
Ungeachtet der überraschend stagnierenden Unternehmensstimmung im Euroraum legt der QIX Dividenden Europa Index am Freitag gut 1,0 % auf 15.385 Punkte zu. LNG-Logistiker Gaztransport & Technigaz erzielt in 2024 mit 641,0 Mio. Euro einen Umsatzrekord, und will die Gewinne des LNG-Geschäfts auch den Anteilseignern zugutekommen lassen. Sanofi vermeldet den Teilverkauf des Consumer-Health-Geschäfts “Opella“ an den US-Investor Clayton Dubilier & Rice, die Sparte wird dabei mit 17,0 Mrd. USD bewertet.
Eine regelrechte Kursexplosion von über 10,0 % legt am Freitag im Dividenden-Index die Aktie von Gaztransport & Technigaz hin, die dabei auf 157,20 Euro anzieht. Für das heutige Feuerwerk sind vor allem die gestern von dem Energie- und Gastransportspezialisten vorgelegten beeindruckenden Wachstumszahlen für 2024 sowie die entsprechende Dividendenerhöhung verantwortlich. Zumal Gaztransport & Technigaz mit dem jüngsten Geschäftsverlauf einmal mehr beweist, noch immer einer der wichtigsten Akteure auf dem Markt für LNG-Verarbeitungs- und Speichersysteme zu sein. Die weiter gestiegene Nachfrage nach verflüssigtem Erdgas (LNG) hat im letzten Jahr jedenfalls bei dem Unternehmen zu einem Wachstum von 50,0 % auf 641,0 Mio. Euro geführt, bei einem zugleich beachtlichen EBITDA-Anstieg von 65,0 %. Zudem erreichten bei Gaztransport & Technigaz am Jahresende auch die Orderbücher mit 2,0 Mrd. Euro das 2. Jahr in Folge einen neuen Rekordwert. Laut Management umfasste der Auftragsbestand unter anderen 332 Einheiten mit Bezug zum Kerngeschäft rund um LNG- und Ethantanker sowie Regasifizierungs- und LNG-Verflüssigungsanlagen. Die Franzosen erwarten folglich für 2025 auch einen erneut dynamischen Markt für LNG-Verarbeitungs- und Speichersysteme. Bislang kam Gaztransport & Technigaz mit seinen Membran-basierenden Technologien und den jeweiligen Engineering- und Beratungsdiensten auf einen Weltmarktanteil von rund 70,0 %.
Und der Energielogistiker will diesen im laufenden Bilanzjahr auch weiter ausbauen. Das neue Umsatzziel wurde demnach gestern in einer Bandbreite zwischen 750,0 und 800,0 Mio. Euro verkündet, was für Gaztransport & Technigaz eine Wachstumsrate von mindestens 20,0 % bedeuten würde. Selbst das Engagement im Bereich F&E und Innovation wurde Unternehmensseitig in 2024 fortgesetzt. Dies belegen zahlreiche Zulassungen von Klassifikationen bei LNG-Tankern, alternativen Kraftstoffen sowie bei neuen Transportmöglichkeiten von flüssigem Wasserstoff. Im Gesamtjahr meldete Gaztransport & Technigaz insgesamt sogar 62 Patente an. Das weiterhin boomende LNG-Technologiegeschäft soll aber auch den Aktionären zugutekommen. Gestern wurde jedenfalls eine Dividendenerhöhung um 72,0 % auf 7,50 Euro bekannt gegeben. Dies wäre eine Kapitalrendite von 4,8 %. Zudem bekräftigte der Vorstand künftig auch weiterhin ein Ausschüttungsniveau von mindestens 80,0 % des Gewinns anzustreben. Gaztransport & Technigaz bleibt damit ein spannender Player im Energiemarkt, der von anhaltend vollen Orderbüchern sowie den gefragten Dienstleistungen getragen wird.
Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.
Trotz positivem Marktumfelds notiert im Dividenden-Index am Freitag die Sanofi-Aktie kaum verändert bei 103,25 Euro. Dabei hatte der Pharmahersteller in dieser Woche bestätigt, den Vertrag über den Teilverkauf von 50,0 % am Consumer-Health-Geschäft “Opella“ mit dem US-Investor Clayton Dubilier & Rice (CD&R) unterzeichnet zu haben. Die Abspaltung der auf 17,0 Mrd. USD bewerteten Sparte ist damit bei Sanofi einen Schritt näher gerückt. Zum Opella-Portfolio gehörten zuletzt unter anderem der Hustensaft Mucosolvan und das Schmerzmedikament Buscopan. Am Ende wird sich auch die französische Investmentbank Bpifrance voraussichtlich als Minderheitsaktionär mit einem Anteil von 2,0 % an Opella beteiligen. Sanofi hatte aber immer betont, ein bedeutender Anteilseigner an dem neuen Gesundheitsunternehmen bleiben zu wollen. Für die gesamte Transaktion sind aber noch die behördlichen Genehmigungen erforderlich. Sanofi und CD&R hatten schon im Oktober 2024 erste exklusive Gespräche verkündet. Damals wurde Opella zunächst mit einem Unternehmenswert von 16,0 Mrd. Euro (17,0 Mrd. USD) bewertet, was etwa dem 14-fachen des geschätzten EBITDA-Gewinns für 2024 entspricht. Die Entscheidung die Sparte zu veräußern, war zu dem Zeitpunkt schon Teil der laufenden Umstrukturierung von Sanofi, da sich der Gesundheits-Dienstleister zu einem reinen Biopharmaunternehmen entwickeln will.
Die Franzosen fokussieren sich bereits seit einigen Jahren immer stärker auf neue Wirkstoffkandidaten sowie innovative Impfstoffe, das Management treibt dazu den Umbau konsequent voran. Laut Sanofi zählt Opella aber mit zu den weltweit größten Anbietern auf dem Markt für rezeptfreie Vitamine, Mineralien und Nahrungsergänzungsmittel. Die Sparte beschäftigt demnach weltweit mehr als 11.000 Mitarbeiter und ist auch bekannt für die Herstellung von Doliprane, einem der meistverkauften Schmerzmittel auf Paracetamol-Basis in Frankreich. Opella ist aber nicht die einzige große Investmententscheidung, die Sanofi in letzter Zeit getroffen hat. Erst Anfang dieses Monats kaufte der Arzneimittelanbieter eine Sanofi-Beteiligung des Kosmetikriesen L'Oréal im Wert von 3,1 Mrd. USD zurück und verringerte damit dessen Anteil. Die Aktie von Sanofi ist jedenfalls auch weiterhin ein Basiswert und bietet eine solide Dividendenrendite von 3,1 %.
Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.