlich bis heute fast verdoppelt. Mit derzeit 2,9% liegt die aktuelle Dividendenrendite aber noch immer leicht unter dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Ebenfalls im Minus zum Vortag bei 70,00 Euro präsentiert sich heute im Dividenden-Index die Aktie von Reckitt Benckiser. Der britische Hersteller von Gesundheits-, Reinigungs- und Hygieneartikeln profitiert derzeit vom teilweisen Ausverkauf von gängigen Desinfektionsmitteln in vielen Supermärkten und Drogerien. Denn das Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Produkten wie dem Handdesinfektionsmittel Sagrotan, um das sich Verbraucher in Zeiten des Corona-Virus regelrecht reißen. Und entsprechende Lieferengpässe dürften von Reckitt Benckiser auch mit Hochdruck abgearbeitet werden, bei anhaltend starker Nachfrage könnte dies sogar auch zu deutlich höheren Verkaufspreisen führen. Was sich bei dem Konsumgüterproduzenten wiederum in einem spürbaren Gewinnanstieg widerspiegeln sollte. Das Produktportfolio des Unternehmens ist aber weit umfangreicher und krisensicherer als es die meisten Investoren erwarten. Dazu gehören allseits bekannte Marken wie Vanish, Durex, Calgon und Clearasil. Mit Niederlassungen in mehr als 60 Ländern verkauft Reckitt Benckiser sein Sortiment in rund 200 Länder weltweit.

Im letzten Jahr kamen so Jahreserlöse von immerhin 12,8 Mrd. GBP zustande. Und auch die bisherige Dividendenhistorie ist dank des robusten Cashflows aus dem operativen Geschäft mehr als beachtlich. Zuletzt wurde den Aktionären eine Dividende für 2019 von 1,75 GBP (2,01 Euro) ausgezahlt, womit sich für die Aktie eine Dividendenrendite von derzeit 2,8% ergibt. Reckitt Benckiser selbst hat die eigene Gewinnausschüttung seit über 12 Jahren nicht mehr gesenkt, sondern in vielen Jahren sogar tendenziell angehoben. Für langfristig orientierte Anleger bietet sich damit bei gegenwärtig niedrigen Kursen der Einstieg in diese doch durchaus attraktive Dividendenperle.

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