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Von TraderFox
09. Oktober 2019

Dank versöhnlicher Töne aus China im Handelskonflikt mit den USA kann der QIX Dividenden Europa Index am Mittwoch vor den morgen geplanten Gesprächen moderat zulegen. Der Index notiert dabei am Nachmittag mit 0,7% im Plus bei 10.550 Punkten. Hannover Rück könnte für 2019 mit 1,2 Mrd. Euro dank niedriger Großschäden den höchsten Gewinn in der Unternehmensgeschichte anfahren. Iberdrola gibt 40% am britischen Windpark East Anglia an die australische Bank Macquarie ab und erwartet weiterhin ein starkes 2 Halbjahr.

Nach dem jüngst erreichten Rekordhoch verzeichnet die Hannover Rück-Aktie heute im Dividenden-Index wieder leichte Zuwächse auf 154,80 Euro. Der Grund für die phantastische Kursentwicklung der letzten Monate ist die Zuversicht des Rückversicherers bezüglich des weiteren Jahresverlaufs. Denn sollte die Belastung aus Großschäden nicht über den bisherigen Erwartungen liegen, so dürfte das Unternehmen sein 2019er Gewinnziel von 1,1 Mrd. Euro angesichts der kürzlich durchgesetzten Preissteigerungen sogar übertreffen. Investoren setzen dabei vor allem auf die vom Management erneut in Aussicht gestellte Sonderdividende, die schon im Vorjahr bei 1,50 Euro lag und zur reinen Gewinnbeteiligung von 3,75 Euro für das Geschäftsjahr 2018 zusätzlich gezahlt wurde. Bei der jüngsten Zahlung belief sich die Ausschüttungsquote jedenfalls auf fast 60% des Konzerngewinns, den die Hannover Rück erzielt hatte. Und bei der im Moment hervorragenden Verfassung, in der sich der Versicherer befindet, sollte eine Ausschüttungsquote für das laufende Jahr von erneut über 50% kein Problem sein. Zumal der Vorstand sogar das Potenzial sieht, Prämieneinnahmen und Gewinn im kommenden Jahr weiter steigern zu können. Für 2020 gehen Analysten derweil bei unveränderter Schadensbelastung im Schnitt von einem Rekordgewinn in Höhe von 1,26 Mrd. Euro aus. Die Hannover Rück selbst lässt zwar bei ihrer Kontinuität regelmäßige bzw. ununterbrochene Dividendenanhebungen vermissen. Dennoch zahlte das Management im Mai für 2018 rund 100% mehr Dividende als noch für das Jahr 2012. Und auch die Aktie liegt mit ihrer derzeitigen Rendite von 3,3% inzwischen unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre von 3,9%.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Im heutigen positiven Marktumfeld verbucht im Dividenden-Index die Aktie von Iberdrola dagegen leichte Abgaben auf aktuell 9,33 Euro und befindet sich damit ebenfalls nur knapp unter ihrem jüngsten Jahreshoch. Der spanische Energieversorger hatte zuletzt angekündigt einen Anteil von 40% am britischen Windpark East Anglia für rund 1,63 Mrd. GBP (1,81 Mrd. Euro) an die australische Bank Macquarie verkaufen zu wollen. Den Angaben zufolge soll die geplante Transaktion über die schottische Iberdrola-Tochter ScottishPower Renewables (SPRUK) abgewickelt werden. Der Anteil an East Anglia One, dem Besitzer des Projekts, geht an die Bilbao Offshore Holding, die ihrerseits zur Macquarie Group gehört. Das Projekt werde nach seiner Inbetriebnahme 2020 der größte Offshore-Windpark der Welt sein, hieß es von Seitens der Bank Santander, die als Berater von Iberdrola fungiert. Der Deal bewerte East Anglia One mit rund 4,1 Mrd. GBP (4,56 Mrd. Euro), erklärte ein Sprecher des spanischen Energieproduzenten. Auch werde die Tochtergesellschaft SPRUK die Kontrolle über das Unternehmen behalten und weiterhin die notwendigen Dienstleistungen für den Bau erbringen. Dem geplanten Deal müssen allerdings noch die Behörden zustimmen.

Für die Spanier läuft es zudem im Tagesgeschäft derzeit wieder deutlich besser. Erst im Sommer hatte Iberdrola nach einem deutlichen Gewinnzuwachs im 1.Halbjahr um knapp 17% auf gut 1,6 Mrd. Euro sein Gewinnziel für das Gesamtjahr angehoben. Der Nettogewinn soll nun im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen, betonte das Management damals. Zuvor hatten Analysten nur einen Anstieg im hohen einstelligen Bereich auf dem Zettel. Der Umsatz aus dem Wind- und Energiegeschäft wuchs in den ersten 6 Monaten aber ebenfalls um 4% und erreichte einen Spitzenwert von 18,3 Mrd. Euro.

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