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Von TraderFox
09. Juli 2021

Am Freitag kann sich der QIX Dividenden Europa Index deutlich von seinem Rückschlag vom Vortag dank stabiler Entwicklung an der Wall Street erholen. Am Nachmittag ein Plus von 0,6% auf 13.025 Punkte. Bergbauunternehmen Rio Tinto verspürt derzeit eine gewaltige Nachfrageexplosion nach Rohstoffen und kommt auf eine Gewinnmarge von 22%. Renditestarker Energieversorger Iberdrola zahlt Investoren trotz regulatorischem Gegenwind weiterhin über 4% Dividende.

Nach der jüngsten Konsolidierung zeigt am Freitag im Dividenden-Index der Kurs der Rio Tinto-Aktie wieder nach oben und gewinnt aktuell gut 1,5% auf 71,10 Euro. Die australisch/britische Bergbaugesellschaft, die sich auf die Erschließung und den Abbau von Mineralienvorkommen konzentriert, erlebt durch den gegenwärtigen Wirtschaftsboom gerade in China als Größter Abnehmer von Stahlvorprodukten und der Konjunkturerholung in den USA eine gewaltige Nachfrageexplosion. Das Mineralienportfolio des Unternehmens beinhaltet dabei vor allem Eisenerz und Aluminium, aber auch Kupfer, Gold und Kohle sowie verschiedene andere Mineralien. Rio Tinto`s Erlöse kommen bislang zu 80% aus Australien, der Rohstofflieferant ist aber auch in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien und Afrika mit seinen Tagebaustätten und Raffinerien aktiv. Zwar lässt die Nachfrage aus der chinesischen Wirtschaft derzeit etwas nach, dafür zog zuletzt die Stahlnachfrage außerhalb Chinas kräftig an. Das Eisenerzangebot dürfte in den nächsten Jahren folglich auch weiter wachsen. Die Preise sind für das Metall- und Bergbauunternehmen aber immer noch hoch genug, um ordentliche Renditen einzufahren. Rio Tinto`s Gewinnmarge lag in 2020 mit 9,76 Mrd. USD Reingewinn jedenfalls bei ordentlichen 22%.

Die Aktie hat sich jedenfalls seit der wirtschaftlichen Schwächephase im Jahr 2016 kräftig erholt und sich dabei nahezu verdreifach. Damit hat sie aber auch gezeigt, wie abhängig sie letztlich von den eigentlichen angebots- und nachfragegetriebenen Rohstoffzyklen ist. Auch die Dividendenentwicklung des multinationalen Unternehmens war in manchen Zeiten durchaus volatil. Von 2016 bis zuletzt wurde sie aber von 1,70 USD deutlich auf 4,64 USD erhöht. Wobei sich das Management von Rio Tinto auf die Fahnen geschrieben hat, zwischen 40 und 60% des Jahresgewinns an seine Aktionäre auszuschütten. Aktuell liegt die Dividendenrendite bei stattlichen 5,6% und sollte in Anbetracht des laufenden weltweiten Konjunkturbooms mit entsprechend hoher Rohstoffnachfrage in den kommenden Jahren auf diesen Niveau auch sicher sein.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Im heutigen positiven Marktumfeld verbucht im Dividenden-Index die Aktie von Iberdrola dagegen leichte Abgaben auf aktuell 10,20 Euro. Bei dem spanischen Energieversorger läuft es im Tagesgeschäft derzeit wieder deutlich besser, dafür spürt das Unternehmen politischen Gegenwind. So versucht die spanische Regierung gegenwärtig Mehrheiten zusammen zu bekommen, um die Gewinne von Energieproduzenten aus Atom- und Wasserkraft zu begrenzen. Analysten bezweifelt zwar, dass der entsprechende Vorschlag eines Ministeriums genügend politische Unterstützung erhalten wird. Für Iberdrola bedeutet die aktuelle Entwicklung aber regulatorische Unsicherheiten, was sich letztlich auch auf die Aktienkursentwicklung weiter auswirken könnte. Sollte es jedoch tatsächlich zu einem derartigen Gesetz kommen, dürften sich wohl alle spanischen Versorger vor Gericht zur Wehr setzen. Dabei konnte operativ zuletzt unternehmensseitig die Sparte Erneuerbare Energien aber auch das Netzgeschäft überzeugen. Ausgebremst wurde Iberdrola im Zeitraum von Januar bis Ende März aber von höheren Beschaffungspreise bei Energiezukäufen und den Auswirkungen des Wintersturms “Filomena“.

Dennoch stieg das Betriebsergebnis (EBITDA) des Unternehmens aus dem Wind- und Energiegeschäft im Vergleich zum Vorjahr um 2% auf 2,8 Mrd. Euro. Auch die Prognose für 2021 wurde jüngst vom Vorstand bestätigt, die weiterhin einen steigenden Nettogewinn in Höhe von 3,7 bis 3,8 Mrd. Euro vorsieht. Zudem will Iberdrola auch an seiner bisherigen Dividendenpolitik festhalten. Nachdem die Anteileigner für 2020 eine Gewinnbeteiligung von 0,42 Euro erhalten haben, soll es in diesem Jahr gut 2 Cent mehr geben. Mit 0,42 Euro würde die Aktie des Stromerzeugers letztlich auf eine nach wie vor attraktive Dividendenrendite von 4,3% kommen.

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