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Von TraderFox
02. Oktober 2019

Sorgen um die sich weiter eintrübende Konjunktur drücken am Mittwoch den QIX Dividenden Europa Index ins Minus. Der Index gibt dabei im Verlauf des Tages um rund 1,4% auf 10.565 Punkte nach. Repsol kündigt mit dem Kauf von Deepwater-Assets an, seine globale Präsenz im Golf von Mexico deutlich ausbauen zu wollen. Logistiker Kühne & Nagel will bei seinen Luft-, See- und Landtransporten künftig umweltfreundlicher werden und fördert hierzu unter anderem auch Kompensationsprojekte.

Relativ robust zeigt sich heute im derzeit schwachen Marktumfeld aus dem Dividenden-Index die Aktie von Repsol. Dabei notiert sie aktuell nur leicht im Minus bei 14,15 Euro. Der spanische Öl- und Gasproduzent hatte jüngst mitgeteilt, Deepwater-Assets, die im Golf von Mexico angesiedelt sind, des US-Ölriesens Exxon Mobil für 1 Mrd. USD kaufen zu wollen. Der geplante Deal wäre für den US-Konzern Teil der laufenden Neuausrichtung, die bis 2021 die Veräußerung von Vermögenswerten vorsieht, um sich nur noch auf wichtige Fördergebiete u Produktionsanlagen auf dem Festland fokussieren zu können. Repsol dagegen würde seine globale Präsenz in der Region rund um den Golf von Mexiko mit dem Zukauf deutlich erweitern. Allerdings müssen beide Unternehmen noch die Zustimmung der bisherigen Exxon Mobil-Partner abwarten. Diese würden der Meldung zufolge ein Vorkaufsrecht besitzen. Dessen ungeachtet laufen die Öl- und Gasfördergeschäfte für die Spanier gut. Trotz niedrigerer Ölpreise konnte das Unternehmen seinen Gewinn im 1.Halbjahr auf dem Niveau des Vorjahres halten. Bereinigt um den Verkauf der Tochter Naturgy lag er nach 6 Monaten bei rund 1,1 Mrd. Euro.

An dem unerwartet besseren Abschneiden sollen letztlich auch die Repsol-Aktionäre beteiligt werden. Daher hatte das Management im Sommer umfassende Aktienrückkäufe angekündigt, mit denen in den kommenden Quartalen rund 5% der umlaufenden Papiere erworben werden sollen. Diese Entscheidung komme zu der neuen Dividendenpolitik des Unternehmens hinzu, die seit 2017 gelte, teilte Repsol dabei mit. Die jährliche Gewinnausschüttung solle hierbei schrittweise um 8% zulegen und im Jahr 2020 mindestens 1,00 Euro betragen. Die Dividendenrendite nach der jüngsten Erhöhung durch den Ölproduzenten auf 0,87 Euro liegt jedenfalls schon bei äußerst attraktiven 6,1%, und damit über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Deutliche Abschläge zum Vortag auf aktuell 131,75 Euro muss dagegen heute im Dividenden-Index die Aktie von Kühne & Nagel hinnehmen. Das Schweizer Logistik- und Speditionsunternehmen plant ab 2020 weltweit CO2-neutrale Transporte anzubieten. Dabei soll einerseits der eigene CO2-Ausstoss kontinuierlich abgebaut und andererseits den Kunden individuelle Lösungen zur Reduktion des CO2-Fussabdrucks anboten werden. Ab kommendem Jahr werden in einem ersten Schritt alle Sammelsendungen in der Seefracht CO2-neutral geliefert, teilte das Unternehmen jüngst mit. Dabei beinhaltet das Net Zero Carbon-Programm von Kühne & Nagel die drei Aktionsfelder Erkennung, Reduktion und Kompensation von CO2. Zur Unterstützung der Kunden auf ihrem Weg zur CO2-Neutralität habe das Management eigene Naturprojekte in Myanmar und Neuseeland in Angriff genommen, hieß es dabei weiter. Zudem beteiligt sich der Logistikdienstleister an naturbasierten Kompensationsprojekten, bei denen CO2 der Atmosphäre entnommen wird. Die so erzielten Emissionsgutschriften entsprechen Kühne & Nagel zufolge den höchsten internationalen Standards.

Dabei laufen die Geschäfte der Schweizer derzeit etwas holprig. Der vom Vorstand für das zuletzt abgeschossene 2.Quartal ausgewiesene Gewinn lag mit 203 Mio. CHF (185 Mio. Euro) um gut 1% unter dem Vorjahrwert. Entscheidend für die Entwicklung war vor allem der deutlicher Rückgang des Luftfrachtvolumens um 8%, da der weltweite Logistikmarkt aufgrund zunehmender Handelsbarrieren weiterhin unter Druck steht. Das Seefrachtvolumen hingegen hatte sich im letzten Quartal bei Kühne & Nagel mit einem Zuwachs von 3% recht wacker geschlagen.

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