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Von Christina Rothfuß
24. Juli 2024

Angesichts der hochlaufenden Berichtssaison in den USA und der EU gibt der QIX Dividenden Europa Index am Mittwoch um 0,6 % auf 14.375 Punkte nach. Essity verdient in Q2 mit seinen Hautpflege- und Wundversorgungsartikeln den bisher höchsten Betriebsgewinn, und will auch künftig mehr als 3,0 % wachsen. Sanofi`s Medikament Dupixent bekommt EMA-Zulassung, um in Europa etwa 220.000 Erwachsene bei der speziellen COPD-Lungenerkrankung behandeln zu können.



Auf ein Mehrjahreshoch ist in der Vorwoche im Dividenden-Index die Aktie von Essity gestiegen. Am Mittwoch liegt sie allerdings leicht im Minus bei 25,75 Euro. Bei dem schwedischen Produzenten von Haushalts- und Hygienepapieren sowie Inkontinenzprodukten hat neben soliden Geschäftszahlen auch die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms für Kaufinteresse gesorgt. Essity verdient mit seinen Taschentüchern, Windeln sowie den Wundversorgungs- und Hautpflegeartikeln weltweit auch weiterhin gutes Geld und konnte im 2. Quartal sogar seine Eigenkapitalrendite von 15,3 % im Vorjahr auf 17,5 % erhöhen. Einziger Wehrmutstropfen bei den jüngsten Bilanzzahlen war der leichte Umsatzrückgang um 1,2 % auf 3,66 Mrd. SEK (310,0 Mio. Euro). Zu den bekanntesten Marken der Gruppe zählen in Deutschland im Bereich Hygienepapier und Körperpflege aber vor allem Tempo und Zewa. Zwar musste Essity nach dem jahrelangen Corona-Absatzboom in 2023 schon ein Erlösminus von 5,0 % hinnehmen. Das Geschäft und die Marktposition des Gesundheits- und Hygienedienstleisters ist global gesehen aber weiterhin sehr robust, und hat in der Vergangenheit letztlich zu einer beachtlichen Dividendenbeständigkeit geführt. Mit ihrem gesundheitsbezogenen Portfolio sind die Schweden in Europa und den USA sogar Nummer 1, und dies trotz des eigentlich starken Wettbewerbs. Inzwischen bedient Essity im Geschäftsfeld “Health/Medical“ den Gesundheitssektor unter anderem mit speziellen Inkontinenz-, Wundversorgungs- und Orthopädieprodukten sowie digitalen Sensortechnologielösungen.

In den letzten 3 Monaten stieg letztlich auch der freie Cashflow um 14,0 %, was angesichts des herausfordernden Umfelds, für die Qualität des Unternehmens spricht. Zudem wurden vom Management neue, ehrgeizige Finanzziele für Essity vorgegeben, die ein jährliches organisches Wachstum von mehr als 3,0 % und eine operative Marge von über 15,0 % vorsehen. Essity ist derzeit in bester Verfassung und konnte für das 2. Jahresviertel ein starkes Ergebnis mit soliden Zuwächsen und dem bisher höchsten Betriebsgewinn vermelden, erklärte der Vorstand die jüngste Entwicklung. Alle Geschäftsbereiche erzielten sogar höhere Margen. Bei Essity dürften damit neben den langfristigen Markttrends vor allem die starken Marken und Effizienzbemühungen in Zukunft zur anhaltenden Wertschöpfung beitragen. Außerdem hat die Unternehmensführung im Juni einen Aktienrückkauf für bis zu 3,0 Mrd. SEK (260,0 Mio. Euro) gestartet, der aus dem Cashflow der Geschäftstätigkeit finanziert wird. Für 2023 hatte Essity jedenfalls eine Gewinnausschüttung von 7,75 SEK getätigt, die den Anteilseignern auch noch immer eine Dividendenrendite von gut 3,0 % bringt. Bis 2025 soll die Dividende dann sogar beständig auf 8,85 SEK angehoben werden.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Am Mittwoch zeigt im Dividenden-Index auch die Aktie von Sanofi leichte Abgaben auf aktuell 92,40 Euro. Unterstützung haben die Papiere des französischen Pharmaproduzentens zuletzt von den jüngsten Zulassungsnachtrichten bekommen. Immerhin hatte Sanofi Anfang Juli für seinen Kassenschlager Dupixent nun auch die Genehmigung in der Europäischen Union zur Behandlung einer schweren Lungenerkrankung erhalten. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA habe das Medikament als Zusatztherapie für die Behandlung von Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) zugelassen, teilte der Pharma- und Impfstoffspezialist hierzu mit. Dupixent habe in 2 Studien eine signifikante Verringerung bei chronischen Erkrankungen gezeigt, hieß es. Zudem konnte das Mittel laut Sanofi die Lungenfunktion der Patienten schnell und deutlich verbessern. Mit der Zulassung ist Dupixent die erste zielgerichtete Therapie für etwa 220.000 Erwachsene mit COPD in der EU und der erste neue Behandlungsansatz seit mehr als einem Jahrzehnt für die lebensbedrohliche entzündliche Atemwegserkrankung, betonte das Unternehmen.

Weitere Anträge für COPD werden von Sanofi derzeit noch bei anderen Zulassungsbehörden geprüft, darunter auch in den USA sowie in China und Japan. Das Mittel, das der Pharmaspezialist gemeinsam mit dem US-Biotech-Partner Regeneron entwickelt und auf den Markt gebracht hat, ist bereits für die Behandlung anderer Krankheiten wie Asthma und Neurodermitis zugelassen. Dupixent ist für Sanofi deshalb auch inzwischen ein sogenannter “Blockbuster“ geworden. In 2023 wurden durch das Medikament weltweit 10,7 Mrd. Euro in die Kassen der Franzosen gespült, was immerhin fast 30,0 % mehr als im Jahr davor war. Dennoch wurde die Dividendenausschüttung für das Gesamtjahr nur überschaubar erhöht. Die Aktie von Sanofi kommt jedoch weiter auf eine solide Kapitalrendite von 3,3 %.

Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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