articles-marktberichte-international
38
Von TraderFox
19. April 2021

Da Anleger weiter auf die Chancen für die Wirtschaft in der Zeit nach der Corona-Pandemie setzten, legt der QIX Dividenden Europa Index auch am Montag leicht zu. Dabei notiert der Index am Nachmittag mit 0,3% im Plus bei 12.210 Punkten. Immobilienverwalter Deutsche Wohnen rechnet nach dem Kippen des Mietendeckelgesetzes in Berlin mit Nachforderungen von im Schnitt 450 Euro. Netzwerkprovider Elisa gewinnt Telefónica Group als Kunde und beschleunigt 5G-Mobilfunkausbau in Finnland.

Im heutigen Marktumfeld gehört dank des vom Verfassungsgericht gekippten Berliner Mietendeckels die Deutsche Wohnen-Aktie im Dividenden-Index am Montag erneut mit zu den Favoriten. Aktuell befindet sie sich dabei leicht im Plus bei 45,30 Euro. Die deutsche Immobiliengesellschaft, die sich hauptsächlich auf Wohnungsbewirtschaftung, Portfoliomanagement und die Privatisierung von Apartments konzentriert, hatte in der Vorwoche erklärt, nach dem Aus für das Mietendeckelgesetz in Berlin auf Nachforderungen an Mieter nicht verzichten zu wollen. Keine Mieterin und kein Mieter der Deutsche Wohnen wird durch die Entscheidung die Wohnung verlieren, teilte das Unternehmen am Donnerstag hierzu mit. Auf den Ausgleich der Außenstände komplett zu verzichten, würde jedoch unseren Verpflichtungen gegenüber dem Unternehmen, seinen Mitarbeitern und Eigentümern nicht gerecht werden. Kurz zuvor hatte das Bundesverfassungsgericht den im Februar 2020 in Kraft getretenen Mietendeckel für nichtig erklärt. Auf viele Berliner Mieter kommen jetzt folglich teils hohe Nachzahlungen zu. Für die Begleichung des Restbetrags bieten wir zahlreiche Möglichkeiten an, die der finanziellen Lage der Mieterinnen und Mieter flexibel Rechnung tragen, betonte aber ein Sprecher von Deutsche Wohnen.



Dabei zählt das Immobilienunternehmen mit in Deutschland verwalteten mehr als 155.400 Wohnungen zu den Marktführern, knapp drei Viertel davon befinden sich in Berlin. Etwa 80% unserer Mieter erwarten im Durchschnitt weniger als 500 Euro an Rückforderungen, so der Sprecher. Im Durchschnitt seien es insgesamt 430 Euro pro Mieter. Dagegen will der Wohnungsverwalter und Konkurrent Vonovia, der in Berlin etwa 42.000 Wohneinheiten besitzt, auf etwaige Mietnachforderungen verzichten. Vor allem aber Aktionäre der Deutsche Wohnen werden die Nachforderungen mit Wohlwollen vernehmen, könnte sich doch dadurch ein etwas höherer Gewinn und dementsprechend eine stärkere Dividendenanhebung für 2021 ergeben. Bereits für das jüngst von Corona beeinflusste aber mit einem Umsatzplus von fast 50% dennoch erfolgreiche Geschäftsjahr 2020 hatte die Wohnungsgesellschaft jedenfalls insgesamt gut 354,10 Mio. Euro, nach zuvor 313 Mio. Euro, ihres Nettogewinns ausgeschüttet. Damit hat sich bei der Deutsche Wohnen die Dividende in den letzten 10 Jahren nahezu verfünffacht. Nach dem aber zuletzt starken Anstieg bietet die Aktie jetzt nur noch gut 2,2% an Rendite.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Ebenfalls leicht im Plus zum Freitag bei 48,60 Euro präsentiert sich heute im Dividenden-Index die Elisa-Aktie. Der finnische Mobilfunk- und Breitbandanbieter, der neben dem Heimatmarkt hauptsächlich in Schweden und Dänemark sowie im Baltikum und Russland aktiv ist, bleibt ungeachtet von mittlerweile erreichten 2,8 Million an Privat- und Geschäftskunden ein interessantes Wachstums- und Dividendenunternehmen. Dabei entwickelt und vermarktet die Firma in erster Linie modernste Technologien und Dienstleistungen rund um den Bereich Kommunikations-Infrastruktur und Mobilfunknetzwerke. Mit diesem soliden Kerngeschäft gelang es Elisa in den vergangenen 5 Jahren den Umsatz kontinuierlich von 1,63 Mrd. auf zuletzt 1,89 Mrd. Euro zu steigern. Mit dem leichten Umsatzanstieg von 2% wurde auch das Krisenjahr 2020 bestens und robust überstanden. Zumal die Wachstumsaussichten für das Unternehmen angesichts des derzeitigen Infrastrukturausbaus für den neuen 5G-Mobilfunkstandard, der gerade auf dem Heimatmarkt in Finnland zügig voranschreitet, bestens erscheinen. Elisa vermeldete kürzlich mit dem spanischen Telekomdienstleister Telefónica Group auch einen neuen Kunden, der die angebotenen Netzwerkprodukte und Cloud-Technologien für das eigene europaweite 5G- Mobilfunknetzwerk einsetzten will.

Das Management erwartet durch die neuen und schnelleren Übertragungsmöglichkeiten, die der Einsatz des 5G-Mobilfunkstandard verspricht, jedenfalls für die kommenden Jahre frische Wachstumsimpulse. Damit kommt der Netzwerkprovider letztlich auch der steigenden Kundennachfrage nach schnellerem mobilen Datenempfang nach. Gleichzeitig sollen aber bestehende 3G-Frequenzen bis Ende 2023 nach und nach abgeschaltet werden. Und trotz der umfassenden Mobilfunkinvestitionen ist Elisa im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten auch noch sehr profitabel. Zuletzt erzielten die Finnen mit ihren angebotenen Breitbandinternet-Verbindungen und der Mobilfunksparte jedenfalls eine Gewinnmarge von 17%. Dazu überzeugt auch noch die Dividendenrendite von gegenwärtig 4,0 %, die sich mit der jüngsten Erhöhung auf 1,95 Euro ergibt.

Teilen

TraderFox
TraderFox
Realtime Stock Screening

Die TraderFox GmbH ist eine Tochterfirma von finanzen.net und Axel Springer. Wir erforschen Börsenerfolg und erstellen regelbasierte Portfoliokonzepte zu den besten Anlagestrategien der Börsengeschichte mit dem Ziel den Markt langfristig deutlich zu schlagen.

Unsere Redakteure berichten in den Kategorien Marktberichte Deutschland und Marktberichte International über das aktuelle Börsengeschehen