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Von Liridona Preniqi
14. November 2024

Angesichts der weiterhin soliden Berichtssaison legt der QIX Dividenden Europa Index am Donnerstag um 0,8 % auf 14.630 Punkte zu. Versicherer Allianz überzeugt in Q3 auch dank höherer Prämien mit Ertragsanstieg um gut 22,0 % auf 2,5 Mrd. Euro, was die diesjährige Dividendenausschüttung absichern sollte. Volvo gibt die Pläne für ein Gemeinschaftsunternehmens mit dem Rivalen Daimler Truck bekannt, um eine Fahrzeugplattform sowie ein LKW-Betriebssystem zu entwickeln.

Leichte Zugewinne auf 286,10 Euro kann im Dividenden-Index am Donnerstag die Aktie der Allianz verzeichnen. Bereits gestern waren die Papiere der Versicherungsgruppe gefragt, nachdem die Zahlen für die letzten 3 Monate durchweg positiv aufgenommen wurden. Dabei schlugen weltweite Naturkatastrophen auch nur halb so teuer zu Buche wie im Vorjahr. Und dank höherer Prämien verdiente die Allianz vor allem im Schaden- und Unfallgeschäft sogar mehr als Analysten geschätzt hatten. Folglich wird von den Münchnern nun auch auf Jahressicht mehr erwartet, was Investoren natürlich auch mit Blick auf die Dividende sehr gut fanden. Der operative Gewinn dürfte nun 14,8 bis 15,8 Mrd. Euro erreichen und damit die obere Hälfte der bisher angepeilten Spanne, erklärte der Vorstand gestern bei der Q3-Zahlenvorlage. Von Juli bis September steigerte die Allianz jedenfalls auch mit Hilfe höherer Versicherungspreise ihren Überschuss um gut 22,0 % auf  knapp 2,5 Mrd. Euro. Lediglich im Fondsgeschäft rund um die Anlagetöchter PIMCO und Allianz Global Investors (AGI) ging der Gewinn etwas zurück. Zwar sammelten beide Sparten von Kunden unter dem Strich 19,8 Mrd. Euro frisches Geld ein. Analysten hatten im Schnitt jedoch mit mehr gerechnet. Ende September verwaltete die Versicherungsgruppe aber insgesamt ein Vermögen von rund 1,84 Bio. Euro. Letztlich war die Allianz mit ihren Geschäften im letzten Quartal sehr zufrieden. Die Finanzchefin berichtete gestern sogar von einer anhaltenden Preisdynamik und einem starken Wachstum vor allem bei Privatkunden, kleineren und mittelgroßen Gewerbekunden sowie im Flottengeschäft der Kfz-Versicherung.

Das Volumen der Schaden- und Unfallsparte wuchs bei der Allianz demnach im Jahresvergleich um 8,0 % auf 18,6 Mrd. Euro. Bei der Lebens- und Krankenversicherung zog es sogar um 28,0 % auf 22,4 Mrd. Euro an. Naturkatastrophen haben die finanzielle und operative Widerstandsfähigkeit der Allianz erneut auf die Probe gestellt, betonte gestern aber der Chef. Bei dem Erstversicherer schlugen Großschäden wie die Überschwemmungen in Osteuropa sowie mehrere Unwetter und Stürme zwar etwas teurer zu Buche als ursprünglich veranschlagt. Allerdings lag bei der Allianz die Summe mit knapp 650,0 Mio. Euro in Q3 nur rund halb so hoch wie ein Jahr zuvor, weil damals schwere Unwetter in Deutschland, Italien und Österreich hohe Kosten verursachten. Sollten nun bis zum Jahresende keine unerwarteten Großschadensfälle die Bilanz des Versicherers belasten, dann dürfte die jüngste Entwicklung die bisherige Dividendenpolitik der Allianz absichern. Schließlich hat das Management in den vergangenen 15 Jahren die Ausschüttung kein einziges Mal gekürzt. Aktuell bietet die Aktie trotz jüngstem Höhenflug auch noch immer 4,7 % an Dividendenrendite.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Am Donnerstag notiert im Dividenden-Index auch die Aktie von Volvo leicht im Plus bei aktuell 23,78 Euro. Zwar hatte der schwedische LKW- und Busherstellers wegen des anhaltend schwachen Konjunkturumfeldes im 3. Jahresviertel deutlich weniger Geschäft gemacht. Auch konnten die Anteilschiene zuletzt nur kurzeitig von den Ende Oktober kommunizierten neuen Absatzprojektionen des Managements profitieren, die von einer wieder besseren Entwicklung in den USA gestützt werden. Mit einer soliden Q3-Marge von 12,0 % konnte Volvo im letzten Quartal aber durchweg überzeugen. Zudem gab das Unternehmen in der Vorwoche die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem Rivalen Daimler Truck bekannt, um künftig zusammen eine softwaredefinierte Fahrzeugplattform sowie ein Lkw-Betriebssystem zu entwickeln. Die Plattform werde es Daimler Truck, Volvo und potenziellen Kunden des Gemeinschaftsunternehmens ermöglichen, eigenständige und digitale Fahrzeugfunktionen für ihre Produkte anzubieten,  teilten beide Unternehmen hierzu mit.

Trotz der Pläne wollen Volvo und Daimler Truck in allen anderen Geschäftsfeldern Wettbewerber bleiben und weiter voneinander unabhängige Produkte und Dienstleistungen anbieten. Die Transaktion für die gemeinsame Gesellschaft werde voraussichtlich in den ersten 6 Monaten des kommenden Jahres abgeschlossen sein, sofern alle erforderlichen Genehmigungen erteilt werden, hieß es. Volvo und Daimler Truck planen demnach auch den Sitz des neuen Unternehmens in Göteborg. Der schwedische LKW- und Busbauer steht aber auch für Dividendenkontinuität und bietet dank jüngster Ausschüttung von 14,00 SEK (1,20 Euro) auch noch immer eine stattliche Kapitalrendite von 5,1 %.

 

Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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