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Von TraderFox
14. April 2021

Mit Blick auf die anstehenden Unternehmensberichte zeigt sich der QIX Dividenden Europa Index auch am Mittwoch mit 12.100 Punkten kaum verändert. Duftstoffproduzent Givaudan kann seine Erlöse in Q1 dank zweistelligem Wachstum in Schwellenländern um fast 8% steigern. Versicherungsgruppe Tryg setzt verstärkt auf Digitalisierung sowie Innovationen und erzielt trotz hoher Investitionen eine Eigenkapitalrendite von beachtlichen 23%.

In dem eher ruhigen Marktumfeld ist heute im Dividenden-Index die Givaudan-Aktie erneut einer der Tagesfavoriten. Dabei steigt sie um 0,7% auf 3.520,00 Euro und befindet sich damit nur knapp unter ihrem im Oktober markiertem Jahreshoch. Der Schweizer Geschmacks- und Duftstoffproduzent, der mit einem globalen Marktanteil von rund 25 % eine der führenden Firmen der Branche ist, hatte am Dienstag Geschäftszahlen für das erste Jahresviertel vorgelegt und dabei die Erwartungen von Analysten übertroffen. Immerhin steigerte das Unternehmen in Q1 seine Erlöse bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Währungseinflüsse um fast 8%. Die Schätzungen wurden hierbei insbesondere beim Wachstum aus eigener Kraft deutlich übertroffen. Vor allem die US-Investmentbank JPMorgan attestierte Givaudan einen besser als erwarteten Jahresstart, der auch für das 2.Quartal sowie das restliche Jahr Gutes erwarten lasse. Zudem verwiesen die Analysten der Baader Bank auf den starken Absatz in den Schwellenländern und die insgesamt gut laufenden Geschäfte mit Verbraucherprodukten. Insgesamt zeigte sich bei den Schweizern in den ersten 3 Monaten ein ähnliches Bild wie im Corona-Jahr 2020. Als weltweiter Zulieferer von Aromen und Duftstoffen kam dem Branchenprimus dabei vor allem die gute Nachfrage nach Körperpflegeprodukten sowie Lebensmitteln zugute. Darüber hinaus profitierte Givaudan auch von einer Erholung in der operativ wichtigen Luxusparfümerie.

Kräftige Zuwächse wurden dabei neben China auch in Lateinamerika erzielt, wo laut Unternehmensangaben in allen Bereichen und Regionen ein prozentual zweistelliges Wachstum erreicht wurde. Belastungen entstanden aber erneut durch wieder zunehmende Pandemie-Lockdowns etwa mit Restaurantschließungen sowie nach wie vor geschlossenen Parfümerieshops auf Flughäfen. Auf kurze Sicht dürfte die Dynamik bei Givaudan auch anhalten, zumal mit vielen Lockdown-Lockerungen in den kommenden Monaten zu rechnen ist. Dabei ist der Hersteller von Duft- und Aromastoffen schon in den letzten 5 Jahren mit im Schnitt 6% durchweg beständig gewachsen. Das Management setzt hier neben der organischen Expansion auch auf kleinere und überschaubare Zukäufe. Zwar ist die Aktie derzeit mit einem KGV von 27 nicht mehr so attraktiv, wie noch vor einem Jahr. Dafür ist Givaudan mit deiner Gewinnmarge von 13% umso profitabler und bietet eine kleine Dividende, die derzeit 1,6% abwirft.



Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Nach dem Kurseinbruch der vergangenen Wochen notiert am Mittwoch die Aktie von Tryg im Dividenden-Index wieder leicht im Plus bei 20,15 Euro. Die dänische Versicherungsgruppe gilt mit einer Umsatzgröße von 22 Mrd. DKK (3,1 Mrd. Euro) in der nordischen Region nach der Finanzholding Sampo als zweitgrößter Versicherungsanbieter und vertreibt seine Leistungen neben dem Heimatmarkt auch in Norwegen, Schweden und Finnland. Die Produktpalette reicht dabei von Auto- und Unfallversicherungen über Hausratspolicen bis hin zu Krankenversicherungen. Zu den Kunden des Unternehmens zählen sowohl Privatkunden als auch Geschäfts- und Großkunden. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Tochterfirmen und Beteiligungen konzipiert Tryg individuell zugeschnittene Versicherungspakete. Hauptaugenmerk liegt dabei vor allem auf Versicherungsinnovationen und digitalen Angeboten. Das Management hatte zu diesem Zweck jüngst auch die zuletzt umgesetzte Digitalisierungs- und Innovationsoffensive des Unternehmens mit dem Namen “Strategic Initiatives 2018-2020“ verlängert und zudem auch höhere Investitionen angekündigt.

Künftig sollen hierdurch bis zu 50% aller Versicherungsfälle online eingereicht werden können. Tryg will mit diesen technologischen Maßnahmen mittelfristig nicht nur Kosten einsparen sondern auch die Prämien gerade für Autoversicherungskunden drücken. Zuletzt lag die Eigenkapitalrendite aus dem gruppenweiten Versicherungsgeschäft jedenfalls bei beachtlichen 23%, was überdurchschnittlich hoch für einen europäischen Versicherer ist. Und auch die Ausschüttungspolitik der Dänen kann sich sehen lassen. Immerhin wurden den Aktionären in den letzten 5 Jahren immer Dividendenrenditen von meist immer über 3,5% geboten. Im Branchendurchschnitt liegt Tryg damit ebenfalls mit ganz weit oben.

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