Angesichts zunehmender politischer Spannungen zwischen den USA und Russland liegt der QIX Dividenden Europa Index am Dienstag mit 1,0 % im Minus bei 14.440 Punkten. Supermarktkette Ahold Delhaize vermeldet für Q3 wieder bessere Geschäfte in Europa und will im kommenden Jahr erneut rund 1,0 Mrd. Euro in Aktienrückkäufe fließen lassen. Swisscom kommt mit der Zustimmung der italienischen Aufsichtsbehörde AGCOM beim 8,0-Mrd-Euro-Kauf des Vodafone Italia-Geschäfts ein großes Stück voran.
Einen starken Lauf hat seit einigen Monaten im Dividenden-Index die Aktie von Ahold Delhaize, die am Dienstag auch nur leicht auf 32,43 Euro nachgibt. Die Anteilscheine der niederländisch/belgischen Einzelhandelsgruppe stehen damit nur knapp unter ihrem Jahreshöchststand. Und dies auch, weil sie von den jüngst soliden Q3-Geschäften und der wieder besseren Entwicklung in Europa beflügelt wurden. Ahold Delhaize bestätigte Anfang November zudem die bisherigen Jahresziele und kündigte für 2025 weitere Aktienrückkäufe an. Derzeit hat das Unternehmen weltweit knapp 7.700 Lebensmittelgeschäfte, zu dem Ketten wie Albert Heijn in den Niederlanden und Food Lion in Großbritannien gehören. Der größte Absatzmarkt von Ahold Delhaize ist allerdings die USA, wo landesweit Marken wie Hannaford, Food Lion und Stop & Shop betreiben werden. Dort hat die Supermarktkette seit einigen Quartalen aber mit einer Nachfrageschwäche zu kämpfen, die das Management schon länger mit Kosteinsparungen entgegenzutreten versucht. Zudem werden für das Unternehmen in Amerika sogenannte “Click-and-Collect“-Bestellungen immer wichtiger. Dabei bestellt der Kunde die Ware im Internet und holt sie vor Ort im Laden einer Ahold Delhaize-Tochter ab. In den kommenden 4 Jahren soll es demnach 1.000 neue oder umgebaute Geschäfte diesbezüglich geben, wofür die Einzelhandelsgruppe gut 1,0 Mrd. USD unter anderem für Werbung und Preissenkungen ausgeben will.
In Europa lief es für Ahold Delhaize dagegen in den letzten 3 Monaten wieder besser, was zu einem leichten Umsatzanstieg auf 22,0 Mrd. Euro geführt hat. Auf Konzernebene ging der Gewinn allerdings um rund 6,0 % auf 372 Mio. Euro zurück. Und für 2024 peilt die Unternehmensführung ungeachtet des schwierigen inflationären Umfelds auch weiter eine Marge von mindestens 4,0 % an. Der Supermarktbetreiber arbeitet aber seit längerer Zeit daran, nicht nur die Kosten in den Griff zu bekommen, sondern auch die Organisation zu vereinfachen. So will Ahold Delhaize von 2025 bis 2028 die Betriebsausgaben auch erneut um 5,0 Mrd. Euro senken, vor allem um die eigentlich viel zu niedrigen Margen im Einzelhandelsgeschäft zu verteidigen. Für gute Stimmung sorgte jedenfalls zuletzt auch die Nachricht, dass wie schon in 2024 auch im kommenden Jahr rund 1,0 Mrd. Euro in Aktienrückkäufe fließen sollen. In den nächsten 3 Jahren plant Ahold Delhaize zudem über ein robustes Umsatzwachstum auch die Dividende beständig anzuheben. Aktuell bietet die Aktie auch noch immer gut 2,8 % an Dividendenrendite.
Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.
Im heutigen Marktumfeld notiert im Dividenden-Index auch die Aktie der Swisscom nur leicht im Minus bei aktuell 543,50 Euro. Dabei sollte eigentlich die jüngste Mitteilung die Papiere beflügeln, dass der Schweizer Telekom- und Mobilfunkanbieter bei der Übernahme des italienischen Mobilfunkgeschäfts der Vodafone-Gruppe einen großen Schritt vorangekommen ist. Schließlich gab die italienische Aufsichtsbehörde für Kommunikationswesen, AGCOM, nach der Überprüfung der Wettbewerbsauswirkungen auf den italienischen Markt der Swisscom vor gut einer Woche grünes Licht für den Vodafone Italia-Erwerb. Damit verläuft die geplante Übernahme für das Unternehmen auch nach Plan. Für die Swisscom wäre dieser Schritt auch ein wichtiger Meilenstein, denn hierdurch würde immerhin das zweitgrößte Telekomunternehmen Italiens hinter dem Branchenprimus TIM entstehen. Die gesamte Transaktion dürfte bei dem Schweizer Mobilfunk-Dienstleister letztlich zu einem höheren Cash-Flow führen. Vor allem weil sich die dortige Fastweb-Tochter und Vodafone Italia laut Swisscom sehr gut ergänzen. Die Finanzierung für den Kaufpreis von 8,0 Mrd. Euro hatte sich der IT- und Telekomspezialist bereits im Mai 2024 gesichert.
Und inzwischen wurde auch die Zustimmung des italienischen Ministerratspräsidiums, der Schweizer Wettbewerbskommission Weko und der EU-Kommission eingeholt. Der Swisscom fehlen nun nur noch zwei weitere regulatorische Genehmigungen, einschließlich jener der italienischen Wettbewerbsbehörde AGCM. Diese gab am 11. September bekannt, dass sie eine vertiefte Phase II-Prüfung eingeleitet hat, um den Deal gemäß den italienischen Fusionsvorschriften zu untersuchen. Sollte aber die Transaktion genehmigt werden, dann rechnet die Swisscom durch den Zusammenschluss von Fastweb und Vodafone Italia mit erheblichen Synergien von bis zu 600,00 Mio. Euro pro Jahr. Die Aktie bietet auf dem aktuellen Kursniveau auch noch immer eine solide Dividendenrendite von 3,6 %.
Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.