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Von TraderFox
28. August 2019

Mit seiner bisherigen Dividendenpolitik zählt Scottish and Southern Energy generell zu einem der aktionärsfreundlichsten Energieversorger überhaupt. Dank der im März gezahlten Gewinnbeteiligung konnten sich die Anteilseigner dabei sogar über die 20te Erhöhung in Folge freuen. Aktuell liegt die Kapitalrendite der Aktie damit auch bei fürstlichen 8,4%. Ab 2019/20 dürfte die Dividende aber nicht mehr ganz so fürstlich ausfallen.

Seinen Hauptsitz hat Scottish and Southern Energy (SSE) in Großbritannien und gehört dort mit einem Umsatz von zuletzt 31,2 Mrd. GBP zu den führenden Energieversorgern. Die Bandbreite der Leistungen umfassen dabei neben der Erzeugung auch die Speicherung und Lieferung von Strom und Gas über die firmenweiten Netze. Ein Großteil der Privat- und Geschäftskunden werden hierbei von SSE vornehmlich im Süden Englands, in Schottland und Irland beliefert. Die über 5 Millionen Kunden werden aber inzwischen auch mit Strom aus den in den letzten Jahren stark ausbauten Erneuerbaren Energien versorgt. Hierzu zählen im Wesentlichen die jüngst entstandenen Wasserkraftanlagen, Windparks und verschiedene Offshore Windprojekte. Mit seinem Energiegeschäft sichert der britische Anbieter in den Städten unter anderem auch eine funktionierende Straßenbeleuchtung. Darüber hinaus bietet SSE seinen Kunden weitreichende Services rund um Heizungsanlagen an.

Stärkere Fokussierung aufs Erneuerbare Energien-Geschäft

Das Management von Scottish and Southern Energy bekräftigte in der zurückliegenden Woche gegenüber Aktionären erneut seine Dividendenpläne und trotz schwieriger Marktbedingungen auch den Ausblick für 2019/20. Das Konzernergebnis werde im Rahmen unserer Erwartungen ausfallen, auch bei einer derzeit geringeren Stromerzeugung unseres Erneuerbare Energien-Geschäfts, versicherte der Vorstand. Auch die Dividende von 0,80 GBP sei gesichert. Mit der strategischen Fokussierung auf die hochprofitable Erneuerbaren Energien-Sparte wollte der Manager von SSE das Unternehmen schon zu Beginn des Jahres vom immer volatiler werdenden britischen Energiemarkt unabhängiger machen. Derzeit leidet das Vertriebsgeschäft des Versorgers unter dem weiterhin starken Wettbewerb und den seit 1.Januar geltenden Preisobergrenzen, die die Regulierungsbehörde festgelegt hatte. Die Behörde wollte damit die jährlichen Strom- und Gaskosten für alle englischen Haushalte auf 1.137 GBP (1.251 Euro) begrenzen. Allerdings liegen diese weit unter den zuvor angebotenen Energietarifen der 6 größten Versorgungsunternehmen der Insel.

Für SSE geht die Deckelung jedenfalls mit niedrigeren Margen im Vertriebsgeschäft einher. Erst im Dezember war die geplante Zusammenlegung dieser Sparte mit der britischen Innogy-Vertriebstochter Npower gescheitert. Seit Mai steht der Geschäftsbereich, der rund 5,7 Mio. Privathaushalte versorgt, nun erstmals zum Verkauf. Unterstützt wird die Strategie des Managements auch von den Zielen der Regierung in Großbritannien. Schließlich plant sie bis 2050 landesweit alle Emissionen praktisch auf null zu reduzieren. Ich bin mir sicher, wir werden künftig gute Fortschritte bei unseren strategischen Schwerpunkten, inklusive unseres 5 Jahre laufenden Dividendenplans bis 2023, vermelden zu können, betonte der SSE-Vorstand.

Dividende bleibt bei stattlichen 8,4%

Mit seiner bisherigen Dividendenpolitik zählt Scottish and Southern Energy generell zu einem der aktionärsfreundlichsten Energieversorger überhaupt. Und angesichts der im März für 2018/19 gezahlten Gewinnbeteiligung von 0,98 GBP (1,07 Euro) konnten sich die Anteilseigner sogar über die 20te Erhöhung in Folge freuen. Inzwischen liegt die Dividendenrendite der Aktie damit auch bei fürstlichen 8,4%. In den vergangenen 5 Jahren lag sie im Schnitt bei über 6%. Wird im Zuge der laufender Umstrukturierung und der Preisbegrenzungen von SSE ab kommenden Jahr nur noch 0,80 GBP (0,88 Euro) gezahlt, so läge die Kapitalrendite aber immer noch bei fast 7%. Letztlich sollen sich die Ausschüttungen vor allem an der britischen Inflationsrate orientieren, die zuletzt bei knapp unter 2% lag.

Scottish and Southern Energy befindet sich im Dividenden-Auswahlindex QIX Dividenden Europa. Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

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